ADB:Massenbach, Friedrich Freiherr von

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Artikel „Massenbach, Friedrich von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 568, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Massenbach,_Friedrich_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 16:03 Uhr UTC)
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Massenbach: Friedrich Ehrhard Fabian v. M., preußischer General der Cavallerie, am 3. Mai 1753 zu Bladiau in Ostpreußen geboren, wurde früh Soldat, ward 1783 Seconde-Lieutenant beim Regiment Posadowsky-Dragoner Nr. 6 und erhielt 1801 das Commando des neu zu errichtenden Dragoner-Regiments Nr. 13, für dessen Führung er 1802 bei der Revue den Orden pour 1e merite erhielt und dessen Befehl er (als Roquette-Dragoner) im Kriege von 1807 führte. Damals stand er in Danzig, befehligte die gesammte Reiterei der Festungsbesatzung und verrichtete mit derselben wichtige Dienste, namentlich so lange die Verhältnisse es gestatteten, Cavallerie außerhalb der Werke zu verwenden. Bei dem „Gründonnerstags-Ausfall“ zeichnete er sich besonders aus. Nach dem Frieden von Tilsit war er Mitglied der unter Scharnhorst’s Vorsitz zusammenberufenen Commission zur Reorganisation der Armee. 1808 ward er Brigadier der westpreußischen Cavallerie, 1812 wurde ihm das Commando der Cavallerie bei dem zum Kriege gegen Rußland gestellten preußischen Hülfscorps übertragen. Mit diesem nahm er an dem Feldzuge in Kurland Theil. York’s Capitulation brachte ihn in eine schwierige Lage, da er zur Zeit derselben mit 6 Bataillonen, 10 Schwadronen und 2 Batterien sich unter dem unmittelbaren Befehl des Marschall Macdonald in Tilsit befand. Die Verantwortlichkeit für das Verlassen der französischen Sache dem eigenen Könige gegenüber übernahm York, indem er M. den ausdrücklichen Befehl sandte, zu ihm zu stoßen; der Schwierigkeit, sich von Macdonald frei zu machen, konnte er ihn nicht überheben. M. entledigte sich der ihm gewordenen Aufgabe mit vielem Geschick. Im Herzen mit York ganz übereinstimmend, führte er seine Truppen in der Frühe des 31. December 1813[1], ohne daß die Franzosen sein Vorhaben bemerkten, und daher unbehelligt, über den Memel zu den russischen Vorposten (v. Seydlitz, Tagebuch des Armeecorps unter York, 2. Theil, S. 256, Berlin 1823). Am 8. Juni 1813 verließ er den activen Dienst, trat ein halbes Jahr später, nachdem Danzig übergeben war, als Gouverneur dieser Stadt noch einmal wieder in Thätigkeit, ward aber zwei Jahre darauf von neuem pensionirt und starb an gänzlicher Entkräftung am 3. Juni 1819 auf seinem Gute Johrengen bei Bartenstein.

Berliner Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 71 vom 15. Juni 1819. – Militär-Wochenblatt, Berlin 1840, Nr. 36.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 568. Z. 24 v. o. l.: 1812. [Bd. 45, S. 669]