Zum Inhalt springen

ADB:Westenrieder, Lorenz von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Westenrieder, Lorenz von“ von Karl Theodor von Heigel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 173–181, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Westenrieder,_Lorenz_von&oldid=- (Version vom 16. Dezember 2024, 14:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Westerbaen, Jacob
Band 42 (1897), S. 173–181 (Quelle).
Lorenz von Westenrieder bei Wikisource
Lorenz von Westenrieder in der Wikipedia
Lorenz von Westenrieder in Wikidata
GND-Nummer 118631853
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|42|173|181|Westenrieder, Lorenz von|Karl Theodor von Heigel|ADB:Westenrieder, Lorenz von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118631853}}    

Westenrieder: Lorenz von W., Historiker, geboren am 1. August 1748 zu München, der Sohn schlichter Bürgersleute aus der Zunft der Kornkäufler, trat nach dem Besuch der Petersschule im zehnten Lebensjahre in das von den Jesuiten geleitete Gymnasium seiner Vaterstadt ein. Er machte nicht gerade glückliche Fortschritte; in der griechischen Sprache, in der Religionslehre, die in München kurzweg „Canisi“ genannt wurde, und, was besonders auffällig ist, auch in der Geschichte fiel er im Hauptexamen durch. Trotzdem setzte er seine Studien fort, um sich für den geistlichen Stand vorzubereiten; er besuchte zuerst eine theologische Lehranstalt in München, später das Klerikalseminar in Freising. 1768 empfing er die niederen Weihen, 1771 feierte er in der Liebfrauenkirche zu München sein erstes Meßopfer. Die strenge Zucht der geistlichen Institute hatte, wie es scheint, nur dazu beigetragen, in dem jungen Geistlichen den Hang zur „Aufklärung“, die unter dem Schutze Max Joseph’s III. auch in Baiern Boden gewonnen hatte, zu wecken. Er wollte Fleury’s freisinnige Kirchengeschichte in deutscher Uebertragung herausgeben, allein sein Jugendfreund, der geniale Satiriker Anton Bucher, obwol selbst ein leidenschaftlicher Anwalt der Befreiung von kirchlicher Bevormundung, widerrieth ihm so gefährliches Vorhaben. Dagegen fand W. nach Aufhebung des Jesuitenordens in Baiern Gelegenheit, als öffentlicher Lehrer im Sinne der Aufklärung zu wirken; 1773 wurde er als Lehrer der Poetik und Rhetorik ans Gymnasium in Landshut berufen. Bei der Eröffnungsfeier hielt er eine Festrede über das Thema: „Warum man in Schulen mehr die Wissenschaften, als die Weisheit erlernt.“ Neben seiner Lehrthätigkeit beschäftigten ihn in Landshut poetische Versuche. Dem Rathe seines Freundes Bucher entsprechend, schrieb er eine Komödie: „Die zween Kandidaten“ und zwei Dramen: „König Saul“ und „Marc Aurel“. Die Aufführung des erstgenannten Lustspiels auf der Münchener Hofbühne fand Beifall. Die kunstsinnige Kurfürstin-Wittwe von Sachsen, Marie Antonie, Kaiser Karl’s VII. Tochter, soll es für das Theater eingerichtet haben. Von höherer Bedeutung sind die Reden, die der Professor der Rhetorik in Landshut, seit 1775 in München, bei Festlichkeiten, Schulacten zu halten hatte, u. a.: „Ueber die Ursachen des geringen Nutzens, welchen man in Schulen aus der Lectüre der klassischen Autoren erhält“ (1774), „Von den Ursachen, warum die Früchte der Schulverbessertmg nicht plötzlich sichtbar und allgemein werden“ (1775), „Von den gewöhnlichen [174] Hindernissen und Mängeln guter Köpfe“ (1776), „Von den Ursachen des geringen Einflusses der schönen Künste auf die Denkungsart und Sitten des Volkes“ (1777), „Warum es so wenig Schriften für das Herz giebt“ (1778). Durch alle diese Erörterungen geht ein praktischer Zug; der Redner will nicht bloß auf seine Zuhörer sondern weit über die Schule hinaus auf seine Landsleute belehrend und läuternd einwirken, und man kann wohl sagen: diese Bestrebungen bilden den eigentlichen Höhepunkt der Wirksamkeit Westenrieder’s, den Schöberl mit glücklichem Ausdruck den „Volkslehrer seines Vaterlandes“ nennt. Volkserziehung dünkt ihm die wichtigste Aufgabe eines Gelehrten, zumal in Baiern, dessen geistige Verwilderung er mit bitteren Worten beklagt. Gerade weil er sein Vaterland und seine Landsleute glühend liebt, peinigt es ihn, sehen zu müssen, daß in anderen deutschen Ländern schon längst der Morgen einer neuen Bildung und Litteratur angebrochen war, Baiern aber an der mächtigen Geistesbewegung so gut wie gar keinen Antheil nahm. Indem er den Hindernissen nachforscht, die sich der Hebung des Geschmacks bei der bairischen „Nation“ in den Weg stellten, rügt er scharf die Rohheit der berufenen Träger der Bildung, der Mitglieder des Adels und des Klerus in Baiern, die nur, um selbst im alten Schlendrian nicht gestört zu werden, jeden Fortschritt zu verdächtigen suchten. Es „benimmt dem Patrioten den Schlaf“, wenn er Ausländer über das Geistesleben in Baiern abfällig urtheilen hört; nur die Gewißheit, daß es in der jüngsten Zeit zu tagen begonnen habe und daß es nur an guter Erziehung, nicht an aufgeweckten Köpfen mangele, vermag ihn zu trösten.

Bald nach Westenrieder’s Geburt war ja die bairische Akademie der Wissenschaften gestiftet und damit ein edler Kampf gegen Unwissenheit, Trägheit und Aberglauben eröffnet worden. Thiersch vergleicht einmal die unerschrockenen Akademiker mit den Genossen Nehemias, die nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft „baueten, das Werkzeug in der einen, das Schwert in der anderen Hand, und die zertrümmerten Mauern der heiligen Stadt förderten bis zur Hälfte, so daß das Volk Muth faßte zu ihrem Werke“. Schon 1777 wurde W. zum frequentirenden Mitglied der belletristischen Classe ernannt; am 2. April 1778 hielt er eine Gedächtnißrede auf einen Pionier der Aufklärung in Baiern, Peter Osterwald. Der Eintritt Westenrieder’s in die Akademie der Wissenschaften ist ein wichtiger Markstein in der Geschichte seiner Entwicklung und Wirksamkeit; er ist fortan selbst einer der eifrigsten Mitarbeiter des Instituts und der freimüthigsten Vertreter wissenschaftlicher Forschung. 1778 trat er in den Illuminatenorden ein, allein sein Hang zur Selbständigkeit verleidete ihm rasch die Verbrüderung mit so vielen ehrgeizigen Strebern, so daß er schon vor der Verfolgung des Ordens wieder austrat. Zur Förderung des Geisteslebens in Baiern gab er nach dem Vorbild der aus England nach Deutschland verpflanzten „moralischen Wochenschriften“ von 1779 bis 1782 sechs Bände „Baierische Beiträge zur schönen und nützlichen Litteratur“ heraus. Er selbst schrieb dafür Aufsätze über neue Erscheinungen auf den Gebieten der Poesie, der bildenden Künste, der Erziehungslehre, insbesondere auch eingehende Bühnenreferate. Max Koch zollt dem Streben des vorurtheilslosen katholischen Geistlichen, auch dem Theater in der Reihe der deutschen Culturanstalten eine würdige Stellung zu sichern, hohes Lob. Das Idealbild einer gereinigten Bühne wird in der Phantasie „Der Traum in dreyen Nächten“ entworfen; die zahlreichen dramaturgischen Abhandlungen sind im zweiten Band der Gesammtausgabe der Werke (Kempten 1831–38) gesammelt. Wie die „Baierischen Beiträge“ durch die „Rheinischen Beiträge zur Gelehrsamkeit“ veranlaßt sind, so sind die Erzählungen Westenrieder’s den moralischen Romanen Richardson’s nachempfunden, [175] „die Geschichte einer Bürgerstochter von München“, der pädagogische Roman „Leben des guten Jünglings Engelhof“ etc. Was die poetische, wie die wissenschaftliche Production Westenrieder’s nicht wenig beeinträchtigte, war die übergroße Hast, womit er arbeitete, und das eben niedergeschriebene ohne weitere Prüfung und Ausfeilung in die Druckerei wandern ließ. „Ich hatte nur selten so viel Muße,“ erzählt er selbst von den „Beiträgen“, „um den vorhergehenden Abend zu wissen, was ich den folgenden Morgen schreiben würde, … mit der unbeschreiblichsten Angst rieb ich mir oft mit der Hand die müde Stirn, wenn mir einfiel, daß in einigen Stunden mein Verleger in meinem Zimmer erscheinen und die Manuscripte für den Druck abfordern würde, ich ging gewöhnlich mit gedrücktem Herzen schlafen und erwachte nach einem unruhigen, kurzen Schlummer, den oft der Kummer unterbrach, mit einem gespannten Kopf und ging dann wieder an mein Tagwerk.“ Unter dieser Ueberhastung der Arbeit mußten Inhalt und Form der Schriften leiden. Auch in späteren Jahren, da er nicht mehr durch äußere Umstände genöthigt war, schrieb er zu rasch und zu viel, ja, es kann ihm der Vorwurf nicht erspart werden, daß er nicht bloß um der guten Sache, sondern auch um des lieben Geldes willen, daß er doch nur in den Kasten legte, seine schriftstellerische Thätigkeit so übermäßig steigerte. Freilich haben wir auch nur diesem fast krankhaften Schaffensdrang zu danken, daß W. den verschiedenartigsten Aufgaben sich zuwandte und seinem Lehrberuf nach allen Seiten des Lebens, materiellen und geistigen, gerecht zu werden trachtete. In den „Beiträgen“ überwiegt noch das schöngeistige Interesse; er sucht vor allem lebhaftere Theilnahme seiner Landsleute an der Litteratur zu wecken, da „es noch Viele gab, bei denen die Lectüre eines deutschen Buches das größte Verbrechen war“. Er macht immer wieder aufmerksam auf die Schriften von Lessing, Voß, Winkelmann, Gellert; er feiert Klopstock als den größten Dichter und Herder als den schärfsten Denker des deutschen Vaterlandes; er verspottet das „Schablonenthum“ der Beamten, die „nichts als Routinemänner“ seien und nicht ein Buch läsen, das sie über ihre triviale Lebensanschauung hinaushöbe. In der Fortsetzung der „Beiträge“, die unter dem anspruchsvolleren Titel „Jahrbuch der Geschichte der Menschheit in Baiern“ (1782–83) erschien, tritt die Richtung auf das praktische Leben entschiedener hervor: als Vorbild galten ihm die gemeinnützigen Aufsätze Justus Möser’s, und ohne Zweifel ist er, wenn ihm auch nicht der feine Humor Möser’s zu Gebote steht, in Bezug auf gesunde Lebensanschauung, sachkundiges Urtheil und weiten Blick dem Verfasser der „Patriotischen Phantasien“ ebenbürtig. Bald spricht er über Maßnahmen zur Hebung des Tuch- und Lederhandels, bald über die Nothwendigkeit stilvollerer Ausschmückung der Kirchen, bald über Verbesserungen des Ackerbaues, bald über Neugestaltung des Theaterwesens. Wegen Kränklichkeit gab er 1779 sein öffentliches Lehramt auf, doch wurden ihm auf Verwendung des kurfürstlichen Cabinetssecretärs v. Stengel Rang und Gehalt belassen, damit er sich unbehindert seinen litterarischen Arbeiten widmen könne; dazu wurde ihm noch 1783 in Ansehung seiner Verdienste vom Münchener Rath das Pötschner’sche Beneficium bei St. Peter verliehen. Da sein körperliches Befinden namentlich von der Witterung abhing, fing er 1780 an, ein Tagebuch zu führen, in welchem er von der Witterung eines jeden Tages und seinem Wohl- oder Uebelbefinden Nachricht gab, daneben aber auch sonst Manches aufzeichnete, was er Bemerkenswerthes that und erlebte, so daß das Tagebuch nicht bloß die wichtigste Quelle für die Lebensgeschichte Westenrieder’s ist, sondern auch für politische und Litterärgeschichte dankenswerthe Beiträge bietet; Kluckhohn hat es deshalb in den Abhandlungen der Münchener Akademie (Jahrg. 1882) veröffentlicht. Die hier niederge1egten Selbstbekenntnisse lassen verstehen, wie sich [176] der Schwärmer für Poesie und Aufklärung allmählich zu einem mißtrauischen, menschenscheuen Sonderling auswuchs. In der Schilderung seiner ersten Gebirgsreise im Sommer 1780, die theilweise auch in die „Briefe eines Reisenden durch Baiern“ aufgenommen ist, gibt er sich noch willig Yorik’schen Stimmungen hin; er spricht mit Entzücken von seinen Wanderungen durch Flur und Wald, hat aber auch seine Lust daran, im Dämmerlichte die Dorfkirchhöfe aufzusuchen und unleserliche Namen auf Leichensteinen zu enträthseln. Zugleich quält es ihn, daß an solchen Schlendertagen die Arbeit zu kurz komme. „Hier läßt sich eher die Welt vergessen, als für die Welt schreiben!“ Um so standhafter vertiefte er sich nach der Heimkehr wieder in die Bücher. „Meine Arbeiten verschlangen um diese Zeit (1782) mein Herz, wie eine Welle die andre.“ Politischen Angelegenheiten wandte er nur, insofern sie auf sein engeres Vaterland Baiern Bezug hatten, Aufmerksamkeit zu. Eine trotz der ungewöhnlich rohen Form bedeutsame litterarische Erscheinung sind die 1778 anonym herausgegebenen „Briefe bairischer Denkungsart und Sitten“. In den angeblich von Leuten aus allen Ständen geschriebenen Briefen theils ernsten, theils scherzhaften Charakters gibt der Verfasser den Hoffnungen und den Befürchtungen Ausdruck, die nach dem Tode des beliebten Kurfürsten Max Joseph III. und dem Regierungsantritt des Pfälzers Karl Theodor im Baierlande im Schwange waren. Da er „mit bairischer, alter Redlichkeit“ ein Anhänger des wahren christlichen Geistes und ein Gegner des undeutschen Wesens der Jesuiten, beklagt er, daß der neue Kurfürst ganz in den Händen von Tartüffes, die ihn unter frommer Maske täuschen und ihm den Aufenthalt im „barbarischen“ A1tbaiern verleiden wollen. Die nämliche Beschwerde kehrt auch im Tagebuche immer wieder; als echtem Altbaiern ist ihm die „Mannheimerei“ des unter Karl Theodor in die Höhe strebenden Hofadels ebenso widerwärtig, wie das Zelotenthum des P. Frank und die Angeberei des „bairischen Robespierre“, Caspar Lippert. Besondere Beachtung verdient eine 1782 anonym herausgegebene Schrift Westenrieder’s: „Vorstellungen an Menschlichkeit und Vernunft um Aufhebung des ehelosen Standes der katholischen Geistlichkeit“, eine warm geschriebene Widerlegung der Einwürfe, welche gegen die Aufhebung des vernunftwidrigen Cölibats erhoben zu werden pflegen. Dem befreundeten Dichter Weisse empfahl W. unter Verheimlichung seiner Autorschaft „das überaus merkwürdige und kühne Buch“, das freilich zur Unzeit erschienen sei, da noch Vieles vorausgehen müsse, ehe die dort niedergelegten Vorschläge Gehör finden könnten. Schon in den Schriften aus der schöngeistigen Periode suchte W. an vielen Stellen seine Landsleute über den Nutzen der Vaterlandsgeschichte aufzuklären, doch fing er selbst erst im reiferen Mannesalter an, sich eingehender mit geschichtlichen Studien zu beschäftigen. Die erste Leistung auf diesem Gebiet, eine 1782 im Auftrag der Akademie unternommene und 1785 vollendete „Geschichte von Baiern für die Jugend und das Volk“, erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftlichen Werth; dem Verfasser war es nur darum zu thun, ein lesbares Buch zu bieten, „eine Geschichte für den Geist und das Herz, einzig aus der Absicht verfaßt, dem Verstand etwas zu sagen, und durch eine lebhafte Schilderung des Spiels großer Leidenschaften in den Seelen der Leser große Leidenschaften aufzuwecken“. Wol das tüchtigste wissenschaftliche Werk Westenrieder’s ist die ebenfalls im Auftrag der Akademie verfaßte „Geschichte der bairischen Akademie der Wissenschaften“, deren erster, auf die Jahre 1759–77 sich erstreckender Theil 1784 erschien, während der zweite Band (1778–1800) erst 1807 nachfolgte. Namentlich der erste Band verdient dieses Lob. Durch erschöpfende Beherrschung des Stoffes und frische, freimüthige Darstellung ist die Geschichte der Akademie wirklich, wie der Verfasser hoffte, „ein Denkmal aere perennius“ geworden, das auch seinen Zweck, „die guten Baiern [177] den Ausländern etwas ehrwürdiger zu machen“, nicht verfehlt hat; auf den zweiten Theil wird später zurückzukommen sein. Im allgemeinen konnte der Historiker mit der Aufnahme seiner Schriften im engeren Vaterlande nicht unzufrieden sein. Im Jänner 1786 wurde ihm von der Akademie eine goldene Medaille mit seinem von Scheufele geschnittenen Porträt gewidmet; bald darauf verehrte ihm die bairische Landschaft eine Denkmünze, und der Münchener Stadtrath überreichte ihm drei Medaillen, dazu bemerkend, die Ehrung würde kostbarer ausgefallen sein, wenn nicht die Stadtkasse aller Mittel entblößt wäre. Auch eine gesicherte Stellung wurde dem vaterländischen Geschichtschreiber zu Theil. Schon 1782 hatte er sich erboten, öffentliche Vorlesungen für junge Adelige und andere Jünglinge, die keine öffentliche Schule besuchten, zu halten, allein der Antrag war, da man das geforderte Honorar zu hoch fand, abgewiesen worden. Damals hatte er grollend in sein Tagebuch geschrieben: „Ein Professor Historiae für die Adligen, und 200 Gulden! Was zieht nicht ein Gaukler, ein Sänger!“ Nach Vollendung des Lehrbuches der bairischen Geschichte wurde ihm zwar nicht das gewünschte Lehramt, aber die Stelle eines Schulraths in München verliehen; die schmeichelhaften Worte, womit das Decret vom 6. September 1784 die pädagogischen und litterarischen Verdienste des neuen Schulraths feierte, mußten ihn über die Geringfügigkeit des Gehalts trösten. Im nächsten Jahre wurde von der Akademie beschlossen, W. als ordentlichen bairischen Geschichtschreiber anzustellen, allein der Kurfürst versagte die Bestätigung, weil sich W. in einer „Erdbeschreibung der bairisch-pfälzischen Staaten“ (S. 366) in Bezug auf die Abstammung der Birkenfeldischen Linie der Dynastie eines von Herzog Wilhelm von Pfalz-Birkenfeld streng gerügten Irrthums schuldig gemacht hatte. Dagegen ging ein anderer Lieblingswunsch in Erfüllung. Im Gegensatze zur Mehrheit seiner selbstgenügsamen Landsleute hatte W. immer Verlangen getragen, durch Reisen seinen Gesichtskreis zu erweitern. Es war ihm also sehr willkommen, daß er 1784 den amtlichen Auftrag erhielt, nach Lüttich zu reisen, um den Studienplan und die Einrichtungen der dortigen „Englischen Akademie“ kennen zu lernen. Dadurch war ihm Gelegenheit geboten, nicht bloß die schönsten Gaue Deutschlands, das Rheinthal, zu sehen, sondern auch in verschiedenen Städten anziehende Bekanntschaften zu machen. In Düsseldorf traf er mit den beiden Jacobi und Heinse zusammen. „Wir waren den Augenblick, da wir uns sahen, Freunde! Es war ein seliger Augenblick und ein überirdischer Traum!“ Nach der Heimkehr erschreckte ihn die Nachricht, der Kurfürst beabsichtige, die historische Classe der Akademie entweder gänzlich aufzuheben oder mit der Mannheimer Classe zu vereinigen, da „es nur zu Uneinigkeiten Anlaß gebe, wenn man die vaterländische Historie zu sehr bearbeite“. „Entsetzlich!“ bemerkt W. dazu in seinem Tagebuch. Nicht am wenigsten den Vorstellungen Westenrieder’s war es zu danken, daß Karl Theodor sein Vorhaben aufgab. Die Studien Westenrieder’s bewegten sich jetzt fast ausschließlich auf geschichtlichen Gebieten; theils oblag er selbständiger Forschung, theils verfolgte er als Erzähler das Ziel, „die Geschichte zur Angelegenheit des Publicums zu machen“. Das Versprechen aber, das er seinem Freunde Bucher gegeben hatte, sich nicht wieder „so ganz ins Grab zu legen“, war längst vergessen; er lebte, von der Welt wie ein Einsiedler abgeschlossen, nur seiner Arbeit. „Ich genoß keines Sterblichen Gesellschaft: Leute, die mich nur zerstreuen und die flüchtigen Stunden ausfüllen helfen konnten, wollte ich nicht, und andere Leute fand ich nicht.“ Er las und schrieb den ganzen Tag, nur Nachts ging er ein paar Stunden spazieren. „Ich kam so bei der Nacht in die stillsten und einsamsten Gäßlein, wo ich dann mein Ohr an die Läden legte und horchte, was die Leute redeten.“ 1787 veröffentlichte [178] er den ersten „Baierisch historischen Calender“, dem sich (von 1790 bis 1815) 20 Bändchen mit ähnlichem Inhalt anschlossen. Gerade in Baiern, erklärt der Herausgeber mit patriotischem Stolz, müsse Geschichte vor allem gepflegt und hochgehalten werden, da ja „die bairische Nation mit den ersten Völkern Deutschlands, ja mit den ersten Völkern Europens, was das Alterthum ihres Daseyns, die Abkunft ihrer Regenten und die Wichtigkeit ihrer Schicksale betrifft, wetteifert.“ In den mit Kupfern gezierten Kalendern überwiegt das anekdotenhafte Element, doch fehlt es nicht an kritischen Versuchen; zum ersten Mal wird hier (1805) der von Schiller gläubig in sein Geschichtswerk aufgenommenen Legende von der Niederbrennung Magdeburgs im Auftrag Tilly’s mit sachlichen Gründen entgegengetreten. Mehr wissenschaftlichen Charakter hat ein anderes periodisches Unternehmen Westenrieder’s, die „Beiträge zur Vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft sammt einer Uebersicht der schönen Litteratur“ (1788–1817, 10 Bände). Den Hauptinhalt bilden verschiedenartige Quellen zur bairischen Geschichte, leider nicht durchweg genau und gründlich herausgegeben; sie rühren auch nicht von W. allein, sondern auch von anderen Akademikern und Geschichtsfreunden her. Von W. stammen die zahlreichen, sehr dankenswerthen, wenn auch nur kurzen Lebensumrisse verdienter Baiern, Lori, Linbrunn, Sterzinger, Heinrich Braun, Graf Haimhausen, Zaupser u. a. Auch Fragen aus dem praktischen Leben werden zur Erörterung herangezogen, z. B. erklärt sich W. mit Nachdruck gegen die überhandnehmende Zersplitterung der größeren Güter in Baiern, gegen unbeschränkte Aufnahme neuer Bürger in die Städte, gegen Beibehaltung des Zunftzwanges, gegen die allzu kärgliche Besoldung der Beamten u. a. Er gibt sich noch immer als warmer Freund der Aufklärung, doch verschärft sich allmählich die Stellungnahme gegen „Modewahn“ und „falschen Zeitgeist“. Noch 1794 nimmt er Wieland und Lessing gegen zelotische Angriffe seiner Landsleute in Schutz, was seinen Collegen Schneider im Censurcollegium – 1786 war W. zum „kurfürstlich wirklich frequentirenden geistlichen und Büchercensurrath“ ernannt worden, – zur Rüge veranlaßte: „Sie haben doch seltsame Grundsätze; was ganz Deutschland verabscheut, das erheben Sie bis an den Himmel!“ „Welch ungeheure Worte!“ bemerkt W. dazu in seinem Tagebuch. Doch er selbst blieb nicht der feurige Freund der Aufklärung, der er in Jünglings- und Mannesjahren gewesen war. Nicht bloß im Tagebuch, sondern auch in dem 1807 herausgegebenen zweiten Theil der Geschichte der Münchener Akademie und in anderen Schriften der späteren Periode läßt sich ein Umschwung in Westenrieder’s Auffassung kirchlich-politischer Verhältnisse deutlich erkennen; verstimmt und verbittert blickt er in die Welt, und mit unverhüllter Feindseligkeit stellt er sich „dem Zeitgeist, der sich jetzt Toleranz und Humanität nennt“, entgegen. Die überraschende Erscheinung findet in verschiedenen zusammenwirkenden Ursachen ihre Erklärung. Vor allem ist sie zurückzuführen auf das „mehr als philoktetische Leiden“ (Thiersch), das ihm in der zweiten Hälfte seines Lebens entsetzliche Qualen verursachte. Der Kinnbackenkrampf (Trismus) machte ihn nicht selten Tage lang sprachlos und ganze Monate hindurch unfähig, den Kopf zu bewegen. Die dadurch erzeugte Stimmung schildert er in einer Abhandlung über seine Krankheit folgendermaßen: „Manchen Tag nahm eine unwillkürliche, unbeschreibliche Erbitterung gegen mich selbst und gegen mein armseliges Wesen in einem sichtlichen Grade zu, und ich wollte nicht mehr, daß Jemand in der Welt sich meiner erinnern, sich meiner erbarmen sollte; ich machte mit eben der Sehnsucht, mit welcher glückliche Menschen der Annäherung ihres geliebten Gegenstandes entgegeneilen, Anstalten für die Annäherung meines Todes.“ Dazu kam die peinigende Empfindung, daß seine Verdienste nicht nach Gebühr geschätzt wären. Zwar fehlte es ihm nicht an [179] äußeren Ehren. 1799 nach dem Regierungsantritte des Kurfürsten Max Joseph IV. wurde er zum Vorstand der neuorganisirten Büchercensurcommission, zum ersten Directorialrath über das lateinische und deutsche Schulwesen in ganz Baiern und zum ersten Schulcommissär über die gelehrten Schulen Münchens ernannt, 1800 verlieh ihm der Münchner Magistrat das Patriciat, damit er in eine Chorherrenstelle bei U. l. Frau eintreten könne, aber 1802 wurde ihm sein Schulamt, 1803 die Leitung des Büchercensurwesens entzogen, auch das Canonicat ging ihm durch Aufhebung des Chorstifts wieder verloren. Das Mißvergnügen über den Verlust von Aemtern und Einnahmen wurde gesteigert durch die Beobachtung, daß der allmächtige Minister Montgelas zahlreiche norddeutsche Gelehrte an die höchsten Stellen in Baiern berief. „Natürlich,“ klagte W., „die bairischen Bäume tragen ja nur Holzäpfel, da muß was Besseres aufgepfropft werden!“ Und Liebe zur Aufklärung, fügt er im Hinblick auf das radicale Schalten und Walten des Ministeriums Montgelas hinzu, habe mit brutaler Aufklärungssucht nichts gemein. Das „französische System“, das nicht bloß die Anlehnung Baierns an Frankreich, sondern die Umbildung der gesammten Verwaltung nach französischem Muster und damit die Regelung mancher Verhältnisse nach den Grundsätzen der Revolution anstrebte, mußte eine Natur, die ganz im Volksgemüth wurzelte, verletzen. Das in Baiern „zur Herrschaft gelangte Gemisch von Ansichten und Grundsätzen, von Aufrichten und Niederreißen, von Ordnung und Gewühl, von Ueberzeugen und Beschwatzen, von Lachen und Grinsen etc.“ war dem Historiker ein Greuel. Insbesondere der Unwille über die kirchenpolizeilichen „Gewaltthaten, die nicht bloß das Unkraut, sondern auch guten Samen aus dem Boden rissen“, machte den in seinen heiligsten Empfindungen Gekränkten sogar ungerecht gegen das Gute, das die neuen Grundsätze zur Geltung brachten. Er tadelte nicht bloß die unnöthigen und unbilligen Maßregelungen der katholischen Welt, sondern auch z. B. die Befreiung der Protestanten aus unwürdiger Stellung. Schon eine 1800 in den Beiträgen (Bd. 6) veröffentlichte ethnologische Studie „Ueber die Baiern“ gibt Zeugniß von der Umwandlung, welche Westenrieder’s Weltauffassung erfahren hatte. Er spricht darin nicht mehr, wie früher, zum Schutze, sondern als einseitiger Lobredner seines engeren Vaterlandes. Mit leidenschaftlichem Eifer weist er die von norddeutschen Stimmen gegen seine Landsleute erhobenen Vorwürfe zurück; es sei gar nicht wahr, betheuert er, daß sie bigott und unduldsam seien; im Gegentheil, nur als „ein häßliches Mißverständniß“ sei es zu bezeichnen, wenn eine Regierung glaube, verschiedene Religionen begünstigen zu müssen. Das zähe Festhalten der Baiern an alten Sitten und Einrichtungen sei jedenfalls „besser als der Leichtsinn, alles Neue, Auffallende und Schimmernde unverzüglich nachzuahmen, alte Verfassungen umzureißen und Einfällen des Tages zu huldigen“. Die neuerliche Vermehrung der Buchhandlungen und die Errichtung von Leihbibliotheken sind ihm „höchst bedenkliche Erscheinungen“; das Unterrichtswesen in Baiern scheint ihm, da es „schon so gut, wie in irgend einem anderen deutschen Lande“, einer Reform durchaus nicht bedürftig zu sein. Während er früher seine Aufgabe darin erblickte, seine Landsleute vorwärts zu drängen, damit sie nicht länger „hinter den Sachsen zurückständen“, hat er sich unter dem Einfluß der politischen, kirchlichen und socialen Katastrophen der Revolutionsära in einen Lobredner der alten Zeit verwandelt und blickt nur mit Unmuth auf die Gegenwart, mit Besorgniß in die Zukunft. Als Wurzel alles Unheils erscheint ihm die „die Köpfe bis zur Verrücktheit verwirrende“ Philosophie Kant’s (Histor. Calender, Jahrg. 1815). Da er zuletzt seinem Groll über die Selbstüberhebung und Charakterlosigkeit „so vieler der heutigen Gelehrten, die kein Vaterland haben, die alles sind, was man will, und um Geld überall, wo und wohin [180] man sie haben will, zu miethen sind“, ganz offen Luft machte, glaubte sogar die Regierung gegen ihn einschreiten zu müssen; sie confiscirte den 9. Band der „Beiträge“, „weil darin der Staat compromittirt sei“, und zwang den Herausgeber, eine neue, von jenen Ausfällen gesäuberte Ausgabe drucken zu lassen. Aus dem Tagebuch Westenrieder’s erhellt, wie schmerzlich er diese Demüthigung empfand; er schloß sich noch mehr von der Außenwelt ab; nur zu bestimmten Stunden sah man ihn „im langen, braunen Rocke, den dreieckigen Hut auf dem Kopfe, das silberbeschlagene Rohr in der Hand, durch die Straßen seiner Vaterstadt dahin wandeln“; eine köstliche Zeichnung Franz Pocci’s hat die Erscheinung des im Laufschritt dahinstürmenden alten Herrn der Nachwelt überliefert. Für Kinder, die ihm von allen Seiten zuliefen und ehrerbietig die Hand küßten, hatte er freundliche Worte; sonst war er finster und verschlossen. Schelling sagte, W. habe zu den „umgekehrten Heuchlern“ gehört, „die sich Mühe geben, ein durchaus wohlwollendes und menschenfreundliches Herz unter rauhen Formen zu verheimlichen“. Zu den verdienstvollsten Arbeiten des Historikers gehört ein 1816 veröffentlichtes deutsch-lateinisches Glossarium mittelalterlicher Ausdrücke. 1820 erschien ein „Handbuch der bayrischen Geschichte“, das weit entschiedener als die früheren Publicationen den katholischen Standpunkt vertritt. Ziemlich unbedeutend sind die „Hundert Erinnerungen“ (1821), Erfahrungssätze aus den verschiedensten Lebensgebieten, denen er 1825 nochmals „Centum theses oder hundert Sätze über höchst wichtige Gegenstände aus der gesunden Vernunft und Erfahrung“ folgen ließ. U. a. wendet er sich darin gegen die übertriebene Bewunderung der alten Griechen, gegen den wachsenden Dünkel der Volksschullehrer, gegen Vermehrung der Theater etc. Immer wieder wird gemahnt: nur die Rückkehr zur alten Einfachheit und Nüchternheit kann das alte Glück wieder bringen; 30 000 wohlhabende, fleißige, sittliche, wohlgehaltene Familien sind eine erfreulichere Erscheinung als 60 000 Familien „mit Zapplern, Fretern, Abhausern und Ehrvergessenen etc.“ 1824 erschien ein Band „Historische Schriften“, der außer einer ausführlichen Lebensbeschreibung des Geschichtsforschers P. Roman Zirngiebl allerlei Miscellen aus bairischer Geschichte enthält, ferner „200 historische Aufgaben“, endlich „Erinnerungen über das Geschichtschreiben“, eine eindringliche Mahnung, Geschichte der Völker und nicht bloß der Fürsten zu schreiben und über den politischen Vorgängen auch des materiellen und geistigen Bildungsprocesses nicht zu vergessen. Der Verfasser bestimmt seine Arbeit „zum Theil nicht für die Zeitgenossen, für welche nur weit umher wirkende und hoch aufstrebende Bücher geeignet sind, sondern für die ruhigen Nachkommen, welche in diesen Schriften bisweilen herumblättern und dann dies und jenes, zwar oft nicht ohne einem stillen Lächeln, aber mit einem schonenden Wohlwollen wahrnehmen und beherzigen werden.“ Am deutlichsten ist der Umschwung in Westenrieder’s Wesen ausgeprägt in der Schrift: „Hundert Sonderbarkeiten oder das neue München im Jahre 1850“ (1824) und einem drei Jahre später erschienenen Bändchen „Das neue München und Bayern im Jahre 1850“. Darin wird dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß nicht bloß das Klosterleben im allgemeinen weitere Ausdehnung finden, sondern auch dem Jesuitenorden der höhere Unterricht wieder anvertraut werden möge; der Verfasser würde es gern sehen, wenn eine schon durch die Kleidung erkennbare, strenge Scheidung der Stände durchgeführt würde; er verwünscht „die Finsterlinge, die den Umsturz Fortschritt und die Finsterniß philosophische Aufklärung nennen.“ Um nicht mit diesem Erzeugniß einer krankhaften Verbitterung zu schließen, sei noch verwiesen auf die hübschen Briefe „Aus und über Gastein“. Seit 1805 pflegte W. jeden Sommer das Bad Gastein zu besuchen; es waren seine glücklichsten Tage, und die Dankbarkeit für die wohlthätige Wirkung der Heilquelle und [181] des Aufenthalts in frischer Bergnatur findet auch in dem Büchlein liebenswürdigen Ausdruck. Im Juli 1828 kehrte er zum letzten Male vom „geliebten Jungbrunnen“ heim und freute sich, daß er die zu seiner Wohnung führenden 72 Stufen „mit gasteinischen Füßen und mit einem ziemlich geminderten Geldbeutel“ leicht hinansteigen konnte. Im nächsten Winter erkrankte er; nachdem er sein ziemlich beträchtliches Vermögen – mehr als 40 000 Gulden hatte er zusammengespart –, sowie seine werthvollen Bücher und Bilder persönlich vertheilt hatte, verschied er (15. März 1829). In einer Festsitzung der Akademie feierte Schelling den „treuen Mann“, „der seit 52 Jahren auf seinem Posten stand, den er rühmlich, standhaft und, wie es einem Manne geziemt, bis an sein Ende behauptet hat“. 1850 wurde vom historischen Verein für Oberbaiern die Errichtung eines Denkmals für W. angeregt; die Kosten konnten durch freiwillige Beiträge leicht aufgebracht werden; am 1. August 1854 wurde das von M. Widnmann geformte, leider nicht glücklich ausgefallene Standbild auf dem Promenadeplatz in München enthüllt.

(Thomas?), Lorenz v. W., eine Serie von Artikeln im „Inland“, Jahrg. 1829, S. 351 ff. – Neuer Nekrolog der Deutschen, 7. Jahrg. 1829, S. 250. – Gandershofer, Erinnerungen an Lorenz v. W. (1830). – Roth, Lobschrift auf L. v. W. (1832). – Rudhart, L. v. W., der Geschichtschreiber seines Volkes, akadem. Festrede (1854). – Thiersch, L. v. W. im Verhältniß zu seiner Zeit, akad. Festrede (1854). – Schöberl, Erinnerung an L. v. W., den Volkslehrer seines Vaterlandes (1854). – Zur Enthüllungsfeier von L. v. Westenrieder’s Standbild; Beilage zur Neuen Münchner Zeitung, Jahrg. 1854, Nr. 181. – Aus L. Westenrieder’s Denkwürdigkeiten u. Tagebüchern, von A. Kluckhohn, in Abhdlgn. d. Münchner Ak., 16. Bd. (1882), 2. Abth., S. 1 u. 3. Abth., S. 103. – A. Kluckhohn, Ueber L. v. Westenrieder’s Leben und Schriften; Bayer. Bibliothek, her. v. Reinhardstöttner u. Trautmann, 12. Bd. (1890). – M. Koch, Ueber L. v. Westenrieder’s schönwissenschaftliche Thätigkeit; Jahrb. f. Münchn. Gesch., hrsg. v. Reinhardstöttner u. Trautmann, 4. Jahrg. (1890), S. 15. – Geheimrathsacten, die von den Verfassern zur Censur übergebenen Schriften 1785–94 betr., im Münchner Kreisarchiv.