Zum Inhalt springen

ADB:Miller, Moriz von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Miller, Moriz von“ von Eugen Schneider in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 757–758, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Miller,_Moriz_von&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 18:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Miller, Julius
Nächster>>>
Milo
Band 21 (1885), S. 757–758 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Moriz von Miller in der Wikipedia
Moriz von Miller in Wikidata
GND-Nummer 11704363X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|757|758|Miller, Moriz von|Eugen Schneider|ADB:Miller, Moriz von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11704363X}}    

Miller: Moriz von M., geboren zu Stuttgart 10. März 1792, wurde in seinem 15. Jahre Lieutenant und machte den Krieg von 1809 im württembergischen Generalstabe mit; nach der Schlacht bei Abensberg wurde er mit dem Militärverdienstorden ausgezeichnet. Während des russischen Feldzuges im französischen Hauptquartier häufig verwendet, wurde er bei Smolensk verwundet und erhielt das Kreuz der Ehrenlegion. An den Feldzügen von 1813 und 1814 nahm er als Compagniechef, an dem von 1815 als Adjutant einer Infanteriedivision Theil. Während des Friedens stieg er von Stufe zu Stufe und stand als Generalmajor 1838–1847 an der Spitze des württembergischen Generalstabes. Schon 1822 hatte er sich durch eine Darstellung des Feldzuges von 1812 bemerklich gemacht und 1829 und 1831 die von ihm als Lehrer an der [758] Offizierbildungsanstalt gehaltenen Vorlesungen über die angewandte Taktik, 1832 über die Feldverschanzungskunst in Verbindung mit dem Pionier- und Pontonnierdienste, sowie über die stehende Befestigung und die Lehre des Angriffes und der Vertheidigung fester Plätze veröffentlicht. Als Chef des Generalstabes schuf er das Feldpioniercorps und förderte die Vereinbarung im 8. Bundesarmeecorps über Signale und Reglements. 1848 wurde er durch das deutsche Parlament zum Reichsgeneral ernannt, verweigerte aber den späteren Reichsregenten den Gehorsam und ließ sich von König Wilhelm von Württemberg an die Spitze der Truppen stellen, welche dem Rumpfparlamente in Stuttgart ein Ende machten. In demselben Jahre zog er als Commandant der aus württembergischen, badischen und hessischen Truppen gebildeten Division nach Schleswig-Holstein, und befehligte, eben von dort zurückgekehrt, das württembergische Expeditionscorps in Baden; dabei wußte er seine Soldaten in strenger Disciplin zu halten. 1850 übernahm er das Kriegsministerium, trat für zahlreiche Reformen in Reglement und Verwaltung ein und wußte namentlich der Kammer der Abgeordneten gegenüber eine Verbesserung der ökonomischen Lage der Offiziere und Soldaten durchzusetzen. Bei seinem Rücktritt im J. 1865 wurde er zum General der Infanterie und Inhaber des 4. württembergischen Infanterieregiments ernannt, starb aber schon am 5. October 1866 in seiner Vaterstadt.

Vgl. Nekrolog im Schwäbischen Merkur vom 7. October 1866; Poten, Handwörterbuch der militärischen Wissenschaften.