ADB:Rest, Quirin

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Artikel „Rest, Quirin“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 249, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rest,_Quirin&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 05:15 Uhr UTC)
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Rest: Quirin R., Abt zu Tegernsee, geboren um 1514 zu Schwaz in Tirol, † am 18. Juli 1594. Als talentvoller Jüngling in das Stift aufgenommen um das Jahr 1534, rechtfertigte er bald die Erwartungen, die man von ihm hegte, in vollem Maaße. In verschiedenen Klosterämtern, als Oekonom wie als Bibliothekar und Pfarrverweser bewährte er sich als einsichtsvoller Geschäftsmann und so war es wol erklärlich, daß ihn am 17. März 1568 das Vertrauen seiner Mitbrüder zum Abte erwählte. Zu besonderem Ruhme gereicht ihm die Errichtung einer Buchdruckerei, die er in einem eigens für diesen Zweck erbauten Hause ins Werk setzte (1574). Ueber die Absicht, die ihn dabei beseelte, äußert er selbst, er habe seine Druckanstalt „der heiligen Religion zum besten, dem Gotshauß zum wolstand und den brüdern zu löblicher vbung mit schweren Chosten von newen erhebt,“ woraus man schließen möchte, es hätte schon früher einmal zu Tegernsee eine Presse bestanden, die vielleicht nur ganz unbedeutende Erzeugnisse lieferte. Die ersten Werke, die aus Abt Quirin’s Druckerei hervorgingen, waren: „J. Keckii sermonum sacrorum silvula“ und „Catholische Teutsche vnd Lateinische Gesang nach Alter weiß vnd form“, beide gedruckt zu Tegernsee 1574, denen bald prächtige liturgische Bücher folgten. Ein im Fache der Typographie wohlerfahrener Mann, Adam Walasser aus Dillingen, auch als Schriftsteller bekannt, † 1581, stand dem Abte rathend und helfend zur Seite. Am 20. October 1576 stattete der Kaiser Rudolf II. die Tegernsee’sche Buchdruckerei mit einem Privilegium aus. Sein eigenes homiletisches Werk, „Rosengarten“ betitelt, ließ Abt R. 1585 auffallender Weise zu Ingolstadt bei Sartorius drucken. Am 2. Mai 1588 feierte er unter großer Betheiligung des Adels wie des Volkes sein goldenes Priesterjubiläum.

Pez, thesaur. III, 3, p. 558. – Oefelius, rer. boicar. script. II, p. 79. – Des Unterz. Statist. Beschr. des Erzbisthums München-Freising III, S. 331.