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ADB:Nicolaus von Landau

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Artikel „Landau, Nicolaus von“ von Karl Kochendörffer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 587, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nicolaus_von_Landau&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 08:39 Uhr UTC)
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Landau: Nicolaus von L., Mönch im Cistercienserkloster Otterberg in der Pfalz. Ueber sein Leben ist nichts näheres bekannt. Vielleicht ist er identisch mit dem 1370 urkundlich nachgewiesenen Abte dieses Namens in Otterberg (s. Remling, Urkundl. Geschichte d. ehemaligen Abteien und Klöster in Rheinbayern, I. 229). Er schrieb vier Bücher Predigten, deren Benennung Novi Sermones er erklärt: „Sic dico, quia isti sermones sunt novi non secundum rem, sed secundum modum rei et effectum et saltem secundum me sunt novi; qui noviter modo novis predicatoribus divina gracia largiente ex diversis sermonibus et libris conscripsi et sic diversimode conpilando in linguam maternam redegi“. Erhalten sind uns nur die beiden ersten Bücher, welche 1341 vollendet wurden. Sie befinden sich, höchst wahrscheinlich in der Urschrift des Verfassers, auf der Kasseler Landesbibliothek unter der Signatur Ms. theol. 4°. 11 u. 12. L., welcher der scholastischen Richtung angehört, verbindet mit dem Eifer, alles und jedes, auch das fernstliegende, in seine theologischen Abstractionen zu verarbeiten, eine reiche Belesenheit, die sich in lästig vielen lateinischen Citaten mit folgender deutscher Uebersetzung kundgibt. Seine Predigten, genau nach ein und demselben Schema gebaut, enthalten das kirchliche Dogma in pedantischer Weise aus der hl. Schrift und den Kirchenvätern zusammengestellt und erläutert. Jede Predigt hat ein lateinisches Exordium, in welchem der Text des Tages in verschiedene Theile, gewöhnlich drei, zerlegt wird. Dasselbe wird dann nochmals deutsch abgehandelt, worauf über die einzelnen Theile geredet wird. Man sieht, die Predigten sind geschrieben für ein gelehrtes Publicum, und mögen bei diesem ihrer Gelehrsamkeit halber in Ansehen gestanden haben. Es fehlt ihnen gänzlich an der aus innerer Ueberzeugung hervorgehenden, zum Herzen sprechenden, unmittelbar packenden Beredsamkeit des Volkspredigers, dessen unübertroffenes Vorbild Berthold von Regensburg ist.

Vorzügl. Charakteristik in Cruel, Gesch. d. deutschen Predigt im Mittelalter, S. 406 ff.