ADB:Moshammer, Josef Alois

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Artikel „Moshammer, Joseph Alois“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 394–395, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Moshammer,_Josef_Alois&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 21:52 Uhr UTC)
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Moshammer: Joseph Alois M. wurde am 7. Februar 1800 zu Forchtenau bei Aurolzmünster im Innkreise geboren, wo sein Vater als Landwirth lebte, besuchte das Gymnasium zu Passau und das Lyceum in Salzburg und [395] ging 1823 nach Wien, um hier die juridische Laufbahn einzuschlagen. Mangel an Subsistenzmitteln hinderte ihn jedoch an der Vollendung derselben, und so mußte er sich als Lehrer und Hofmeister dem Erziehungsgeschäfte zuwenden. Dieses führte ihn theils zu Studien in der älteren und neueren Sprachenkunde, Litteratur und Geschichte, theils zu schriftstellerischen Arbeiten auf diesen Gebieten, von denen besonders seine „Vorschule der Sprachkunde oder allgemeine Andeutungen zur Forschung der Sprachen überhaupt und insbesondere der deutschen etc.“ (1829) und „Apollo, oder belehrende Unterhaltungslectüre in vier Sprachen für alle gebildeten Stände“ (6 Bde. 1830 ff.) zu erwähnen sind. Mehrere ihm angetragene Lehrämter in entfernteren Gebieten des österreichischen Kaiserstaats lehnte er ab, und so kam es, daß er erst zu Anfang des Jahres 1840 eine Anstellung im Staatsdienste erlangte, und zwar bei dem k. k. Bücher-Revisionsamte. Als dieses Amt 1848 mit der obersten k. k. Polizei- und Censur-Hofstelle in den sturmbewegten Wellen der Revolution unterging, wurde M. bald darauf als Canzlist von der k. k. Wiener Stadthauptmannschaft übernommen. Hier rückte er im Laufe der Zeit von Stufe zu Stufe bis zum Polizei-Commissär erster Classe auf und ließ sich 1866 in den Ruhestand versetzen. Sein Amt gewährte ihm Muße genug, seine einmal begonnene schriftstellerische Thätigkeit fortzusetzen, die schließlich sogar eine gewisse Vielseitigkeit angenommen hatte. Aus seiner Feder flossen nicht nur belletristische Arbeiten, wie die Erzählungen und Novellen „Der deutsche Ordensritter“ (1839); „Erzählungen in neuer Form“ (1840); „Die Auswanderer“ (1841); „Segnungen des Glaubens“ (1841); „Kunst und Leben“ (3 Bde., 1846); „Virginia, oder die christliche Jungfrau“ (aus dem Franz. übersetzt, 4 Bde., 1846); „Die Mongolenbraut“ (1849); „Licht- und Schattenbilder“ (1864); „Bürgerspiegel“ (1856), sondern auch viele Jugendschriften, topographische, naturhistorische und Erbauungsschriften. M. starb in Wien am 15. November 1878.

Wurzbachs Biographisches Lexicon, 19. Band, Seite 157 ff.