ADB:Lattorf, Christoph Friedrich von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lattorf, Christof Friedrich von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 19–20, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lattorf,_Christoph_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 17:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Latussek, Daniel
Band 18 (1883), S. 19–20 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Christoph Friedrich von Lattorf in der Wikipedia
Christoph Friedrich von Lattorf in Wikidata
GND-Nummer 13633329X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|18|19|20|Lattorf, Christof Friedrich von|Bernhard von Poten|ADB:Lattorf, Christoph Friedrich von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13633329X}}    

Lattorf: Christof Friedrich von L., preußischer General-Lieutenant, auf dem väterlichen Gute Groß-Salza bei Magdeburg am 7. Septbr. 1696 geboren, trat 1713 in das Regiment des Fürsten Leopold zu Anhalt-Dessau (Nr. 3), stand 1742 als Major in Oberschlesien, erhielt 1746 das Commando eines Infanterieregiments unter Ernennung zum Generalmajor und ward 1753 Commandant der Festung Cosel, welche er durch Wachsamkeit und Tapferkeit [20] im siebenjährigen Kriege dem Könige zu erhalten wußte. Der erste Angriff der Oesterreicher, welchen er auszuhalten hatte, bestand in einer vom Juli bis September 1758 dauernden Blokade; er trat ihr mit Ausdauer und durch kräftige Gegenmaßregeln entgegen, bis Fouqué ihm Ersatz brachte, und bereitete sich dann durch Verstärkung seiner Vertheidigungsmittel zu ferneren Kämpfen vor; König Friedrich dankte ihm für diesen ersten Erfolg durch Ernennung zum General-Lieutenant und durch Verleihung des Schwarzen Adlerordens. Der zweite Versuch des Feindes, Cosel zu nehmen, war nicht so ernst; es war eine Blokade in den Monaten Juni und Juli 1759, welcher der Entsatz durch General Werner ein Ende machte. Gefährlicher aber war der dritte Versuch, wenn er auch nicht zu einer regelmäßigen Belagerung sich gestaltete, weil unaufhörlicher Regen die dazu nöthigen Arbeiten unmöglich machte. Dagegen versuchte Laudon, welcher am 20. October vor der Festung erschienen war, verschiedentlich dieselbe mit stürmender Hand zu nehmen und gab seine Angriffe, denen L. Wachsamkeit und energischen Widerstand entgegensetzte, erst auf, als General von der Goltz zum Entsatze nahte, doch blieb auch nach Aufhebung der Belagerung bei Urbanowitz eine feindliche Abtheilung zur Beobachtung zurück, durch welche die Besatzung in Athem erhalten wurde, sodaß der Commandant sich z. B. veranlaßt sah, dem herrschenden Geldmangel durch Ausgabe von unterschriebenen und untersiegelten Kartenblättern als Werthzeichen entgegenzutreten. Vor Ende des Krieges starb L. am 5. April 1762.

Pauli, Leben großer Helden, IX, Halle 1763. – A. Weltzel, Geschichte der Stadt, Herrschaft und Festung Cosel, Berlin und Ratibor 1866.