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ADB:Middendorp, Jacob

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Artikel „Middendorp, Jacob“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 711, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Middendorp,_Jacob&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 17:48 Uhr UTC)
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Middendorp: Jacob M., katholischer Theologe und Historiker, geb. zu Oldenzaal in Oberyssel (nicht in Otmersen, wie Hartzheim, Biblioth. Colon., angibt), † zu Köln am 13. Januar 1611 im 73. Jahr seines Alters. In Köln machte er seine höheren Studien, wurde Doctor der Philosophie und beider Rechte, sowie Licentiat der Theologie, und trug beim Montaner Gymnasium die Philosophie nach Aristoteles vor. Auch bei anderen Akademien hat er zeitweilig ein Lehramt übernommen – die fruchtbarste Periode seines Wirkens gehört jedoch Köln an. Hier erlangte er ein Canonicat beim Andreasstifte, wurde 1596 Dechant daselbst, und 1601 nahm ihn das Domcapitel unter seine Priestercanoniche auf. Herzog Ferdinand von Baiern, damals Dompropst und Coadjutor des Erzbischofs, ernannte ihn 1602 zum Prokanzler der Universität, deren Rector er vordem zweimal gewesen war. Einen schriftstellerischen Ruf hat er sich besonders durch sein Werk: „De celebrioribus universi orbis Academiis libri II“ erworben, welches 1567 bei Peter Horst in Köln erschien. 1602 folgte im Verlage von Goswin Cholinus die vierte bedeutend vermehrte Ausgabe mit dem Titel: „Academiarum celebrium universi terrarum orbis libri VIII. locupletati.“ Hartzheim (B. C. p. 150–151) verzeichnet mehrere andere Schriften Middendorp’s, unter denen die „Quaestiones theologicae“ (1603) und die „Historia monastica“ (ebenfalls 1603) die bedeutenderen sind. In der Andreaskirche befand sich sein Grabdenkmal mit einer ihn sehr ehrenden Inschrifttafel.