Zum Inhalt springen

ADB:Otto, Everhard

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Otto, Everhard“ von Albert Teichmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 747, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Otto,_Everhard&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 13:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Otto, Ernst von
Band 24 (1887), S. 747 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Everard Otto in der Wikipedia
Everard Otto in Wikidata
GND-Nummer 121913732
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|747|747|Otto, Everhard|Albert Teichmann|ADB:Otto, Everhard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=121913732}}    

Otto: Everhard O., Rechtsgelehrter, wurde als Sohn eines angesehenen Kaufmannes am 3. September 1685 zu Hamm in Westfalen geboren, † 20. Juli 1756. Er bezog, nach guter Vorbildung auf Gymnasien, die Universität Halle, deren damalige große Rechtslehrer (Thomasius, Ludewig, Böhmer und Gundling) seine Gönner wurden. Nach Erlangung des Doctorhutes erhielt er Anstellung an der Universität in Duisburg (1714). Als akademischer Lehrer und als Schriftsteller erwarb er sich bald großen Ruhm. Einen zweimaligen Ruf nach Harderwyk lehnte er ab, folgte dagegen 1720 einem Rufe nach Utrecht. Hier hatte er als Zuhörer viele Studirende aus den verschiedensten Ländern des Auslandes, auch fürstliche und gräfliche Personen. Mannigfache Angriffe, welche namentlich weitere Berufungen an andere Universitäten betrafen, deuten darauf hin, daß O. seine Verdienste in das Licht zu stellen verstand und keine Gelegenheit, seine Stellung zu verbessern, verabsäumte. Höheres Alter und Zwistigkeiten in akademischen Kreisen veranlaßten ihn, 1739 in Bremen die Stelle des ersten Syndicus und Kanzleidirectors zu übernehmen. Es brachte ihn dies in nähere Beziehungen zu fremden Höfen und vertrat er die Interessen der Stadt mit großem Geschick. Vier Kinder aus zwei Ehen überlebend, verstarb O. am 20. Juli 1756. Gerühmt werden seine Religiosität und Freigebigkeit. Neben vielen kleineren Schriften, welche hauptsächlich römisches und öffentliches Recht betreffen, hat O. sich verdient gemacht durch Herausgabe eines „Thesaurus juris Romani“ in 5 Bänden (1725–1729 und in zweiter Auflage 1733–1735, nachgedruckt 1741–45).

Jugler I 151–175, VI 318–320.