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ADB:Rottmann, Peter Joseph

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Artikel „Rottmann, Peter Joseph“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 401–402, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rottmann,_Peter_Joseph&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 02:21 Uhr UTC)
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Band 29 (1889), S. 401–402 (Quelle).
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Rottmann: Peter Joseph R. wurde am 9. April 1799 zu Simmern auf dem Hunsrück geboren, wo sein Vater einen kleinen Buchhandel betrieb und unter französischer Herrschaft Verwaltungsbeamter war. Ein treuer Sohn seiner Heimath, hat R. ihr sein ganzes Leben gewidmet; er war zuerst, nachdem er die Schule verlassen, beim Hypothekenamt in Simmern, dann bei der Kreiskasse beschäftigt, hierauf als Rechtsconsulent thätig und wurde schließlich zum Bürgermeister seiner Vaterstadt gewählt, welches Amt er 24 Jahre unter allgemeinster [402] Achtung von Seiten seiner Gemeinde verwaltete, bis eine Krankheit ihn des Augenlichts beraubte und er in den Ruhestand treten mußte. Im J. 1877 unterzog er sich in Düsseldorf einer doppelten Staaroperation, die sehr schmerzhaft, aber von so gutem Erfolge war, daß er mittels der Brille wieder die kleinste Schrift und anhaltend lesen konnte. Geistig hat er sich bis in sein hohes Alter – er starb am 27. Februar 1881 – eine seltene Frische bewahrt und bei den rheinischen Gesangsfesten fast nie gefehlt. Ueberall war er ein gern gesehener Gast, und stets war er bereit, seine „Stickelcher und Lierer“ zur allgemeinen Freude persönlich vorzutragen. Seine mundartlichen Gedichte („Gedichte in Hunsrücker Mundart“, 1845. 6. Aufl., hersg. von Herm. Grieben, 1883, und „Neue Gedichte in Hunsrücker Mundart“, 1877), in denen er die Gebräuche und Sitten seiner Landsleute ernsthaft und scherzhaft geschildert, haben in der Litteratur deutscher Volkspoesie einen ehrenvollen Platz errungen und verbürgen auch für die Zukunft dem Sänger ein freundliches Andenken.

Kölnische Zeitung vom 2. März 1881. – Mittheilungen aus Simmern.