ADB:Lütolf, Alois

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Artikel „Lütolf, Alois“ von Gerold Meyer von Knonau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 700–704, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:L%C3%BCtolf,_Alois&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 08:48 Uhr UTC)
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Lütolf: Alois L., schweizerischer Geschichtsforscher, geb. am 23. Juli 1824, † am 8. April 1879. Aus sehr einfachen Verhältnissen hervorgegangen – als der Sohn eines Schmieds zu Gettnau, einem Dorfe unweit Willisau im Kanton Luzern – hatte L. das Glück, in dem Geistlichen der Pfarrkirche Altishofen, zu der das Dorf Nebikon, der neugewählte Wohnsitz der Eltern, gehörte, einen wahrhaft väterlichen Freund zu gewinnen. Jos. Laur. Schiffmann (geb.[WS 1] 1786, † 1856), war ein hauptsächlicher Vertreter der Sailer’schen Schule im schweizerischen Klerus, und L. hat später in einem von herzlichster Pietät erfüllten Lebensbilde: „Leben und Bekenntnisse des Jos. Laur. Schiffmann: ein Beitrag zur Charakteristik J. M. Sailer’s und seiner Schule in der Schweiz“ (Lucern 1860) seiner dankbaren Gesinnung in ansprechendster Weise Ausdruck verliehen: „Deine Hand war es, die mir zum ersten Male das Himmelsbrot gespendet, und wie ich dann nach Jahren selber als Priester zum Altare treten durfte, da warst Du es wieder, der wie ein Vater mir zur Seite ging und voll Inbrunst für mich gebetet hat“. Aber L. selbst hat dann in seinem Leben als Priester und als Mensch, wie es wahrheitsgetreu sein Freund, Dompropst Fiala, in einem warmen Nachrufe von ihm rühmte; wie es aber insbesondere die nicht Lütolf’s Bekenntnisse angehörenden wissenschaftlichen Arbeitsgenossen froh empfanden, jene Sailer’sche religiöse Lebensrichtung in sich dargestellt, ruhige Selbständigkeit, [701] Ueberzeugungstreue und Milde. Die zu Schwyz im Jesuitencollegium, zu Luzern am Lyceum fortgesetzten Studien vollendete L. zu Freiburg im Breisgau und München, dort vor Allem bei Hirscher und Alban Stolz, hier bei Döllinger, der in dem Zuhörer das Interesse für kirchengeschichtliche Arbeiten bestärkte, wie dasselbe schon in einer Arbeit des jungen Studenten, philosophisch-historischer Art, über Bruder Klaus sich bewiesen hatte. Nachdem L. Ende 1849 die Weihe empfangen, wurde er 1850 Vicar seines Pfarrherrn Schiffmann, in dessen Kirche zu Altishofen er die erste Messe gelesen hatte. Dann aber folgte L. im Herbste 1852 einem wiederholten Rufe als Lehrer an die katholische Kantonsschule nach St. Gallen, für die Fächer der Geschichte und Geographie; ganz besonders auch durch die Möglichkeit, sich mit den handschriftlichen Reichthümern der Stiftsbibliothek näher vertraut zu machen, wurde dieser Aufenthalt für ihn höchst förderlich. Bei der durch den Wechsel des politischen Systems bedingten Aufhebung der Lehranstalt, Herbst 1856, sah sich L. in rücksichtslosester Weise entlassen, und die danach ihm zugewiesene Function des Curatpriesters an der Sentikirche, in einer Vorstadt von Luzern, war zunächst wenig geeignet, seine Begabung an richtiger Stelle hervortreten zu lassen. Doch war die Uebersiedelung nach Luzern insofern von Wichtigkeit, als sie L. seinem früheren hochgeschätzten Lehrer, Eutych Kopp (s. d. Art.) wieder nahe brachte. 1864 als Subregens an das Priesterseminar des Bisthums Basel nach Solothurn versetzt, wo er nun eben die engen Beziehungen zu Fiala knüpfte, kehrte L. nach vier Jahren, 1868, als Professor der Kirchengeschichte und Patrologie an der theologischen Lehranstalt nach Luzern zurück und wurde noch im Herbst des gleichen Jahres Chorherr am Stifte St. Leodegar daselbst. Da folgten für ihn zehn arbeitsfreudige, erfolgreiche, glückliche Jahre, nachdem er schon vorher – seit seiner ersten Rückkehr nach Luzern – eine sehr gedeihliche litterarische Thätigkeit begonnen hatte. – L. ist in höchst vielseitiger Weise, anfangs mehr als Germanist, Sagenforscher und Arbeiter auf litterargeschichtlichem Gebiete, dann als Pfleger der Kirchengeschichte, als Biograph, endlich aber in zahlreichen bedeutenden Arbeiten auf dem Boden der politischen Geschichte aufgetreten. Das erste größere selbständige Werk, welches L. vollendete – er hegte den Plan einer neuen umfassenden Bearbeitung, den der Tod verunmöglichte – war die 1862 bis 1865 (Lucern) erschienene „Sammlung“, die sich als eine „erste“ ankündigte: „Sagen und Bräuche aus den fünf Orten“, unmittelbar dem Volksmunde entnommen, mit sagenvergleichenden, litterarischen Nachweisen versehene Zeugnisse. Wie hier L. „culturhistorische Urkunden“ vor der Vernichtung sichern wollte: „Hiermit ist auf einen guten Theil des innerschweizerischen Sagenhortes das bindende Pfand geworfen, so daß es uns nimmer entblühen kann und für alle Zeiten zur Verfügung steht“ –, so interessirte er sich auch von Anfang an eifrig für das von Zürich aus angeregte Wörterbuch der schweizerischen Sprache und half seit 1862 dem Oberleiter, Dr. F. Staub, in Werbung und in eigener Sammelarbeit, von der 1864 in der Abhandlung „Zur Ortsnamenkunde, besonders in den fünf Orten“ (Geschichtsfreund d. historischen Vereins der fünf Orte, Bd. XX) eine Frucht zu Tage trat. Wieder auf dem Boden der Sagenforschung bewegte er sich in den Beiträgen zu Pfeiffer’s „Germania“, besonders 1863 und 1864, in Bd. VIII und IX „Heimdall und Wilhelm Tell“ und „Ist der Versuch einer mythologischen Erklärung der Tell-Sage unstatthaft?“ sowie in den im „Geschichtsfreund“, Bd. XIX und XXIV, 1863 und 1869, niedergelegten, mit kunstgeschichtlichen und kirchenhistorischen Fragen sich berührenden Forschungen über Sanct Kümmerniß. Hatte L. sich als Jüngling auch zuweilen selbst poetisch versucht, so ist er dagegen später mit Erfolg der Geschichte einzelner Gattungen heimischer Dichtung nachgegangen, ganz vorzüglich 1862 in der trefflichen „Anregung“: „Ueber Lucern’s Schlachtliederdichter im 15. Jahrhundert“ (G.-Fr. Bd. XVIII), [702] obschon da wohl über die speciell verhandelte Frage – Halbsuter und das Sempacherlied – der Autor etwas allzu bestimmt sich ausdrückt. Anderswo bewies er 1870, daß „Her Otte zem Turne“, der Minnesänger, in die Luzerner Culturgeschichte gehöre (G.-Fr., Bd. XXV), oder er sammelte 1868 „Beiträge zur früheren Schaubühne der Stadt und Landschaft Lucern“ (G.-Fr., Bd. XXIII). Stand er schon hier überall auch im Dienste der culturgeschichtlichen Schilderung, so gehören noch bestimmter dahin die früheren Aufsätze von 1860 und 1861 „Die Leprosen und ihre Verpflegung in Lucern und Umgegend“ (G.-Fr., Bd. XVI) und „Bann und Rache“ (G.-Fr., Bd. XVII), der letztere zugleich ein Beitrag zur Geschichte des 1386 als Anführer der Luzerner bei Sempach gefallenen Schultheißen Peter von Gundoldingen. – Dann aber war L., und zwar schon seit seinem Aufenthalte in St. Gallen, in Folge von Anregungen, die er dort von dem nachherigen Bischofe, Dr. Greith, bekommen hatte, mit umfassenden litterarischen Plänen auf kirchengeschichtlichem Felde beschäftigt. Er gedachte die Anfänge der christlichen Kirche in der Schweiz kritisch zu erforschen, und das in seinem Nachlasse gefundene Manuscript der Monographie über Columban und Gallus beweist, daß er stets von neuem auf jene Studien zurückkam. Dagegen gab er 1871 als selbständiges Werk „Forschungen und Quellen zur Kirchengeschichte der Schweiz“, „Die Glaubensboten der Schweiz vor St. Gallus“ (Lucern) heraus, welches äußerst klar durchgeführte Untersuchungen, in denen des Autors große Belesenheit und vielseitige Sachkunde zu Tage traten, mit erstmaligen Drucklegungen legendarischer Litteratur verbindet; auch wer nicht in allen Schlußfolgerungen L. zu folgen vermag – vgl. vom Verfasser d. Art. die Besprechung der Forschung über den Schweizerapostel St. Beatus, Götting. Gel. Anz. 1872, 15. Stück –, wird dem wissenschaftlichen Werth des Buches seine Anerkennung nicht versagen. Schon 1867 hatte L. „Von den Gebeten und Betrachtungen unserer Altvorderen in der Urschweiz“ (G.-Fr., Bd. XXII) geredet; aber eine ganz vorzüglich feine Untersuchung und Darlegung war der 1875 vor der Versammlung der schweizerischen geschichtsforschenden Gesellschaft gehaltene Vortrag aus dem Gebiete der seit den Studienjahren stets wieder mit Vorliebe behandelten Geschichte der Mystik: „Der Gottesfreund im Oberland“ (Jahrbuch f. schweizer. Geschichte, Bd. I, wozu ein, wie es schien, bestätigender Nachtrag: „Besuch eines Cardinals beim Gottesfreund im Oberland“, in der Tübinger Theol. Quartalschrift, 1876 – vgl. Bd. IX S. 456–460), eine Arbeit, die nun leider durch P. Denifle’s neueste Epoche machende Entdeckungen über Rulman Merswin’s bedenkliche litterarische Thätigkeit gänzlich hinfällig geworden ist. – Der politischen Geschichte endlich waren schon die allerersten Arbeiten durch L. gewidmet gewesen. Da schilderte er bereits 1859 den 1497 in hohen geistlichen Aemtern verstorbenen Luzerner Jost von Silenen (G.-Fr., Bd. XV: vgl. hier Bd. XIV S. 572–576). Dann ließ er, auch 1859, die Monographie folgen: „Die Schweizergarde in Rom, ihre Bedeutung und Wirkungen im 16. Jahrhundert“ (Einsiedeln). Aber bleibend wirkten auf L. die schon erwähnten Beziehungen zu Kopp ein. Dieser frühere Lehrer, welcher, in den Jahren zwischen dem St. Galler und dem Solothurner Aufenthalte Lütolf’s, dessen reges Interesse an historischen Dingen erkannt hatte, übergab sterbend seine Manuscripte an den jüngeren Mann, welchem er zugleich als den Ausdruck höchster persönlicher Freundschaft die Böhmer’schen Regesten geschenkt hatte. Es wurde festgestellt, daß L. den noch mangelnden Schluß des großen Kopp’schen Werkes übernehme (vgl. Bd. XVI, S. 688). Aber ehe derselbe nun an diese Aufgabe schritt, erfüllte er eine andere und veröffentlichte, nur zwei Jahre nach Kopp’s Tod, 1868, das Werk: „Joseph Eutych Kopp als Professor, Dichter, Staatsmann und Historiker“ (Lucern), wozu die „Beilagen“, vor Allem [703] Briefe von und an Kopp, größtentheils erst gesammelt werden mußten. L. gab in dem Werke vielfach mehr, als der Titel verhieß, eine Geschichte der Entwickelung der historischen Studien in der Schweiz seit dem Beginn der von Kopp eröffneten kritischen Arbeit; dagegen geht er auf eine selbständige Würdigung der Leistungen Kopp’s nicht ein. Doch nicht nur in diesem biographischen Denkmale hat L. diese Pflicht der Pietät vorangestellt; sondern auch in seiner letzten großen Arbeit, welche aber erst nach seinem eigenen Tode, 1882, im Druck erschien: „Der Geschichten von der Wiederherstellung und dem Verfalle des heiligen römischen Reiches zwölftes Buch“ (oder: „Geschichte der eidgenössischen Bünde. Mit Urkunden. Fünfter Band, zweite Abtheilung“), nämlich „Ludwig der Baier und seine Zeit 1330–1336, erste Hälfte: 1330–1334“ *), ist er durchaus dem von Kopp aufgestellten Muster gefolgt. Indem L. zu dem vorhandenen, durch ihn vielfach ergänzten Kopp’schen Texte reichlich das doppelte Maß aus eigener Arbeit hinzufügte, ist durch ihn völlig die fleißig sorgfältige, bis in das Einzelnste kritisch ergründende, aber dabei den allgemeinen Zusammenhang zurücksetzende und überwiegend geographisch vorgehende Anordnung beibehalten. In hingebendster Weise ließ er seine eigene bedeutende formale Begabung, dem Schema des Lehrers zu Liebe, zurücktreten; – denn wie geschickt er war, eigene gewonnene Ergebnisse lichtvoll vorzuführen, bewiesen gerade einige im Zusammenhang mit diesem Werke in den „Forschungen zur deutschen Geschichte“ (Bd. XV und XIX) gegebene scharfsinnige Darlegungen, so jene der allerletzten Zeit, 1879, angehörende Erörterung, daß „die Zerstörung der Reichsveste Schwanau“, 1333, mit dem Mißbrauche des Grundrurrechtes zusammenhänge, von neuem. So erwünscht also die bevorstehende Vollendung des Koppschen Werkes ist, so rühmliche Hervorhebung des angerufenen Vollstreckers eifrige Arbeit verdient, es ist doch zu bedauern, daß L. gerade auf eine derartige schwer genießbare litterarische Leistung seine letzten Jahre verwendete. – Allerdings gingen daneben, ganz abgesehen von seinem gewissenhaft besorgten Lehramte, von Arbeiten zum Theil praktisch-juristischer Färbung, die ihm als Secretär des Stiftes zu St. Leodegar oblagen, noch stets zahlreiche andere kleinere wissenschaftliche Kundgebungen her. Wie L. selbst zwei Male vorübergehend die Redaction von Zeitschriften besorgt hatte, 1863 diejenige des „Kirchenblattes der katholischen Schweiz“, 1869 die der „Blätter für Wissenschaft, Kunst und Leben“ , so wirkte er andererseits an zahlreichen fachwissenschaftlichen Werken, auch in Recensionen und kleineren Artikeln an anderen Journalen mit. Dahin gehören voran, für die früheren Hefte, vor 1869, die „Katholischen Schweizerblätter“, später die „Tübinger theologische Quartalschrift“, wo er noch 1877 für Hämmerlin’s Buch De nobilitate et rusticitate (vgl. Bd. XI, p. 724) die Eigenschaft einer Quelle für die Entdeckung und Christianisirung weststafrikanischer Inseln feststellte, 1879 eine Abhandlung über „Das wahre Zeitalter des hl. Bernhard von Menthon und die bezüglichen Quellen“ erscheinen ließ; der „Anzeiger für schweizerische Geschichte“, das „Bonner theologische Litteraturblatt“, Wagner’s „Archiv für die Geschichte deutscher Sprache und Dichtung“, Birlinger’s „Alemannia“ erhielten Artikel von L.; er war Mitarbeiter an der „Realencyklopädie des christlichen Alterthums“ seines Freundes Fr. Xav. Kraus, ebenso an diesem biographischen Sammelwerke (vgl. Bd. IX, S. 334–337, eine seiner letzten Arbeiten). – Immer allgemeiner war die Achtung vor dem ebenso ausgezeichnet vielseitigen und gewissenhaften, als in seltener Weise anspruchslosen Forscher gestiegen. [704] 1873 wurde sein Name für die Professur der Kirchengeschichte an der Universität Breslau genannt. 1874 ertheilte die philosophische Facultät der Hochschule in Zürich, 1877 die katholisch-theologische von Tübingen L. die Diplome eines Doctors der Philosophie und der Theologie honoris causa. Bei der Neugestaltung der allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz 1874 wurde L. als Mitglied des Gesellschaftsrathes erwählt, und er übernahm es, für eine Publication der Gesellschaft, die „Quellen zur Schweizergeschichte“, die Edition der Acta Murensia des P. M. Kiem durch seine Mitarbeit zu fördern. Daß der historische Verein der fünf Orte 1876 nach dem Rücktritte des langjährigen Präsidenten Jos. Schneller L. zum Vorsitze erhob, konnte als die Bürgschaft einer erfreulichen Verjüngung der Gesellschaft begrüßt werden, und als Präsident hat dann L. 1878 das Vereinsorgan, den „Geschichtsfreund“, Bd. XXXIII, noch mit einem letzten Denkmal mühevollen Fleißes ausgestattet: „Die Regesten und Urkunden des Familienarchivs der Rusconi in Luzern, mit geschichtlicher Erörterung“. Aber die Kraft des unermüdeten Arbeiters war durch einen schon lange in ihm liegenden Krankheitskeim bedroht; immerhin kam, nach furchtbar schmerzlichen Leiden, der Tod unerwartet rasch, der den hochbetagten Eltern den liebevollen Sohn, welcher sich freute, ihnen in seinem Chorherrenhause ein behagliches Leben an seiner Seite bereitet zu haben, entriß. Nahe der Ruhestätte Kopp’s, in dem Grabe des von L. hochgehaltenen Theologen Gügler (vgl. d. Art.), ist L. beigesetzt, und in den Arcaden des Friedhofes der Hofkirche haben dem in so hohem Grade liebenswerthen Manne „die Freunde“ 1881 ein Denkmal gesetzt, dessen Inschrift in wahren Worten den Geschiedenen preist als „rerum civilium et ecclesiasticarum investigator acutus, judex subtilis, scriptor certus, homo modestissimus“.

Vgl. J. Schmidt, Prof. d. Theol., Erinnerungen an Dr. Alois Lütolf sel. (Luzerner Schul-Progr. 1880); über L. als Historiker speciell Bibliothekar Schiffmann’s „Lütolf’s litterarische Thätigkeit“, im Geschichtsfreund, Band XXXIV, 1879, p. VIII–XVIII.

[703] *) Der Herausgeber des Bandes aus Lütolf’s Nachlaß, Fr. Rohrer, des Verstorbenen Amtsnachfolger, welcher noch die Schlußabtheilung, die zweite Hälfte, 1334–1336, folgen lassen wollte, ist L. schon am 3. September 1882 im Tode nachgefolgt.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gest.