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ADB:Rumpff, Vincent (Hamburger Bürgermeister)

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Artikel „Rumpff, Vincent“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 669–670, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rumpff,_Vincent_(Hamburger_B%C3%BCrgermeister)&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 23:01 Uhr UTC)
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Rumpff: Vincent R. (Senator und Bürgermeister zu Hamburg), aus einer älteren Hamb. Familie, daselbst geboren am 24. März 1701, eines Rathsherrn Sohn. Schon als Gymnasiast disputirte er öffentlich über den einheitlichen Ursprung des Menschengeschlechts, studirte dann seit 1722 die Rechtswissenschaft zu Gröningen, Halle und wieder zu Gröningen, woselbst er 1725 den juristischen Doctorgrad erlangte. Von mehrjährigen Reisen durch Deutschland und Frankreich nach Hamburg zurückgekehrt, wurde er im J. 1732, nachdem er erst vor Jahresfrist das dazu erforderliche 30jährige Alter erreicht hatte, zum Senator erwählt, in welchem Amte er sich in jeder Hinsicht hohe Verdienste erwarb. Die eben damals obschwebenden tiefgehenden Differenzen mit Dänemark und Holstein, wegen der Hoheit und Immedietät Hamburgs, die Beschwerden des von jener Seite als Status in statu behaupteten schauenburger Hofes, die jenseitige Anfechtung des hamburger Münzregals, welche sogar bis zu einer dänischen Handelssperre gegen Hamburg führte, diese Streitigkeiten erforderten einen hohen Grad von Klugheit, Geschicklichkeit und Gewandtheit, um die desfallsigen Verhandlungen zu einem guten Erfolge zu leiten. R., der mitberufen [670] war diesen Kampf ausfechten zu helfen, wurde neben dem Syndikus Klefeker zur Beilegung der Differenzen nach Kopenhagen abgeordnet, woselbst es den 16monatlichen Unterhandlungen der Gesandten endlich gelang, den Vergleich vom 23. April 1736 zu Stande zu bringen, welcher günstig genug für die Stadt lautete und überdies den noch viel wichtigeren sog. Gottorper Vergleich von 1768 mit dem Gesammthause Holstein (Gottorp und Dänemark) vorbereitete. Durch diesen nämlich erlangte die Reichsstadt Hamburg die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit, sowie eine Vergrößerung ihres Gebiets am gegenüber belegenen Elbufer, eine Erwerbung, die eben jetzt, bei Schaffung neuer Freihäfen, von eminenter Wichtigkeit geworden ist. – Im J. 1747 übernahm R. neben Syndikus Surland eine Mission nach Wien an den kaiserlichen Hof. Der Kaiser Franz I. schenkte beiden Gesandten zum Abschiede goldene Ehrenketten mit Diamanten besetzt. – Nach Ausbruch des 7jährigen Krieges wurde R. Mitglied einer aus Senats- und Bürgerschaftsdeputirten gebildeten geheimen Commission (1756), welche ermächtigt war, über die durch diesen Krieg erforderlich werdende Politik und die desfallsigen Maßnahmen zu berathen und zu beschließen. Bei späterer Auflösung dieser Behörde wurde ihr von Seiten des Senats und der Bürgerschaft ein warmer Dank votirt für ihre höchst segensreiche Thätigkeit. 1765 wurde R. zur Bürgermeisterwürde erhoben und starb am 20. März 1781. Prof. Büsch beschrieb in einer lateinischen Denkschrift Rumpff’s Leben und Wirken, auch wurde zu seinem Gedächtniß eine Medaille geprägt.

Vgl. Buek, die hamb. Bürgermeister S. 244-246. – Gaedechens, Hamb. Münzen und Medaillen I, 56.