Zum Inhalt springen

ADB:Pfeiffer, Erasmus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Pfeiffer, Erasmus“ von Hugo Holstein in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 635, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pfeiffer,_Erasmus&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 02:34 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Pfeiffer, Christoph
Nächster>>>
Pfeiffer, Franz
Band 25 (1887), S. 635 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juli 2014, suchen)
Erasmus Pfeiffer in Wikidata
GND-Nummer 121820998
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|635|635|Pfeiffer, Erasmus|Hugo Holstein|ADB:Pfeiffer, Erasmus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=121820998}}    

Pfeiffer: Erasmus P.[1], deutscher Dramatiker, Secretär des Herzogs Julius Ernst von Braunschweig, schrieb 1631 „Pseudostratiotae, ein teutsches Spiel unartiger Lediggänger, denen das Saufen von ihren Weibern und der Müßiggang auf Landsknechtsart getrieben, von Bauern wol versalzen wird“, das er in die von ihm besorgte Ausgabe der lateinischen Uebersetzung des Sophokleischen Ajax durch Joseph Scaliger (1587 auf dem Straßburger Theater aufgeführt) einschob. P. verfuhr durchaus unselbständig. Sein „Zwischenspiel“ ist nur eine Wiederholung der Uebersetzung der Pseudostratiotae des Harlemer Rectors Cornelius Schonaeus (1592), die 1607 Balthasar Schnurr, Pfarrer zu Amlishagen, veranstaltet hatte. Von den neuen Scenen des am Ende befindlichen „Soldatenspieles“ sind die vier niederdeutschen Scenen eine versificirte Bearbeitung von Joh. Rist’s Jrenaromachia (1630), die fünf hochdeutschen Scenen, in denen das harte Kriegsleben jener Zeit geschildert wird, scheinen einem älteren Drama entnommen zu sein. Das Lob, das den zwar derben und rohen, aber naturgetreuen niederdeutschen Bauernscenen gespendet werden muß, gebührt also dem Holsteiner Rist.

Gaedertz, Jahrb. des Vereins f. niederd. Sprachforschung VII, 106; ders. Das niederdeutsche Schauspiel (Berlin 1884) I, 41. – Bolte, Jahrb. des V. f. niederd. Sprachforschung XI, 157.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 635. Z. 17 v. o.: 1637 wurde er von den Herzögen Friedrich und Georg in den Interimsrath der Stadt Lüneburg als Secretär und Procurator eingesetzt und starb am 8. März 1639 (K. Th. Gädertz, Archival. Nachrichten über die Theaterzustände in Hildesheim, Lübeck und Lüneburg im 16. u. 17. Jahrhundert. Bremen 1888, S. 155). [Bd. 28, S. 808]