ADB:Rorbach
Bernhard R. an (1446–1482), der eine Holzhausen zur Frau hatte. Er hat unter dem Titel Stirps Rorbach Aufzeichnungen über seine Familie und sein Leben hinterlassen; ist ihr Inhalt auch specifisch frankfurtisch, so ist er doch von allgemeinem Interesse für das gesellige, geschäftliche und geistige Leben dieser patricischen Großkaufleute. Noch mehr gilt das von dem Tagebuch seines Sohnes Job (1469–1502), welches die Jahre 1495–1502 umfaßt; er studirte in Italien die Rechte, wurde aber 1498 in seiner Vaterstadt Kanonikus des St. Bartholomäus-Stiftes; seine Aufzeichnungen sind mehr persönlich, mehr mit kritischem Urtheil geschrieben; sie schildern vorzugsweise das gesellige Leben der Patricier, das seinen Mittelpunkt in der Gesellschaft Alt-Limpurg hat. Des Vaters und besonders des Sohnes hinterlassene Aufzeichnungen (jetzt im Frankfurter Stadtarchiv) sind eine culturgeschichtlich höchst werthvolle Fundgrube für das Leben und die Anschauungen der höchsten Gesellschaftskreise in den deutschen Reichsstädten beim Ausgange des Mittelalters.
Rorbach. Von dieser ca. 1370 in Frankfurt a. M. eingewanderten und 1570 ausgestorbenen Geschlechterfamilie verdienen zwei Persönlichkeiten eine kurze Erwähnung, da ihre Bedeutung eine mehr als locale ist. Die Mitglieder dieser Familie waren anfangs Kaufleute; durch ihre geschäftlichen Erfolge gelangten sie zu bedeutendem Reichthum, der ihnen die Einheirathung in die alteingesessenen Geschlechter erleichterte, und gehörten schon um 1430 zum herrschenden städtischen Patriciat. Der vierten Generation gehörte- Quellen zur Frankfurter Geschichte, Bd. I (bearbeitet von Froning), Frankfurt 1884. – J. C. v. Fichard’s Geschlechtergeschichte, Fasc. Rorbach, handschriftlich im Frankfurter Stadtarchiv. – Froning, Die Familie Rorbach, im Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, Dritte Folge, Bd. II, 147–183.