ADB:Ouwater, Albert
Nagler seine Thätigkeit von 1400–1448. Nach van Mander, welcher, selbst ein Haarlemer, der erste über ihn berichtet, hat er auch in Oel gemalt und dürfte er hierin an van Eyck ein Vorbild gehabt haben. Ueber seine Lebensverhältnisse, wie über sein Todesdatum wissen wir nichts. Sonst sollen in Haarlem viele seiner Werke gewesen sein. Van Mander hebt besonders ein Bild hervor, das sich in der Pilgercapelle der Groote Kerk befand. Es stellte die Apostelfürsten Petrus und Paulus in Lebensgröße dar. Auf der Predella sah man in einer schönen Landschaft die nach Rom wallenden Pilger, deren einige ausruhn, andere auf ihre Sättigung bedacht sind. Wir haben hier eine Genredarstellung mit der Landschaft vereint und sehen, wie frühe in Holland der Grund zur besonderen Pflege dieser beiden Kunstformen gelegt wurde. Dann wird auch eine Erweckung des Lazarus gerühmt. Dieses Bild wurde von den Spaniern, als sie Haarlem eroberten, mit vielen andern Kunstwerken mitgenommen. Van Mander sah nur eine Copie des Bildes. Heemskerk soll oft nach Haarlem gekommen sein, nur um dieses Bild zu bewundern. Heute ist keines seiner echten Werke mit Sicherheit nachzuweisen. Damit ist aber der Conjectur das Thor geöffnet. Was ihm bisher zugeschrieben wurde, hielt die Kritik nicht aus, so das „jüngste Gericht“ in Danzig, die „Kreuzabnahme“ in Wien, eine andere im Museum zu Köln, bezeichnet O W A. Nach dem Anonymen des Morelli besaß der Cardinal Grimani einige Landschaften des Künstlers. Ob die beiden Zeichnungen in der Albertina zu Wien (Esther und Triumph des Mardochai) mit Recht dem O. zugeschrieben werden, kann ich nicht mit Sicherheit angeben.
Ouwater: Albert O., Maler von Haarlem. Ueber die Zeit seiner Geburt gehen die Berichte weit auseinander und man sieht, daß keiner aus einer Urkunde geschöpft ist. Zani läßt ihn 1320, Immerzeel 1444 geboren sein; Balkema setzt seine Lebenszeit zwischen 1366 und 1424,- Van Mander. – Rathgeber, Annalen. – Immerzeel. – Kramm.