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ADB:Mühlmann, Johannes

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Artikel „Mühlmann, Johannes“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 482–483, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%BChlmann,_Johannes&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 22:57 Uhr UTC)
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Mühlmann: Johannes M., Dichter geistlicher Lieder, auch Mülmann (Mulmannus) genannt, wurde am 28. Juni oder Juli 1573 zu Pegau geboren, wo sein Vater, Hieronymus M., Pastor war. Er besuchte die Schulpforta und [483] ging von da im J. 1594 nach Leipzig zum Studium der Theologie und hernach nach Jena. Im J. 1598 ward er zu Leipzig Sonnabendsprediger an der Thomaskirche, 1599 Diakonus in Naumburg an der Wenzelkirche, 1604 Pastor zu Laucha und in demselben Jahre noch Archidiakonus zu St. Nicolai in Leipzig. Hier wurde er 1607 auch Professor und 1612 Doctor der Theologie. Er starb an einer schmerzhaften Krankheit schon am 14. November 1613, erst 40 Jahre alt. M. hat außer einer größeren Reihe lateinischer Abhandlungen, die Rotermund genau anführt, einige in ihrer Zeit sehr verbreitete Erbauungsbücher drucken lassen, unter denen das „Exercitum crucis“, d. h. vierzig geistliche Andachten und Gedanken über den 91. Psalm (1619, 2. Aufl. 1626), besonders bekannt sind; vorzüglich aber hat er als Dichter geistlicher Lieder sich einen Namen gemacht. Fünf Lieder von ihm, welche Mützell und Wackernagel haben abdrucken lassen, sind bekannt; sie finden sich alle fünf im Nürnberger Gesangbuch von 1618; einige sind schon 1612 und 1616 in älteren Sammlungen gedruckt; die ersten Drucke scheinen noch nicht wieder entdeckt zu sein. Sie haben dann bald eine weitere Verbreitung gefunden, besonders sein Morgenlied „Dank sei Gott in der Höhe zu dieser Morgenstund“ und sein Abendlied „In dieser Abendstunde laßt uns mit heller Stimm“.

Mützell, geistliche Lieder III, S. 955 ff. – Wackernagel, das deutsche Kirchenlied V, S. 443 ff. – Wetzel, Hymnopoeographia II, S. 189. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., II, S. 217 ff. – Jöcher III, Sp. 744. Rotermund V, Sp. 127 f.