ADB:Raesfeld

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Raesfeld“ von J. Braun in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 324, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Raesfeld&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 16:43 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 27 (1888), S. 324 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Raesfeld (Druckerfamilie) in der Wikipedia
Raesfeld in Wikidata
GND-Nummer 138303800
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|324|324|Raesfeld|J. Braun|ADB:Raesfeld}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138303800}}    

Raesfeld: Die Familie Räßfeld oder Resfelt war eine bedeutende Buchdruckerfamilie, die mehr als hundert Jahre hindurch, von 1591–1697, die Druckkunst in Münster ausübte. Die Hauptstadt Westfalens verdankte die Einführung des Buchdrucks dem gelehrten Domherrn Rudolf von Langen, dessen lateinische Gedichte als erstes daselbst gedrucktes Buch bei Johann Limburg (s. A. D. B. XVIII, 654) im J. 1486 erschienen. Langen hatte seine Stadt zum Mittelpunkte des Humanismus erhoben, und mit diesem hielten auch die Buchdrucker und Buchhändler ihren siegreichen Einzug in Münster. Nachdem Limburg die beiden letzten Decennien des 15. Jahrhunderts, Laurenz Bornmann von 1509–1513, Gregor Os aus Breda, Th. Zwivel und Joh. Offenburg im 16. Jahrhundert daselbst als Drucker thätig gewesen, errichtete Lambert Raesfeld 1591 in Münster eine neue Druckerei, die später von seinen Nachkommen bis 1697 fortgeführt wurde, und aus welcher während dieser Zeit an 190 Drucke hervorgegangen sind. In den Jahren 1600–1611 druckte R. mehrere Bücher gemeinschaftlich mit Joh. Gymnich von Köln (s. A. D. B. X, 245) und 1612 mit Anton Humm aus Offenbach. Die Officin war von 1591–1617 in Besitz von Lambert R., 1618 und 1619 lautete die Firma Anna L. Raesfeld’s Wittwe, 1620–1658 Bernhard R., 1655–1659 Werner R., 1659–1677 Theodor R. und 1678–1697 Dietrich R. Außerdem finden sich Drucke vor von Bernh. R. und E. M. Zinck aus dem Jahre 1638, von Bernh. R. und Werner R. aus 1656 und von Bernh. Raesfeld’s Erben 1659.

Falkenstein, Geschichte S. 197. – Weller, Annalen II, 115. – Goedeke, Grundriß I, 219. – Nordhoff, Denkwürdigkeiten, S. XII. – Niesert, Beiträge I. II.