Zum Inhalt springen

ADB:Martin Minorita

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Martinus Minorita“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 482, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Martin_Minorita&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:33 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Martin von Mainz
Nächster>>>
Martin von Troppau
Band 20 (1884), S. 482 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2015, suchen)
Gigas Hermannus in Wikidata
GND-Nummer 102499810
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|20|482|482|Martinus Minorita|Wilhelm Wattenbach|ADB:Martin Minorita}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=102499810}}    

Martinus Minorita wird der Verfasser der Chronik Flores temporum bis 1290 genannt, aber der Name Martin rührt nur von einer Verwechselung mit Martinus Polonus her; wir wissen nur, daß er ein Minorit war und um 1290 in Schwaben geschrieben hat. Er hat einige locale Nachrichten aufgezeichnet; sein Hauptzweck aber war, für die Benutzung zur Predigt eine Fülle von Heiligengeschichten und anderen merkwürdigen Begebenheiten zu bieten, die ohne Kritik zusammengehäuft sind. Die Chronik war vorzüglich in Süddeutschland sehr verbreitet und findet sich meistens mit einer Fortsetzung bis 1350 verbunden, welche einem Minoriten Hermann zugeschrieben wird, der in der Ausgabe von Meuschen Hermannus Gygas genannt, in einigen Handschriften als Hermann vom Orden des heiligen Wilhelm bezeichnet wird. Nach A. Lütolf’s Vermuthung schrieb er in Eßlingen. Die sehr zahlreichen Handschriften enthalten vielerlei Zusätze, auch weitere Fortsetzungen, und sind von späteren Scribenten häufig ausgeschrieben. Nach den alten unkritischen Ausgaben von Eckhart 1723 und Meuschen 1743 hat Holder-Egger vom ersten Theil Mon. Germ. SS. XXIV, p. 226–250 eine sorgfältig bearbeitete Ausgabe gegeben; die Fortsetzungen bedürfen noch der kritischen Untersuchung.