Zum Inhalt springen

ADB:Müller, Ernest Maria

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Müller, Ernest Maria“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 497–498, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%BCller,_Ernest_Maria&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 22:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Müller, August
Band 52 (1906), S. 497–498 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ernest Maria Müller in der Wikipedia
Ernest Maria Müller in Wikidata
GND-Nummer 137301707
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|52|497|498|Müller, Ernest Maria|Friedrich Lauchert|ADB:Müller, Ernest Maria}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137301707}}    

Müller: Ernest Maria M., Bischof von Linz, geboren am 30. Juni 1822 zu Irritz in Mähren, † am 28. September 1888. Er wurde 1846 zum Priester geweiht, Cooperator zu Preßbaum, 1847 Studienpräfect im fürsterzbischöflichen Alumnat in Wien, 1849 Docent der Erziehungskunde an der Universität, 1850 Subrector des Priesterseminars, 1853 Dr. theol., 1857 bis 1868 ordentlicher Professor der Moraltheologie an der Universität, 1863 zugleich Director des Priesterseminars, bis 1885, und fürsterzbischöflicher Consistorialrath, 1868 Domcapitular zu St. Stephan in Wien, 1877 päpstlicher Hausprälat; am 17. Februar 1885 zum Bischof von Linz ernannt, am 27. März präconisirt, am 26. April von dem Fürsterzbischof von Wien, Cardinal Ganglbauer in Wien consecrirt, am 3. Mai in Linz inthronisirt.

Als Erzieher des Clerus genoß M. während seiner langjährigen Wirksamkeit als Seminardirector in Wien ein großes Ansehen. Als Bischof trat er in der kurzen Zeit seines Wirkens mit Ernst und Eifer in die Fußstapfen seines Vorgängers Rudigier. Auf dem Gebiete seiner Fachwissenschaft verfaßte er vor allem ein geschätztes, auch außerhalb Oesterreichs verbreitetes Lehrbuch: „Theologia moralis“ (3 Bde., Wien 1868–76; 1887 erschien Bd. I und II in 5., Bd. III in 4. Aufl.; nach dem Tode des Verfassers bearbeitete A. Schmuckenschläger die seitherigen weiteren Auflagen; Bd. I und II in 8. Aufl. 1899, Bd. III in 7. Aufl. 1902). Als Bischof veröffentlichte M. die Schrift: „Lösung der für die Pastoral-Conferenzen des Jahres 1886 dem Linzer Diöcesan-Clerus vorgelegten Fragen“ (Linz 1887), und das populär religiöse „Belehrungsbüchlein“: „Geistliche Apotheke für Alle, die ewig leben wollen“ (Steyr 1887, 3. Aufl. 1889; auch in verschiedene fremde Sprachen übersetzt). In der von Scheiner und Häusle herausgegebenen „Zeitschrift für die gesammte katholische Theologie“ (Wien) waren Müller’s erste moralwissenschaftliche Arbeiten erschienen: „Ueber Herbart’s Begriff des Sittlichen und des Sittengesetzes. Ein Beitrag zur Würdigung seiner Moral“ (Bd. VII, 1855, S. 82–105); „Ueber das höchste Gut in der katholischen Ethik“ (Bd. VIII, 2, 1856, S. 189–228). Zahlreiche, in der Regel an der Spitze [498] der Quartalshefte gedruckte Beiträge aus dem Gebiete der praktischen Theologie enthält von seiner Hand die Linzer „Theologisch-praktische Quartalschrift“ in den Jahrgängen 1875–1885. Auch zu den „Blättern für Kanzel-Beredsamkeit“ lieferte er Beiträge.

Gustav Müller, Ernest Maria Müller, Bischof von Linz; Theol.-prakt. Quartalschrift, 42. Jahrg. 1889, S. 44–54, 296–307, 539–551. – Wappler, Geschichte der theol. Facultät der Universität Wien (Wien 1884), S. 313, 460. – Guppenberger, Bibliographie des Clerus der Diöcese Linz (Linz 1893), S. 135–137.