ADB:Linbrunn, Johann Georg Dominicus von
[660] in seiner Vaterstadt Viechtach. Wegen seiner umfassenden mineralogischen und montanistischen Kenntnisse wurde er 1750 als Münz- und Bergrath nach München berufen und wurde vielfach von dieser Zeit an bei Verhandlungen über Münzangelegenheiten mit Aufträgen betraut. Bei einer solchen Münzverhandlung, zu welcher er 1757 nach Wien abgeordnet wurde, erwarb er sich das Vertrauen und die Anerkennung in so hohem Maße, daß ihn Kaiser Franz in den Reichsadelstand erhob und die Kaiserin Maria Theresia ihn mit ihrem Brustbild an goldener Kette beschenkte. Besondere Verdienste errang sich L. in München durch seine energischen Bemühungen für die Gründung einer Akademie der Wissenschaften, bei welcher er seit 1759 die Stelle eines Directors der philosophischen Classe einnahm. Zahlreiche Abhandlungen erschienen von ihm in den Schriften der Akademie, unter anderen: Beschreibung eines von L. erfundenen Meßinstrumentes (Abh. I, 1763); Entdeckung einer römischen Heerstraße bei Laufzorn und Grünwald, nebst einer daraus fließenden Erläuterung der alten Geographie von Bayern (das. 95–138); Versuch einer Verbesserung der Landcharten von Bayern (das. II, 1764); Abhandlung von dem Sterbejahr Jesu Christi (das. VI). 1787 zu einer Münzconferenz nach Ulm gesendet, starb L. wenige Tage nach seiner Rückkehr in München am Schlage.
Linbrunn: Johann Georg Dominicus v. L., baierischer Münz- und Bergrath, geb. am 10. Jan. 1714 zu Viechtach im baierischen Walde, † am 14. Juni 1787 zu München. Sohn eines Pfleg- und Landgerichtsschreibers, bezog L. nach beendigten Gymnasialstudien die Universitäten Prag. Salzburg und Ingolstadt, um juristischen Studien obzuliegen. Zurückgekehrt, erhielt er eine erste Verwendung als Pflegamtsschreiber in Neumark, später die gleiche Stelle- Westenrieder, Beitr. z. vaterl. Historie, I. Bd., 365–369.