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ADB:Lohde, Max

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Artikel „Lohde, Max“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 115–116, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lohde,_Max&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 10:48 Uhr UTC)
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Lohde: Max L., Historienmaler, geb. am 13. Februar 1845 zu Berlin. Sein Vater, Professor L. L., eröffnete dem Sohne frühzeitig das Verständniß für die Antike und namentlich für Bötticher’s Theorie der hellenischen Tektonik. Nach Beendigung seiner akademischen Vorstudien arbeitete er einige Zeit unter der Leitung Julius Schnorr’s v. Carolsfeld zu Dresden und genoß seit 1866, als er durch eine meisterhafte Composition nach der Schlußscene aus Schiller’s Braut von Messina den Preis errungen, in vertrautem Verkehr mit dem großen Meister Cornelius, dem er als letzter Schüler mit Begeisterung anhing, die reichsten Lehren und Anregungen (vgl. Gespräche mit Cornelius in der Zeitschrift für bildende Kunst, 3. Bd.). Auf einer Studienreise in Schlesien lernte L. einige Reste alter Sgraffitomalerei kennen, deren Pflege, Erweiterung und Vervollkommnung besonders in technischer Hinsicht ihn lebhaft fesselte. Nach unermüdlichen Versuchen entdeckte er neue Mittel, welche dem Kalke durch Zusatz von Eisenoxyden intensivere Härte und Widerstandskraft und zugleich den Farben einen wärmeren Ton [116] verliehen, als die bisher auf den Contour beschränkte Technik ermöglicht hatte. Dieses zur Steigerung der malerischen Wirkung abzielende Verfahren verwerthete er zunächst im Treppenhause des Berliner Sophiengymnasiums bei Herstellung von vier Wandbildern, darstellend „Die Entführung der Helena“, „Die Wiederkehr der Helena“, „Die Rückkehr Agamemnons“, „Die Heimkehr des Odysseus“, welche von Karl Becker in Chromolithographien vervielfältigt und veröffentlicht worden sind. In diesen und zwei Compositionen in der Reitbahn des Kriegsministeriums, den „Kampf der Lapithen und Centauren auf der Hochzeit des Peirithoos“ und ein „Pferderennen zu Olympia“ schildernd, bewährt sich L. als Künstler von hoher und edler Auffassung, der seinen Werken monumentale Würde zueignete. Der glückliche Erfolg dieser Leistungen erwirkte ihm die Anerkennung der Regierung, ein Reisestipendium und den Auftrag, die in Italien noch vorhandenen Sgraffitomalereien zu untersuchen. Die völlige Ausnützung des Ertrags dieser Reise, worüber er in der Zeitschrift für bildende Kunst wiederholt Bericht erstattete, behinderte der Tod, der den hochbegabten Künstler am 18. December 1868 zu Neapel in der Blüthezeit eines Alters von 23 Jahren hinraffte.

Vgl. Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, Nr. 7, 1869. Die Berliner Malerschule 1819–1879. Studien und Kritiken von Adolf Rosenberg, Berlin 1879, S. 118–120.