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ADB:Rohlfs, Gerhard

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Artikel „Rohlfs, Gerhard“ von Viktor Hantzsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 440–449, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rohlfs,_Gerhard&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 03:04 Uhr UTC)
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Band 53 (1907), S. 440–449 (Quelle).
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Rohlfs: Gerhard Friedrich R., einer der namhaftesten deutschen Afrikaforscher, entstammte einer alten, schon im 16. Jahrhundert zu Ansehen gelangten bremischen Familie und wurde am 14. April 1831 in dem Schifferstädtchen Vegesack an der unteren Weser als Sohn eines Arztes geboren. Nachdem er die Gymnasien zu Osnabrück und Celle besucht hatte, trat er 1849 aus Liebe zum Soldatenstand als Freiwilliger bei dem bremischen Füsilierbataillon ein. Da ihm aber das ruhige Garnisonleben nicht gefiel, ging er, erfüllt von Begeisterung für vaterländische Ideale, in schleswig-holsteinische Dienste über. Er nahm an dem Verzweiflungskampfe der Herzogthümer gegen die dänische Uebermacht theil und zeichnete sich namentlich in der unglücklichen Schlacht von Idstedt am 25. Juli 1850 durch Tapferkeit aus, sodaß er zum Secondelieutenant ernannt wurde. Als im folgenden Jahre das kleine schleswig-holsteinische Heer der Auflösung verfiel, begab er sich nach Göttingen, um Medicin zu studiren. Später setzte er dieses Studium in Heidelberg und dann in Würzburg unter Rudolf Virchow fort, ohne jedoch zu einem Abschluß zu kommen, da ihn die Abenteuerlust in die Fremde trieb. Er durchwanderte [441] zu Fuße Oesterreich, die Schweiz und Italien, und fuhr nach Algier über und trat hier 1855 als Wundarzt und Apotheker in die französische Fremdenlegion ein. Er betheiligte sich wiederholt an Expeditionen gegen räuberische Wüstenstämme, erwarb mehrere Auszeichnungen und erreichte schließlich die höchste für Ausländer zugängliche Würde eines Sergeanten. Auch übte er sich im Gebrauch der arabischen Sprache, gewann eingehende Kenntnisse von den Glaubenslehren und dem Ceremoniell des Islam und erlangte allmählich weitgehende Vertrautheit mit den Sitten und Anschauungen der Eingeborenen. Nach Ablauf seiner sechsjährigen Dienstzeit begab er sich nach Tanger und bot der marokkanischen Regierung seine Mitwirkung bei der geplanten Reorganisation ihrer Truppen nach europäischen Vorbildern an. Aber sein Gesuch wurde trotz warmer Befürwortung durch den einflußreichen und ihm sehr wohlgesinnten englischen Gesandten Sir Drummond Hay unberücksichtigt gelassen. Trotzdem beschloß er, in Marokko zu bleiben und womöglich einige der unbekanntesten Gegenden dieses noch wenig erschlossenen Landes zu durchforschen. Um nicht den Glaubenshaß der fanatischen Bewohner zu erwecken, kleidete er sich nach Landessitte, gab sich für einen Renegaten aus und legte sich den Namen Mustafa bei.

Im Frühjahr 1861 brach er ohne jede wissenschaftliche Ausrüstung und mit sehr geringen Geldmitteln versehen von Tanger auf und zog zu Fuße landeinwärts. Gleich in den ersten Tagen traf ihn das Mißgeschick, daß sein eingeborener Führer das wenige Gepäck entwendete und damit entfloh. Den ersteren längeren Aufenthalt nahm er in dem Wallfahrtsorte Uezzan, wo ihn der angesehene und im Rufe der Heiligkeit stehende Großscherif Sidi-el-Hadj-Abd-es-Ssalam, angeblich ein Nachkomme des Propheten, freundlich empfing. Mit dessen Empfehlungen ausgerüstet konnte er seine Reise ungehindert nach Fes fortsetzen. Hier fand er Gelegenheit, sich dem Sultan vorzustellen, der ihn auf seine Bitte zum Arzt der Regierungstruppen ernannte. Er verlebte nun mehrere Monate theils in Fes, theils in dem weiter westlich gelegenen Meknes, untersuchte die Umgebung beider Städte und erhielt sogar auf Verwendung Hay’s ausnahmsweise die Erlaubniß, überall im Lande frei umherziehen zu dürfen, angeblich um medicinische Kräuter zu sammeln. Da ihm aber sein Amt viele lästige Verpflichtungen auferlegte, trachtete er, bald wieder davon loszukommen. Er begab sich deshalb abermals zu seinem Gönner Abd-es-Ssalam nach Uezzan. Hier fand er reiche Gelegenheit, im Verkehr mit den täglich wechselnden Scharen der Wallfahrer Vertreter aller nordafrikanischen Völkerstämme kennen zu lernen. Im Sommer 1862 kehrte er nach Tanger zurück, um sich auf Grund seiner bisher gesammelten Erfahrungen auf eine größere wissenschaftliche Forschungsreise vorzubereiten, die er schon nach wenigen Wochen antrat. Er zog zunächst an der atlantischen Küste hin bis Azemur, folgte dann der Karawanenstraße nach der alten Hauptstadt Marrakesch, erreichte bei Agadir wieder das Meer, überstieg auf gefährlichen Pfaden die Ausläufer des Hohen Atlas und dessen südliche Vorberge und gelangte endlich ins Thal des Draa, dem er aufwärts bis zu der großen, den Europäern verschlossenen Oase Tafilelt folgte. Als er weiter durch die Wüste nach den Figig-Oasen wandern wollte, wurde er unweit der Wasserstelle Kenadsa von seinem Führer im Schlafe hinterlistig überfallen, durch Schüsse und Säbelhiebe schwer verletzt, vollständig ausgeplündert und dann für todt liegen gelassen. In diesem hülflosen Zustande verblieb er zwei Tage und zwei Nächte, immer in der Gefahr, zu verdursten, zu verbluten oder von den Raubthieren zerrissen zu werden. Endlich am dritten Tage fanden ihn zwei des Weges daherkommende Marabuts, die ihn nach ihrem benachbarten Dorfe brachten und in menschenfreundlicher Weise verpflegten, bis er nach zwei Monaten soweit [442] hergestellt war, daß er seine Reise fortsetzen konnte. Doch blieben die Finger der linken Hand zeitlebens steif. Nach kurzem Aufenthalte in Figig überschritt er bei Ain Sefra die Grenze von Algier und traf bald darauf in dem französischen Militärposten Géryville ein. Bei seinen ehemaligen Kameraden von der Fremdenlegion fand er gastliche Aufnahme und rasche Erholung, sodaß er schon nach wenigen Wochen die Reise nach der Hauptstadt Algier fortsetzen konnte. Hier erwartete ihn sein aus Deutschland herbeigeeilter Bruder Heinrich. Mit dessen Hülfe verfaßte er einen Bericht über seine Erlebnisse in Marokko und sandte ihn an August Petermann in Gotha, den verdienten Förderer der deutschen Afrikaforschung, der den Brief alsbald in seinen Geographischen Mittheilungen zum Abdruck brachte (1863, S. 361–370) und den Verfasser gleichzeitig ermunterte, seine Saharastudien fortzusetzen. Vor allem schlug er ihm vor, er solle versuchen, Timbuktu von Algier aus auf einem möglichst directen Wege quer durch die Wüste zu erreichen. Um die Durchführung dieses Planes zu ermöglichen, eröffnete er in Interessentenkreisen eine Geldsammlung. Namhafte Beiträge flossen ihm zu, darunter solche vom Bremer Senat und von der Londoner Geographischen Gesellschaft. So konnte R., ohne nach Europa zurückzukehren, bereits im August 1863 von Algier aus eine neue große Reise antreten.

Er drang zunächst in südlicher Richtung bis zu der Militärstation Laghuat am Rande der Wüste vor, zog dann westwärts am Fuße des Gebirges hin bis Abiod Sidi Scheich und wollte von hier aus der Karawanenstraße nach den Tuat-Oasen folgen; doch sah er sich durch ausgebrochene Unruhen gezwungen, dieses Project aufzugeben. Nunmehr entschloß er sich, weiter im Westen von Marokko aus eine Durchquerung der Wüste zu versuchen. Er kehrte zunächst an die Küste zurück, ergänzte in Oran seine Ausrüstung, sandte einige Reisebriefe nach Deutschland (gedruckt in Petermann’s Mittheilungen 1864, S. 1–6 und 336–342) und eilte dann über Tanger zu seinem Freunde Abd-es-Ssalam nach Uezzan, um von diesem Empfehlungsschreiben an die einflußreichsten Führer der Wüstenstämme zu erhalten. Mit diesen werthvollen Schutzbriefen versehen, wanderte er in südöstlicher Richtung dem Innern des Landes zu. Er überstieg unter mannichfachen Beschwerden und Gefahren den Hohen Atlas und traf im Juni 1864 wohlbehalten im Oasengebiet von Tafilelt ein. Ein Versuch, von hier aus auf der 1828 von dem französischen Forscher Caillié begangenen Karawanenstraße nach Timbuktu vorzudringen, mußte wegen der herrschenden Unsicherheit aufgegeben werden. Er zog deshalb nach Südosten über Igli in die unerforschte Sahara hinaus und erreichte im September glücklich die ausgedehnte Oasengruppe von Tuat. Ein weiterer Vormarsch in derselben Richtung erwies sich als unmöglich, da ihn die räuberischen Tuareg unzweifelhaft ermordet haben würden. Er beschloß darum, nunmehr nach Osten abzubiegen. Auf Wegen, die zum Theil vor ihm kein Europäer betreten hatte, erreichte er nach fast übermenschlichen Entbehrungen und Strapazen im November den wichtigen Handelsplatz Ghadames im Hinterlande von Tripolis. Nachdem er sich hier einen Monat lang ausgeruht und während dieser Zeit großes Ansehen als Arzt gewonnen hatte, eilte er der Mittelmeerküste zu, die er am 29. December bei Tripolis erreichte. Diese Durchquerung Nordafrikas sichert ihm für alle Zeiten einen ehrenvollen Platz in der Geschichte der Entdeckungsreisen. Im Februar 1865 traf er nach zehnjähriger Abwesenheit wieder in Deutschland ein, aber nicht zu längerem Aufenthalte, sondern nur um seine Angehörigen zu begrüßen und um sich die nöthigen Mittel für ein neues Unternehmen zu sichern. Den Bemühungen August Petermann’s, in dessen Geographischen Mittheilungen er einen ausführlichen [443] Reisebericht mit drei Karten veröffentlichte (Jahrgang 1865, S. 81 bis 90, 165–187 und 401–417 nebst Tafeln 4, 6 und 14; 1866, S. 8 bis 26 und Tafel 2), gelang es ihm, eine hinlängliche Summe zu beschaffen und überdies die Aussicht auf weitere Unterstützungen zu eröffnen.

R. begab sich nun zunächst nach Frankreich, wo er mit dem Geographen Malte-Brun und Vivien de St. Martin, sowie mit dem berühmten Saharaforscher Henri Duveyrier seine ferneren Pläne besprach. Der letztere wies ihn namentlich dringend auf das bisher nur im äußersten Norden untersuchte, sonst unbekannte, von dem Räubervolke der Tuareg bewohnte Hochland von Ahaggar hin. Im März 1865 traf er wieder in Tripolis ein und drang auf einem neuen Wege über Misda und Nasra nach Ghadames vor. Von hier aus wollte er in Begleitung eines Tuareghäuptlings nach dessen Heimathland reisen; aber eine plötzliche schwere Erkrankung und übermäßige Hitze, dazu die Treulosigkeit des Führers und drohende Gerüchte von kriegerischen Verwicklungen hinderten den Aufbruch, sodaß er im September nach Misda zurückkehren mußte. Daselbst stellte er eine kleine Karawane zusammen und zog nun auf wenig betretenen Pfaden in südlicher Richtung über das Harudschgebirge nach der wichtigen Oase Mursuk. Hier mußte er fünf Monate lang bis zum März 1866 verweilen, um das Eintreffen der Gelder zu erwarten, die ihm König Wilhelm von Preußen, die Geographische Gesellschaft in London und einige Bremer Freunde nachgesandt hatten. Nachdem er seine Vorräthe ergänzt hatte, wanderte er auf der großen vielbegangenen Karawanenstraße über Gatrun und Bilma nach dem Tschadsee, und zwar diesmals als Christ und in europäischer Tracht. Obwohl er unterwegs zweimal vom Wege abkam und dadurch in die Gefahr des Verdurstens gerieth, erreichte er doch am 22. Juli wohlbehalten Kuka, die Hauptstadt des von deutschen Forschern schon wiederholt besuchten Reiches Bornu. Der Sultan Omar, der bereits früher Barth, Overweg, Vogel und v. Beurmann gut aufgenommen und gegen den Fanatismus seiner Unterthanen beschützt hatte, ließ es auch diesmal nicht an Beweisen wohlwollender Gastfreundschaft fehlen. Auf dringende Vorstellungen Rohlfs’, der den Plan einer Wanderung nach Timbuktu aufgegeben hatte und statt dessen nach Tibesti und weiterhin nach den völlig unbekannten Kufra-Oasen zu gelangen wünschte, sandte er einen Boten an seinen Nachbar, den Sultan von Wadai, mit der Bitte um freien Durchzug für seinen Schützling. Als aber trotz mehrmonatlichen Wartens keine Antwort eintraf, beschloß R., der sichere Kunde von dem unversöhnlichen Fremdenhaß der Bewohner jenes Landes erhielt, nicht nach Nordosten, sondern vielmehr nach Westen weiterzuziehen. Im December verließ er Kuka, besuchte das Reich Sokoto mit der Hauptstadt Jakuba und erreichte glücklich die englische Handelsniederlassung Lokoja am Zusammenflusse des Nigers mit dem Benue. Er fuhr dann den Niger aufwärts nach Rabba, durchwanderte die Landschaft Joruba und traf am 1. Juni 1867 bei Lagos wohlbehalten an der Guineaküste ein. Wenn auch diese Durchquerung Afrikas, bei der er einen Weg von 4200 km zurückgelegt hatte, bei weitem nicht so reich an neuen geographischen Ergebnissen als seine erste Reise war, so führte sie ihn doch auf die Höhe seines Ruhmes und machte seinen Namen rasch populär. Zahlreiche Ehrungen und Anerkennungen flossen ihm von allen Seiten zu; die geographischen Gesellschaften von London und Paris verliehen ihm ihre goldenen Medaillen, viele andere, darunter die von Berlin und Bremen, ernannten ihn zum Ehrenmitglied. König Wilhelm, Fürst Bismarck und andere hervorragende Persönlichkeiten sprachen ihm ihr Interesse und ihr Wohlwollen aus. Den Herbst 1867 verlebte er in Deutschland, indem er in den großen Städten Vorträge über seine Erlebnisse hielt. Daneben fand er noch Muße, einen abschließenden Bericht [444] über seine erste marokkanische Expedition fertigzustellen und zu veröffentlichen: „Reise durch Marokko, Uebersteigung des Großen Atlas, Exploration der Oasen von Tafilelt, Tuat und Tidikelt und Reise durch die große Wüste über Rhadames nach Tripoli“ (Bremen 1868, 4. Ausg. Norden 1884). Auch begann er eine ausführliche Beschreibung seiner „Reise durch Nordafrika vom Mittelländischen Meere bis zum Busen von Guinea 1865–1867“ auszuarbeiten. Die erste Hälfte, die Wanderung bis Kuka umfassend, erschien 1868 mit zwei Originalkarten als 25. Ergänzungsheft zu Petermann’s Mittheilungen, die andere, gleichfalls mit zwei Karten, erst 1872 als 34. Heft derselben Sammlung.

Bereits gegen Ende des Jahres 1867 befand er sich wieder in Afrika. Im Auftrage des Königs Wilhelm von Preußen nahm er an dem Kriegzuge der Engländer unter Sir Robert Napier gegen den Negus Theodor von Abessinien theil. Er schloß sich der Aufklärungstruppe des Obersten Merewether an, wohnte der siegreichen Schlacht bei Magdala bei und drang am 13. April 1868 bei dem Sturme auf diese Bergfestung als einer der ersten in die Verschanzungen ein. Dann kehrte er allein auf wenig betretenen Wegen durch wilde Gebirgsgegenden an den merkwürdigen Felsenkirchen von Lalibala und an der alten Hauptstadt Axum vorüber nach der Küste zurück (vgl. Petermann’s Mittheilungen 1868, S. 313–324 und Tafel 15). Kaum war er wieder in Deutschland eingetroffen, so erhielt er von der preußischen Regierung die Einladung, eine Reise nach Bornu anzutreten, um dem Sultan Omar, der wiederholt deutsche Reisende gastfreundlich aufgenommen und wohlwollend beschützt hatte, den Dank des Königs dafür auszusprechen und gleichzeitig eine Anzahl werthvoller Geschenke zu überreichen. In Tripolis nahm R. die Sendung in Empfang; doch brachte er sie nicht an ihren Bestimmungsort, sondern übergab sie mit Genehmigung seiner Auftraggeber dem Leibarzte des Bey von Tunis, Dr. Gustav Nachtigal, der eben im Begriffe war, eine Reise nach Bornu anzutreten und sich bereit erklärte, die Geschenke an den Adressaten zu befördern. Er selbst wendete sich, um den bisher noch nicht von ihm besuchten östlichen Theil der großen Wüste kennen zu lernen, nach dem alten Culturlande der Cyrenaica. Er fuhr von Tripolis nach Benghasi, untersuchte die Ruinenstätten der Pentapolis und drang auf wenig begangenen Karawanenpfaden südwärts nach den Oasen Audjila und Djalo vor. Dann zog er am Nordrande der Libyschen Wüste hin, zunächst nach der Oase Siwah mit ihren merkwürdigen Resten antiker Bauwerke, und dann weiter nach Aegypten. Dabei stellte er als Erster das Vorhandensein eines ausgedehnten Depressionsgebietes fest, das erheblich unter den Spiegel des Mittelmeeres herabsinkt. Daneben lernte er auch die an Einfluß stetig zunehmende mohammedanische Brüderschaft der Senussi kennen, welche sich bemüht, die Welt des Islam durch Verschärfung des religiösen Fanatismus vor den Einflüssen der europäischen Cultur zu bewahren. Im Mai 1869 traf er wohlbehalten in Alexandrien ein und kehrte rasch nach Deutschland zurück. Hier entfaltete er in den nächsten Jahren bis 1873 eine rege litterarische Thätigkeit. Auf Grund seiner Tagebücher entstanden mehrere Reisewerke zum Theil von dauerndem Werthe, die seinen Namen auch außerhalb der Geographenkreise bekannt machten: „Im Auftrage Sr. Majestät des Königs von Preußen mit dem englischen Expeditionscorps in Abessinien“ (Bremen 1869, 2. Ausg. Norden 1882), eine ziemlich flüchtige Arbeit, die in England wegen einiger abfälliger Bemerkungen über die Kriegführung Napier’s unliebsames Aufsehen erregte, „Land und Volk in Afrika. Berichte aus den Jahren 1865–1870“ (Bremen 1870, 3. Ausg. Norden 1884), eine Sammlung von populären Abhandlungen, die meist schon früher in Zeitschriften [445] erschienen waren, „Von Tripolis nach Alexandrien. Beschreibung der im Auftrage Sr. Majestät des Königs von Preußen in den Jahren 1868 und 1869 ausgeführten Reise“ (2 Bde. mit Karten und Tafeln, Bremen 1871, 3. Ausg. Norden 1885) nebst einem zur Erläuterung dienenden Bilderwerke „Afrikareise in 40 Photographien. Nach der Natur aufgenommen von E. Salingré“ (Bremen 1871), endlich „Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilelt“ (Bremen 1873, 3. Ausg. Norden 1885, auch ins Englische übersetzt: „Adventures in Morocco and journeys through the oases of Draa and Tafilet. With an introduction by Winwood Reade“, London 1874), eine etwas verspätete Schilderung dieses kühnen Unternehmens. Außer diesen größeren Werken verfaßte er noch zahlreiche kleinere Aufsätze, die in den angesehensten geographischen Zeitschriften erschienen. In den Wintermonaten bereiste er die meisten Länder deutscher Zunge, um Vorträge über seine afrikanischen Forschungen zu halten. Auf einer dieser Reisen lernte er im Frühjahre 1870 in Riga Leontine Behrens, eine Nichte des berühmten Afrikaners Georg Schweinfurth, kennen, mit der er sich bald darauf verheirathete. Seinen Wohnsitz schlug er nun in Weimar auf, wo ihm der Großherzog den Hofrathstitel verlieh und auch sonst vielfaches Wohlwollen bewies. Aber da seine Ehe kinderlos blieb, ließ ihm die Sehnsucht nach dem schwarzen Erdtheil auf die Dauer keine Ruhe. Allmählich tauchte der Plan in ihm auf, eine Durchquerung der fast völlig unerforschten Libyschen Wüste zu unternehmen, deren Nordrand er bereits 1869 kennen gelernt hatte. Er wollte untersuchen, wie weit sich die von ihm entdeckte Depression im Nordwesten der Wüste nach Süden zu oder gegen das Nilthal hin fortsetzt und ob es möglich sein würde, durch das von Siut nach der Oase Dachel ziehende angebliche alte Nilbett Bahr-bela-ma den Ueberschuß des Nilwassers in die Wüste abzuleiten und diese dadurch zu befruchten. Da die Ausführung dieses Projectes sehr bedeutende Geldmittel erforderte, die in Deutschland nicht aufzubringen waren, wendete er sich durch Vermittlung des deutschen Generalconsuls v. Jasmund in Alexandrien mit einem Unterstützungsgesuche an den Khedive Ismail von Aegypten, der damals auf der Höhe seiner Macht stand, da er die Grenzen seines Reiches nach Süden weit bis in den Sudan vorgeschoben hatte und eine ähnliche Ausdehnung nun auch nach Westen hin wünschte. Er ging bereitwillig auf den Vorschlag ein und bewilligte eine namhafte Summe, sodaß die Expedition gründlich vorbereitet und reichlich ausgestattet werden konnte. Als wissenschaftliche Begleiter wählte sich R. mehrere wohlbekannte Gelehrte, den Paläontologen Karl Zittel aus München, den Botaniker Paul Ascherson aus Berlin und den Geodäten Wilhelm Jordan aus Karlsruhe, sowie den Photographen Philipp Remelé aus Berlin. Mit diesen wollte er von Oberägypten aus westwärts über Farafrah nach den Oasen von Kufra und dann nach Süden auf einer bisher von Europäern unbetretenen Karawanenstraße nach Wadai und dem Tschadsee vordringen. Als die Gesellschaft im December 1873 in Siut, dem Hauptorte Oberägyptens, anlangte, zeigten sich schon nach wenigen Tagen unüberwindliche Schwierigkeiten, die eine Abänderung der geplanten Route nöthig machten. Eingezogene Erkundigungen stellten die völlige Wasserlosigkeit der zu durchwandernden Landschaft fest. Es wurden deshalb mehrere hundert eiserne Kisten zum Transport des Trinkwassers angeschafft, deren Mitnahme eine ungewöhnlich große Zahl von Kamelen erforderte. Nach 13tägigem Wüstenmarsch erreichte die Karawane Farafrah, wo sie bei den durch die Sendboten der Senussi fanatisirten Bewohnern eine wenig freundliche Aufnahme fand. Man zog deshalb weiter südwärts nach [446] der bedeutenden Oase Dachel, deren antike Tempeltrümmer eingehend untersucht wurden. Dann trennten sich die Gefährten für längere Zeit, um in der Umgegend ihren Specialstudien nachzugehen. R. marschirte nach Westen zu in die Wüste, um womöglich Kufra zu erreichen; aber die beweglichen Dünen des wasser- und pflanzenlosen Sandmeeres erwiesen sich als unüberwindliche Hindernisse, und so mußte er nordwärts in der Richtung auf Siwah abbiegen. Nach kurzem Aufenthalte in dieser Oase kehrte er zunächst über Farafrah nach Dachel und dann nach einer längeren Erholungspause in Chargeh mit seinen altägyptischen Ruinen nach dem Nil zurück, den er am 31. März 1874 bei Esneh erreichte. Von hier aus fuhr er mit reichen Sammlungen aller Art den Strom abwärts bis Cairo, wo er dem Khedive über seine Erlebnisse Bericht erstattete. Allerdings konnte er nicht verschweigen, daß der eigentliche Zweck der Expedition nicht erreicht war; denn es hatte sich herausgestellt, daß der Bahr-bela-ma kein ehemaliges Flußbett ist und daß die Libysche Wüste mit Ausnahme einer schmalen Zone an ihrem Nordrande nicht unter dem Meeresspiegel liegt, sodaß an ihre Bewässerung nicht gedacht werden kann.

In Deutschland gab er sich nun sogleich wieder litterarischen Arbeiten hin. Zunächst vollendete er das längst erwartete abschließende Werk über seine Wanderung von Tripolis nach dem Niger: „Quer durch Afrika. Reise vom Mittelmeer nach dem Tschadsee und zum Golf von Guinea“ (2 Bände, Leipzig 1874–75). Dann faßte er die Ergebnisse seiner Wüstenexpedition in dem werthvollen Buche „Drei Monate in der Libyschen Wüste. Mit Beiträgen von P. Ascherson, W. Jordan und K. Zittel, sowie einer Originalkarte von W. Jordan“ zusammen (Kassel 1875), an das sich später noch die Specialuntersuchungen der einzelnen wissenschaftlichen Begleiter unter dem Gesammttitel „Expedition zur Erforschung der Libyschen Wüste unter den Auspicien Sr. Hoheit des Khedive von Aegypten Ismail im Winter 1873/74 ausgeführt“ (3 Bände mit Karten und Tafeln, Kassel 1876–83) anschlossen. Außerdem nahm er seine Vortragsreisen wieder auf, die ihn im Winter 1875 bis 1876 bis nach Nordamerika führten. Einige Vorträge sind gedruckt in der Kleinen Schrift „Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Afrikas“ (Leipzig 1876). Aber auf die Dauer ließen ihm die weißen Flecke der Karte Afrikas keine Ruhe, und als 1878 die Deutsche Afrikanische Gesellschaft bei ihm anfragte, ob er geneigt wäre, eine Expedition von der Großen Syrte aus durch die Libysche Wüste nach Wadai zu führen, und von dort aus die Wasserscheide zwischen Benue, Scharir und Congo festzustellen, sagte er nach kurzer Ueberlegung zu. Mit amtlichen Empfehlungsschreiben und werthvollen Geschenken des deutschen Kaisers an den Beherrscher von Wadai ausgerüstet, trat er um Weihnachten 1878 in Begleitung des jungen Naturforschers Adolf Stecker von Tripolis aus die Wanderung an. Zunächst folgte man der vielbegangenen Karawanenstraße nach der Oase Sokna. Nachdem man hier längere Zeit mit der Anwerbung von Führern und Trägern verloren hatte, erreichte man über Sella im April 1879 die Schwesteroasen Audjila und Djalo, fand aber hier durch den Fanatismus der unter dem Einflusse der Senussi-Secte stehenden Eingebornen solche Schwierigkeiten, daß R. sich entschließen mußte, nach Benghasi zu eilen, um von hier aus den Einfluß des deutschen Botschafters Grafen Hatzfeldt in Constantinopel zu seinen Gunsten anzurufen. Mit neuen Vorräthen und mit Schutzbriefen der türkischen Behörden kehrte er im Juli nach Audjila zurück und setzte nun mitten im Sommer bei furchtbarer Hitze den Vormarsch durch die völlig wasserlose Wüste nach Süden fort. Als er unter fast übermenschlichen Beschwerden 400 km zurückgelegt hatte, erreichte er als der erste Europäer die Oasengruppe von Kufra. Er besuchte die einzelnen [447] Siedelungen, erregte aber in dem Hauptorte Kebabo durch sein Gepäck die Habsucht der durch die Senussi-Mönche mit religiösem Haß erfüllten Bewohner, die zum Stamme der Suja-Beduinen gehörten. Sie beschlossen, ihn auszuplündern und sammt seinen Gefährten zu ermorden. Glücklicherweise wurde er rechtzeitig gewarnt, sodaß er unter der Preisgebung der Sammlungen, Instrumente und Vorräthe entfloh und auf diese Weise wenigstens das Leben rettete. Es gelang ihm, sich mit seinen Begleitern einer Karawane anzuschließen, die nach Norden zog, und so traf er ohne weitere Unfälle am 25. October wieder in Benghasi ein. Er kehrte nun rasch nach Deutschland zurück und erlebte wenigstens die Genugthuung, daß ihm die türkische Regierung, durch diplomatischen Druck veranlaßt, für den erlittenen Schaden in Höhe von 16 000 M. Ersatz leistete. Den Winter und den folgenden Sommer verbrachte er wiederum in Weimar. Theils war er mit der Bearbeitung seiner Reiseaufzeichnungen beschäftigt, theils unterstützte er seinen Bruder Heinrich in Göttingen bei der Redaction des 1878 von ihm begründeten „Deutschen Archivs für Geschichte der Medicin und medicinische Geographie“. Er zeichnete auf dem Titel der drei ersten Jahrgänge dieser Zeitschrift als Mitherausgeber und lieferte auch mehrere Aufsätze über die Ausübung der Heilkunde in Afrika.

Im Sommer 1880 erhielt er vom Berliner Auswärtigen Amte die Einladung, als außerordentlicher Gesandter des Deutschen Reiches nach Abessinien zu gehen und dem Negus Johannes ein kaiserliches Handschreiben nebst reichen Geschenken zu überbringen. Im November zog er gemeinsam mit seinem früheren Gefährten Stecker von Massaua aus landeinwärts über Adua und Sokota nach Debra Tabor in der Nähe des Tanasees. Hier traf er mit dem Negus zusammen, richtete seine Aufträge aus und erhielt ansehnliche Gastgeschenke und andere Gunstbeweise. Eine Aufforderung des Herrschers, als Friedensvermittler zwischen Abessinien und Aegypten zu dienen, lehnte er ab. Er hielt sich nun einige Zeit am Tanasee auf, den sein Begleiter eingehend untersuchte. Dann reiste er, geleitet von einer Ehrenwache, nach Gondar, wo er interessante Beobachtungen über die einheimische Geistlichkeit und über die unter dem Namen Falascha bekannten Juden anstellte. Nachdem er noch die Krönungsstadt Axum mit ihren uralten Bauwerken besichtigt hatte, kehrte er über Adua nach Massaua zurück und traf im Mai 1881 wohlbehalten in Weimar ein. Hier nahm er sogleich wieder seine litterarische Thätigkeit auf. Noch im Herbst desselben Jahres erschien der abschließende Bericht über die verunglückte Kufra-Expedition mit sehr werthvollen wissenschaftlichen Beigaben: „Kufra. Reise von Tripolis nach der Oase Kufra, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland. Nebst Beiträgen von P. Ascherson, J. Hann, F. Karsch, W. Peters, A. Stecker“ (Leipzig 1881; auch italienisch: „Tripolitania: viaggio da Tripoli all’ oasi Kufra. Edizione italiana per cura di Guido Cora“, Milano 1889). Daran schlossen bald nachher „Neue Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Afrikas“ (Kassel 1881), bestehend aus 13 Aufsätzen vermischten Inhalts in populärer Schreibweise. Längere Zeit erforderte die Ausarbeitung des abessinischen Reisewerks, das unter dem Titel „Meine Mission nach Abessinien. Auf Befehl Sr. Maj. des Deutschen Kaisers im Winter 1880/81 unternommen“, in vortrefflicher Ausstattung mit einer Karte und vielen Tafeln erschien (Leipzig 1883, auf italienisch: „L’Abissinia“, Milano 1886). Zwei weitere Schriften geringen Umfangs wurden durch die von R. mit Begeisterung begrüßte Erwerbung deutscher Schutzgebiete in Afrika veranlaßt: „Angra Pequena, die erste deutsche Colonie in Afrika“ (Bielefeld 1884) und „Zur Klimatologie und Hygiene [448] Ostafrikas“ (Leipzig 1885). Die deutsche Colonialpolitik war es auch, die ihn 1885 nöthigte, noch ein letztes Mal den Boden des schwarzen Erdtheils zu betreten. Als sich nämlich bei den Verhandlungen über die Abgrenzung der deutschen Interessensphäre in Ostafrika zahllose Schwierigkeiten mit England und dem Sultan von Sansibar erhoben, wurde er vom Fürsten Bismarck mit weitgehenden Vollmachten als Generalconsul nach Sansibar geschickt. Aber es stellte sich bald heraus, daß diese Thätigkeit seinen Neigungen und Fähigkeiten in keiner Hinsicht entsprach. Er bat deshalb um seine Entlassung, die ihm 1886 auch gewährt wurde. Da seine Gesundheit etwas gelitten hatte, zog er sich ganz ins Privatleben zurück. Nachdem er noch ein letztes Buch: „Quid novi ex Africa?“ (Kassel 1886), eine Sammlung von Abhandlungen geographischen Inhalts, veröffentlicht hatte, siedelte er von Weimar nach dem stillen Oertchen Rüngsdorf bei Godesberg am Rhein über. Hier lebte er noch zehn Jahre in ruhiger Beschaulichkeit. Ein großes Werk über die Sahara, für dessen Bearbeitung er der geeignetste Sachkenner in Deutschland gewesen wäre, kam leider nicht zur Ausführung. Da er fast nichts mehr von sich hören ließ, gerieth er bei der jüngeren Generation allmählich in Vergessenheit. Seit dem Beginne der 90er Jahre machten sich bei ihm zuerst nur andeutungsweise, dann immer deutlicher hervortretend Lähmungserscheinungen bemerklich, die schließlich am 2. Juni 1896 zu einem sanften und schmerzlosen Ende führten. Seinem Wunsche gemäß wurde er im Crematorium zu Hamburg verbrannt. Die letzte Ruhestätte fand er in seiner Vaterstadt Vegesack, der er auch seine Bibliothek nebst seiner reichen Correspondenz und dem übrigen litterarischen Nachlaß letztwillig überwiesen hatte.

R. war ein Mann von hoher ansehnlicher Gestalt und von sympathischen Gesichtszügen, aus denen Wohlwollen und aufrichtige Gesinnung, Thatkraft und Beharrlichkeit sprachen. Mit Recht wird er neben Barth, Vogel, Nachtigal und Schweinfurth unter die bedeutendsten Vertreter jener heroischen Epoche der deutschen Afrikaforschung gezählt, in der man ohne politische und wirthschaftliche Nebeninteressen auf das rein ideale Ziel der Entschleierung des schwarzen Continents hinarbeitete. Die Kenntniß Marokkos, der nördlichen Sahara und der Libyschen Wüste mit ihren Oasen hat er wesentlich bereichert, und mehrere seiner Reisewerke zählen namentlich durch ihre werthvollen Beobachtungen über das Volksleben zu den wichtigsten Documenten der neueren Entdeckungsgeschichte jener Ländergebiete. Als Stilist gehörte er nicht zu den großen Meistern der Landschaftsschilderung, aber er wußte das Gesehene anschaulich zu beschreiben und das Erlebte unterhaltend und anregend zu erzählen. Deshalb wurden nicht nur seine größeren Schriften, sondern auch die überaus zahlreichen kleineren Aufsätze, die in vielen deutschen und einigen ausländischen geographischen Zeitschriften und Tagesblättern (namentlich in Petermann’s Mittheilungen, im Globus, im Ausland, in der Kölnischen und der Münchener Allgemeinen Zeitung) erschienen, auch in weiteren Kreisen gern gelesen. Die Gabe der freien Rede war ihm in hohem Maaße eigen, und selbst Fürsten und namhafte Gelehrte lauschten mit Vergnügen seinen Vorträgen. Schüler und Nachfolger hat er sich nicht herangezogen, und so hinterließ sein Tod eine Lücke, die bis heute noch nicht völlig ausgefüllt ist.

G. Schweinfurth in der Sonntagsbeilage der Vossischen Zettung 1896, Nr. 24/25, und in Westermann’s Illustrirten deutschen Monatsheften LXXXII (1897), S. 565–578 (mit Bildniß). – W. Wolkenhauer in den Deutschen Geographischen Blättern XIX (1896), S. 165–182, und im Globus LXX (1896), S. 31–33. – H. Wichmann in Petermann’s Mittheilungen XLII (1896), S. 146–147. – K. Zittel im Jahresbericht der [449] Geograph. Gesellschaft in München XVI (1896), S. 310–313. – F. Ratzel im Biographischen Jahrbuch I (1897), S. 325–332.