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ADB:Prittwitz, Moritz von (preußischer Generalleutnant)

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Artikel „Prittwitz, Moritz von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 608–609, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Prittwitz,_Moritz_von_(preu%C3%9Fischer_Generalleutnant)&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 07:56 Uhr UTC)
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Prittwitz: Siegmund Moritz v. P., preußischer Generallieutenant, am 29. Juni 1747 auf dem väterlichen Gute Pontwitz im Kreise Oels geboren, war, nachdem er gegen Ende des siebenjährigen Krieges in den Dienst getreten war, als Rittmeister im Husarenregiment v. Werner Nr. 6 am bairischen Erbfolgekriege Theil genommen und als Commandeur des Husarenregiments von Köhler Nr. 3 am Rhein gegen die Truppen der französischen Republik gefochten hatte, im Jahre 1806 General und Chef eines in Südpreußen stehenden seinen Namen führenden Husarenregiments, welches sich im Kriege von 1807 einen vorzüglichen Ruf erwarb. P. gehörte damals zu den Führern, deren Haltung dazu beitrug, der Welt den Glauben an die Widerstandskraft der preußischen Waffen zurückzugeben, und welche es verstanden, durch ihr eigenes Benehmen und durch die Leistungen ihrer Untergebenen ihren Gegnern eine bessere Meinung von den Nachkommen der Soldaten Friedrich’s des Großen beizubringen, als sie nach den Capitulationen des Feldzugs jenseits der Oder gefaßt hatten. Der spätere General von Krauseneck, damals als Hauptmann im Füsilierbataillon Stutterheim unter seinem Commando, nennt P. „zwar brav, aber doch schon alt und abgelebt“ und bezeichnet sein Verhalten nach einem durch Prittwitz’s eigene Wachsamkeit vereitelten Ueberfallsversuche der Franzosen als „zu vorsichtig“; [609] P. bewies aber bei anderen Gelegenheiten, daß Entschlußfähigkeit und Thatkraft ihm nicht abgingen. So am 8. Februar 1807, wo er mit der Nachhut des L’Estocq’schen Corps den Marschall Ney abhielt, den Marsch des Ersteren nach dem Schlachtfelde von Preußisch-Eylau zu hindern, und bei Heilsberg, wo er am 10. Juni das Dragonerregiment v. Baczko mit Erfolg gegen ein feindliches Husarenregiment vorführte. Sein eigenes Regiment ward bei der Reorganisation der Armee nach dem Frieden von Tilsit zum „Leibhusaren-Regiment“ gemacht und P. blieb bis zu seiner 1813 erfolgten Pensionirung Chef desselben. Er starb am 22. März 1822 zu Oels.

R. von Prittwitz, Das v. Prittwitz’sche Adelsgeschlecht, Breslau 1870. – E. von Höpfner, Krieg von 1806/7, 2. Thl., 2. Aufl., Berlin 1855.