ADB:Lempelius, Gerhard Wilhelm Amandus

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Artikel „Lempelius, Gerhard Wilhelm Amandus“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 241, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lempelius,_Gerhard_Wilhelm_Amandus&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 14:10 Uhr UTC)
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Lempelius: Gerhard Wilhelm Amandus L., geb. in Kiel am 25. December 1761, studirte Theologie und Philologie auf der Universität der Vaterstadt von 1779 an und fand seine erste Anstellung als Conrector an der Domschule in Schleswig 1784. Er verwaltete dieses Amt neun Jahre lang mit Treue und Tüchtigkeit. Für seine Schüler edirte er den Corn. Tacitus, davon jedoch nur Tom. I. 1791 erschien. Eine Umarbeitung von Licht’s syntaktischen Briefen, die er vollendet und angekündigt, wurde doch nicht gedruckt. 1786 hatte er sich dem theologischen Amtsexamen unterworfen und dasselbe mit dem ersten Charakter bestanden. 1793 ward er Prediger in Kotzenbüll (Eiderstedt). Hier gab er 1802 die erste Sammlung seiner Gedichte (327 S.) heraus, zunächst mit der Absicht, dadurch für die Wittwen und Waisen der in der Schlacht bei Kopenhagen am 2. April 1801 gefallenen Landsleute einen Unterstützungsbeitrag zu gewinnen. Insbesondere sind es Idyllen, nach Voß’ Muster, welche der Verfasser liebt, z. B. „Der Schmied von Jüterbock in 3 Gesängen“, „Der rothe Hauberg“, „Der Feierabend“ etc. Auch enthält die Sammlung Uebersetzungen aus dem Griechischen, Lateinischen, Französischen, Englischen und Dänischen. 1817 folgte eine zweite Sammlung. Sehr bekannt war seine Idylle „Der Kaland, ein Gedicht in 2 Gesängen“, 1805. Er beschreibt darin in interessanter und humoristischer Weise eine Predigerversammlung, wie sie dort jährlich abgehalten ward. Viele prosaische und poetische Beiträge lieferte er zu der Wochenschrift „Eiderstädter und Dithmarscher Bote“, deren Mitredacteur er für die vier ersten Jahrgänge war. Auch hat er einen Versuch einer Darstellung der Landwirthschaft in Eiderstedt geschrieben, der in den Landwirthschaftlichen Heften 1822, 3, 5, 7, 8 gedruckt worden ist. Zuletzt erblindete er und mußte sein Amt durch einen Adjuncten verwalten lassen. Er starb 84 Jahre alt am 4. Februar 1846.

S. N. Nekrolog d. Deutschen 1846 S. 890. Fr. Feddersen, Nachr. v. d. Pröpsten u. Pred. in Eiderstedt, 1853 S. 88 u. die Schriftstellerlexika von Kordes, Lübker-Schröder und Alberti s. v.