ADB:Mönch von Heilsbronn
[319] Tochter Syon bezogen hat, während es auf das zweite echte Werk, das Gedicht von den sieben Graden, gleichfalls ein Werk mystischen Inhalts, zu beziehen ist. Unter den sieben Graden (Stufen) versteht der Verfasser sieben Arten von Gebeten, durch welche die Seele stufenweise zum Himmel emporsteigt. Die Zeit, in welcher beide Werke entstanden, ergibt sich aus den Beziehungen zu der älteren und späteren Mystik. Der jüngste in dem älteren Werke nachweislich benutzte Autor ist Albertus Magnus, der als Bischof bezeichnet ist: also nach 1260 muß der ältere Tractat verfaßt sein. Anderseits zeigt weder das spätere, noch das frühere Werk irgend welchen Einfluß von Lehren Meister Eckards, so daß wir wol frühestens an den Anfang des 14. Jahrhunderts den Dichter zu setzen haben. Aus der älteren Mystik, namentlich aus St. Bernhard, Bonaventura und Richard von St. Victor hat er manches entlehnt.
Heilsbronn: Mönch von H., Dichter in dem zwischen Nürnberg und Ansbach gelegenen Cistercienserkloster Heilsbronn. Er verfaßte ein mystisches Prosawerk von den sechs Namen des Frohnleichnams, welchem eine poetische Vorrede vorausgeht. Bereits hier deutet er die Absicht an, ein Büchlein von der Minne zu schreiben, was man auf die ihm mit Unrecht beigelegte Dichtung von der- Die beiden Tractate sind, nebst unechten Sachen, hrg. von Th. Merzdorf, Berlin 1870. Vgl. dazu A. Wagner, Ueber den Mönch von Heilsbronn, Straßburg 1876.