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ADB:Posselius, Johannes (Philologe)

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Artikel „Posselius, Johann, der Sohn oder der Jüngere“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 461, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Posselius,_Johannes_(Philologe)&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:11 Uhr UTC)
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Posselius: M. Johann P., der Sohn oder der Jüngere, war der Sohn des Professors M. Johann P. des Aelteren und der Anna Oldenburg (der letzten dieses alten Bürgergeschlechtes) und am 16. Juni 1565 in Rostock geboren, studierte in Rostock, Helmstedt und wieder in Rostock seines Vaters philologische Fächer und Medicin, letztere so eifrig unter Brucaeus, dem Paracelsier Levinus Battus und Jakob Horst, daß die Facultät in Helmstedt ihn veranlassen wollte, in der Medicin zu promoviren. 1587 wurde er in Rostock Mag. phil., 1590 als Rector der Schule nach Flensburg berufen, blieb er dort bis 1593. 1592 schon hatte er den Ruf als professor graecae linguae an seines Vaters Stelle nach Rostock erhalten, wurde 1593 ins Concil, seltsamer Weise aber erst 1595 in die philosophische Facultät aufgenommen, deren Decan er später achtmal wurde. Nach Paul Tarnov’s Tode, wurde er 1605 neben seiner Professur Rector der Rostocker Großen Stadtschule: ein Amt, für welches seiner Kränklichkeit, eines öfter ausbrechenden Scorbuts, wegen ihm schon 1611 ein Prorector bestellt wurde, und welches er 1615 niederlegte. Die Professur behielt er bis zu seinem Tode, 1623; er scheint durch den Scorbut schon gänzlich entkräftet gewesen zu sein. Der Todestag ist unsicher, begraben wurde er am 22. Juni. Von seiner Frau, Ilsabe Wetcke (Wedege), Tochter des Rathsherrn Joachim Wedege († 1609) hinterließ er 7 Söhne, deren ältester, Johannes, bei des Vaters Tode schon Magister war. 1604 ließ er Xenophons Herkules (aus dem 2. Buch der Apomnemata) für Vorlesungszwecke drucken, 1598 eine kurze metrische Rede „de bello Antiturcico Oratio“ und 1600 (in 3. Aufl. 1618) „Hesiodus analyticus“, Tabellen zur Disposition und Erklärung von Hesiods „Werken und Tagen“. Der ihm fälschlich zugeschriebene „Familiarium colloquiorum libellus“ kommt seinem Vater zu. Es ist das Καϑημερινῆς ὁμιλίας βιβλίον.

Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen VI, (1742) S. 49 ff. und S. 186 f. – Krey, Andenken etc. VI, S. 11 und Anh. S. 55.