ADB:Reifenstein, Johann Friedrich
Winckelmann und Mengs seine Freunde wurden. In der Werthschätzung der Antike eiferte er Winkelmann nach und Mengs galt ihm als das Vorbild aller Malerei. Er selbst versuchte sich auch als Künstler in Allerlei, malte in Oel, Aquarell, Pastell, Miniatur, radirte, modellirte, besonders interessirte er sich für die antike Technik der Enkaustik, die er wieder zum Leben erwecken wollte. Multa non multum! Es ging sein Wissen in die Breite, aber nicht in die Tiefe. Er muß zugleich eine Art höherer Kunstcicerone für vornehme Leute gewesen sein. Er hatte in Kunstsachen ein dankbares Publicum und besaß einen gewissen Einfluß. Gegen [686] Künstler war er stets hilfsbereit, und auch Philipp Hackert erfreute sich seiner Protection. Rußland und Sachsen-Gotha verliehen ihm den Hofrathstitel. R. starb 1793 zu Rom. Im J. 1756 hatte er den Kupferstecher und späteren Präsidenten der Augsburger Akademie J. Daniel Herz gemalt, M. Schnell stach das Bild 1769 in Schwarzkunst. Sein eigenes Porträt ist 1796 von F. Frick in Berlin als Büste gestochen worden. Auf diesen beiden Blättern heißt er Reifstein, was vielleicht der richtigere Name war, Goethe nennt ihn Reiffenstein.
Reifenstein: Johann Friedrich R., bekannter Kunstfreund und Dilettant, geb. 1719 zu Ragnit in Ostpreußen, kam nach Rom, wo