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ADB:Schütz, Constantin

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Artikel „Schütz, Constantin“ von August Bertling in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 116–117, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sch%C3%BCtz,_Constantin&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 03:47 Uhr UTC)
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Schütz: Constantin S., der geistvolle und gelehrte Vertreter des sog. Pietismus in Danzig und im Nordosten überhaupt, ist am 14. September 1646 in Danzig geboren und war der Sohn des aus Breslau stammenden Kaufmanns Gottfried S. Nach der Vorbildung auf dem Danziger Gymnasium besuchte er von 1668 an die Universitäten Königsberg, Wittenberg, Leipzig, Jena, und kehrte 1673 nach Danzig zurück. Er bestand vor dem „geistlichen Ministerium“ das theologische Examen mit großem Erfolg, wonach er in die Zahl der Candidaten aufgenommen wurde. 1676 erhielt er eine Landpfarre im Danziger Patronat, 1680 das Diakonat an der St. Katharinenkirche und noch in demselben Jahre die zweite Pastorstelle an der St. Marienkirche. In der Verwaltung dieses Amtes hat er eine große und segensreiche Wirksamkeit ausgeübt, aber auch langjährige, mitunter recht heftige Lehrstreitigkeiten bestanden. Nach seiner eigenen herzlichen Frömmigkeit hatte sich S. der von Spener ins Leben gerufenen kirchlichen Bewegung, die man den Pietismus nennt, ganz und voll angeschlossen. Als er sie durch seine Predigten wie durch seine ganze Amtsführung in seine Vaterstadt hineinzuleiten suchte, traten ihm, obwohl er maßvoll und besonnen verfuhr, die Anhänger der Orthodoxie entgegen, namentlich und besonders heftig Sam. Schelwig, Rector des akademischen Gymnasiums und Pastor von St. Trinitatis, der mit Spener selbst Streitschriften wechselte (vgl. Albr. Ritschl, Geschichte des Pietismus II, 1. S. 150 u. a.). Von 1692 bis 1703 währten in Danzig diese „pietistischen“ Streitigkeiten, deren Ausdehnung und Erbitterung jedoch durch das besonnene und energische Eingreifen des Danziger Rathes sehr eingedämmt wurde und die dadurch auch schließlich beigelegt wurden. S. hat danach an der Versorgung seiner Gemeinde wie an der Verwaltung [117] der Kirche seiner Heimath bis zu seinem Tode (12. April 1712) mit großem Erfolge sich betheiligt.

Die von ihm veröffentlichten Schriften, deren eine ganze Anzahl ist, sind verzeichnet auf S. 46 u. 47 in Christ. Frid. Charitius, Spicilegii ad Andreae Charitii commentationem de viris eruditis Gedani ortis anno 1715 excusam pars prior, Ged. 1719 (4°). – Andr. Charitius, Commentatio hist.-liter. de viris eruditis Gedani orits. Wittemb. Sax. 1715 (4°) S. 130–133. – Joh. Laur. Fischer, Diakon zu St. Marien, Predigt bei dem Begräbniß Schützens 1712. – E. Schnaase, Gesch. der evang. Kirche Danzigs. Danzig 1863, S. 332–353.