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ADB:Ricklefs, Friedrich Reinhard

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Artikel „Ricklefs, Friedrich Reinhard“ von August Mutzenbecher in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 503, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ricklefs,_Friedrich_Reinhard&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 11:45 Uhr UTC)
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Ricklefs: Friedrich Reinhard R. wurde am 26. October 1769 zu Ovelgönne (im Herzogthum Oldenburg) geboren, wo der Vater Prediger war. Nachdem er bis zu seinem 15. Jahre von seinem Vater Unterricht erhalten hatte, war er drei Jahre auf dem Gymnasium zu Oldenburg Manso’s Schüler und ging im Herbst 1787 nach Helmstedt, um Theologie zu studiren. Im J. 1791 zum Doctor der Philosophie promovirt, begann er daselbst Collegien zu lesen und am dortigen Pädagogium Unterricht zu geben, wurde aber schon im J. 1792 als Subconrector an das Gymnasium in Oldenburg berufen, an welchem er, seit 1800 als Professor und Conrector und seit 1811 als Rector, bis zu seinem am 12. Februar 1827 erfolgten Tode thätig gewesen ist. Obgleich seine Wirksamkeit als Lehrer eine verschiedene Beurtheilung gefunden hat, so haben ihm doch viele seiner Schüler ein dankbares Andenken bewahrt, und es ist namentlich anerkennend hervorzuheben, daß er während der französischen Gewaltherrschaft (1811–1813) sich als muthigen Mann und unerschrockenen Fürsprecher seiner Anstalt bewährt hat. Seiner patriotischen Gesinnung hat er auch später Ausdruck gegeben in der Schrift: „Germania, eine Zeitschrift für Deutschlands Gemeinwohl“ (3 Bde. 1813–15). Von seinen übrigen Schriften sind neben zahlreichen Schulprogrammen, in denen er die verschiedensten Gegenstände behandelte, zu erwähnen: „Englische Chrestomathie“, 1793; „Englisch-Deutsches und Deutsch-Englisches Lexicon“, 1799; „Darstellung der Menschengeschichte mit Beziehung auf Kruse’s historischen Atlas“, 2 Thle. in 3 Bdn., 1806–14; „Erläuterungen zu seiner Darstellung der älteren Menschengeschichte“, 2 Thle. in 2 Bdn., 1808–10; „Chronologische Tabellen über alle vier Welttheile von Anfang der Geschichte bis zu den neuesten Zeiten, nebst Stammtafeln“, 1817; Uebersetzung des Tacitus, 1825. Als Beiträge zur Geschichte seiner Anstalt und seines engeren Heimathlandes dürften noch zu nennen sein: „Erinnerungen aus Manso’s Leben“, 1796; „Schulreden“, 1821 und „Andenken an die Canzleiräthe C. D. v. Finckh und A. L. v. Berger in kurzer Darstellung der französischen Gewaltherrschaft im Herzogthum Oldenburg“, 1825.

Meinardus, Geschichte des Großherzoglichen Gymnasiums in Oldenburg, 1878.