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ADB:Matthiessen, Erhard Adolf

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Artikel „Matthiessen, Erhard Adolf“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 675, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Matthiessen,_Erhard_Adolf&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 11:05 Uhr UTC)
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Matthiessen: Erhard Adolf M., Jurist, Kaufmann und Mathematiker, geb. am 7. October 1763 in Altona, † ebenda am 1. November 1831. Unter 13 Kindern des Justizraths Konrad Matthiessen in Altona das zehnte, sollte er dem Berufe des Vaters folgen. Er besuchte die gelehrten Schulen in Altona, Otterndorf, Verden, dann 1784–88 die Universitäten Kiel und Göttingen, wo er Jurisprudenz studirte. Nach einem Aufenthalte zu Wetzlar kehrte M. in die Vaterstadt zurück, wo er städtische Aemter und Staatsstellen verschiedener Art begleitete und zugleich seit 1797 an der Spitze eines Handlungshauses stand; er war der Reihe nach Revisor der Speciesbank 1788, überzähliger gelehrter Rathsherr 1790, Vice-Polizeimeister 1795, kaufmännischer Rathsherr 1797, Mitglied des Commerzcollegiums 1808, Generaladministrator der Pupillengelder 1817. Auf seinen Wunsch 1821 von der Rathsherrnwürde entlassen, widmete er seine freie Zeit der Mathematik, durch welche er dem Astronomen Schumacher nahe trat, der gerade damals in Altona seinen Wohnsitz nahm. Eine Tafel sog. Additionslogarithmen hatte M. allerdings schon 1817 herausgegeben, eine Erweiterung derjenigen Tafel, welche Gauß nach Leonelli’s Vorgang 1812 im Drucke veröffentlichte (vgl. VIII, 441). Jetzt berechnete M. auch Gemeine Logarithmen der natürlichen Zahlen von 1–10,000, die 1828 stereotypirt erschienen. Für die Astronomischen Nachrichten hat er verschiedene kleine Aufsätze geschrieben. Auch Lieder, launige Erzählungen, gereimte Einfälle und Scherze gab er 1823 heraus. Seit März 1820 führte M. den Titel eines wirklichen dänischen Justizrathes.

Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrgang 1831, S. 944–945.