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ADB:May, Johann Burchard

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Artikel „May, Johann Burchard“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 123, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:May,_Johann_Burchard&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 14:39 Uhr UTC)
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May: Johann Burchard M. (Majus), Philolog und Historiker, war in Pforzheim im Großherzogthum Baden geboren ungefähr um 1650, fand, nachdem er seine Studien absolvirt, zuerst Anstellung als Lehrer am Gymnasium in Durlach, ward aber hier durch die Kriegsunruhen in dem Kriege mit König Ludwig XIV. von Frankreich 1691 flüchtig, bis er 1693 die ordentliche Professur für Eloquenz und Geschichte an der Kieler Universität erlangte, als Nachfolger von D. G. Morhof, dem bekannten Polyhistor. Er ward 1697 auch Director der societas scrutantium hier (leges 1698 in novis Sept. et maris Balt. litt. p. 1415). Diese Gesellschaft versammelte sich zwei Mal wöchentlich in seinem Hause zu wissenschaftlichen Verhandlungen. 1725 ward er emeritirt und starb darauf 1726. Seine Schriften verzeichnet J. Moller. Es sind vorzugsweise Programme und Gelegenheitsschriften. Zu nennen sind besonders „Lysiae orationes XXXIV graece cum versione latina“, Marpurgi 1682; „Vorschlag wegen der künftig anzustellenden gelehrten Unterredung“, Kiel 1697, und „Anleitung zur teutschen Redekunst“, 1698. Sensation erregte seiner Zeit seine „Gründliche Anleitung zur Staatskunst“, Erster Theil, Kiel 1710. Er polemisirte hier stark gegen den Johann Hübner, dessen Lehrbücher damals einer ungewöhnlichen Verbreitung in den verschiedensten Lehranstalten sich erfreuten, so daß dieser sich veranlaßt sah, dagegen eine Abgenöthigte Vertheidigung seiner herausgegebenen Schriften wider J. B. Maji unbillige Censur erscheinen zu lassen. M. besorgte auch die zweite Auflage von D. G. Morhof’s Polyhistor 1695, und gab gleichfalls dessen Dissertationes heraus 1699.

J. Moller, Cimbria litt. II, 521.