ADB:Meggau, Leonhard Helfried Graf von

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Artikel „Meggau, Leonhard Helfried Freiherr von“ von Felix Stieve in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 181, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meggau,_Leonhard_Helfried_Graf_von&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 09:06 Uhr UTC)
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Meggau: Leonhard Helfried Freiherr, dann Graf v. M., geb. 1577, † 1644. Sohn des Freiherrn Ferdinand Helfried v. M. und der Freiin Susanna v. Harrach. Sein altes aus Meißen stammendes Geschlecht diente seit Kaiser Maximilian I. den Habsburgern. Nachdem er seine Studien im Auslande vollendet, wurde er 1595 in den Hofstaat des Erzherzogs Maximilian aufgenommen und begleitete denselben in den ungarischen Feldzug. 1596 wurde er Kämmerer des Erzherzogs Matthias, 1600 kaiserlicher Rath und niederösterreichischer Regimentsrath, Ende 1607 Geheimrath, Oberstkämmerer und Obersthofmeisteramtsverwalter des Erzherzogs Matthias, dessen besonderes Vertrauen er schon vorher besaß. 1610 vertrat er diesen beim Prager Fürstentag. Das Obersthofmeisteramt wurde 1613 (?) dem Grafen Friedrich IV. von Fürstenberg übertragen; nach dessen Tode (August 1617) erhielt M. es zurück und stand bis zu Matthias’ Tode, im Besitz der beiden vornehmsten Hofämter und der ersten Geheimrathsstelle, an der Spitze des kaiserlichen Hofstaates. Ferdinand II. beschränkte ihn anfangs auf das Amt eines Geheimrathes, ernannte ihn aber 1621 auch zum Statthalter von Niederösterreich, 1624 zum Obersthofmeister und 1626 zum Grafen und Erblandhofmeister in Oesterreich ob der Enns. Nach dessen Tode zog sich M. auf seine Güter zurück, wurde indeß von Ferdinand III. während zweimaliger Abwesenheit desselben von Wien zum „Director“ bei der Kaiserin und ihren Kindern bestellt. Während seiner Amtsthätigkeit war er häufig zu Gesandtschaften verwendet worden. In den Staatsangelegenheiten hatte er jedoch wenig Einfluß ausgeübt und ein venetianischer Gesandter behauptete 1614, er verstehe wenig von denselben und denke nur darauf sich zu bereichern, was ihm, dem von Hause aus Armen, auch gelinge. Aus den Güterconfiscationen in Oesterreich, welche der Schlacht am weißen Berge folgten, wurden ihm große Schenkungen zu Theil, die ihm zu frommen Stiftungen dienten. Von seinen beiden Gemahlinnen, Anna Freiin Khuen v. Belasy und Polyxena Gräfin von Leiningen, hinterließ er nur Töchter.

Khevenhiller, Conterfet-Kupferstich II, 23 mit Bildniß. Fontes rerum Austriacarum II, t. 26, 21 und Acten.