ADB:Quercu, Simon de

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Artikel „Quercu, Simon de“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 39, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Quercu,_Simon_de&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 01:50 Uhr UTC)
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Quercu: Simon de Q., oder van der Eyken, nach Fétis „Eikenhut“, ein Musiktheoretiker aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, der sich auf dem Titel seiner Werke einen Brabanter nennt. Aeltere Biographen nennen ihn einen geborenen Brüsseler. Auch ihn, wie so viele seiner Zeitgenossen zog es nach Italien, und er bekleidete in Mailand einen Cantorposten, wahrscheinlich an der Hofcapelle der Herzöge von Sforza, die stets einen ausgesuchten Kreis der besten Musiker um sich versammelten. Q. scheint sogar Lehrer der beiden jungen Herzöge Sforza gewesen zu sein, denn er begleitete sie 1508 auf einer Reise nach Wien an den kaiserlichen Hof und widmet denselben seine dort in den Druck gegebene Abhandlung betitelt: „Opusculum musices perquam brevissimum de Greogoriana et figurativa atque contrapuncto simplici percommode tractans: omnibus cantu oblectantibus utile, ac necessarium.“ Viennae, Winterburger, 1509, in 4°, 40 Seiten. Sie umfaßt in großer Kürze dasjenige Musiktheoretische, welches ein Schüler damals zu lernen hatte. Sie fand so allgemeine Anerkennung, daß sie 1513, 1516 und 1518 neu aufgelegt wurde. Außerdem besitzen wir von ihm noch eine Sammlung einstimmiger Kirchengesänge, die er bei demselben Verleger in Wien herausgab. Nach der Unterschrift zu schließen, muß er auch in diesem Jahre, 1513, in Wien gewesen sein, denn er unterzeichnet: „Vienne tercia Kalen. Septembris. Anno domini. 1513.“ Der Titel lautet „Vigile cum Vesperis et Exequiis mortuorum annexis canticis earundem et ceteris“ … Exemplare des ersten und zweiten Werkes besitzen die Bibliotheken zu Berlin, Augsburg, Breslau, Paris, Hofbibliothek in Wien u. a.

Im Kataloge von Dr. E. Bohn, die Breslauer Bibliotheken (Berlin 1883) ist Seite 23 ein Inhaltsverzeichniß des Opusculum mitgeteilt.