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ADB:Mayer, Ernst

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Artikel „Mayer, Ernst“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 93, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mayer,_Ernst&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 09:33 Uhr UTC)
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Mayer: Ernst (Johann) M., Bildhauer, geb. am 24. Juni 1776[WS 1] als der Sohn eines Strumpfwirkers zu Ludwigsburg, lernte an der dortigen Kunstschule unter dem Hofbildhauer und Bronzegießer Ant. Isopi (1753–1833), kam 1818 durch Klenze nach München, um Relief-Verzierungen an der Reitschule und in der Glyptothek zu modelliren, ging 1822 nach Italien, wo ihn Thorwaldsen anzog, unter dessen Leitung er auch ein Relief (Agamemnon, Menelaus und Palamed kommen zu Odysseus, ihn zum Zuge gegen Troja auffordernd) vollendete. Nach seiner Rückkehr 1826 restaurirte M. viele Antiken in der Glyptothek, fertigte Büsten für König Ludwig (Thorwaldsen, Martius, Fürst Oettingen-Wallerstein) und drei Figuren für das Giebelfeld der Glyptothek, auch viele Figuren und Reliefs in Stucco für den Tanzsaal im Palais des Herzogs Maximilian. Die Genien am Sockel von Thorwaldsen’s Monument für den Herzog von Leuchtenberg (in der Michaels-Kirche) sind von seiner Hand; desgleichen die Statuen der Roma und Athene über dem Ausgangsportal des Hofgartens, ferner die Sandstein-Löwen vor der alten Pinakothek und die Kolossalstatuen des Homer und Thucydides vor der Bibliothek. Auch im Gebiete der Ornamentik leistete er Ausgezeichnetes, z. B. mit der plastischen Decoration des Rubens-Saales in der Pinakothek, und lieferte mehrere Kandelaber für die Walhalla und die neue Residenz. Als Professor an der polytechnischen Schule bildete M. viele tüchtige Kräfte, darunter insbesondere Halbig, welcher bei dem am 22. Januar 1844 eingetretenen Ableben Mayer’s seinem Lehrer im gleichen Amte folgte. M. verstand sich auch auf gewerbliche Technik und betrieb den Bau einer nach seinen Principien construirten Getreidemühle bei Augsburg.

Vgl. Schadens Artistisches München 1836 S. 70. Raczynski II, 497. R. Marggraff im Conversations-Lex. der Gegenwart, Leipz. 1841, IV. Bd. 2. Abth. S. 658. Kunstvereins-Bericht f. 1844 S. 58.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. korrekt ist 1796