ADB:Schemerl von Leythenbach, Joseph

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Artikel „Schemerl, Joseph, Ritter von Leythenbach“ von Franz Vallentin (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 748–749, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schemerl_von_Leythenbach,_Joseph&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 19:31 Uhr UTC)
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Schemerl: Joseph Sch. (auch Schemmerl) Ritter von Leythenbach, k. k. Hofbaudirector, geboren 1752 zu Laibach, † 1837 in Wien. Schon früh widmete er sich mit bewußtem Ziele dem Studium der Straßen- und Wasserbaukunst. Wahrscheinlich 1777, 25 Jahre alt, unternahm er auf eigene Kosten eine Reise nach Holland und an den Rhein, wo er in der Mannichfaltigkeit dieser Gegenden an Wasserbauten den günstigsten Boden für die [749] Bereicherung seines Wissens in der Hydraulik fand. Sich auf dieses ihm zusagende Gebiet in seinen Vorarbeiten beschränkend und concentrirend, leistete er dem Staate, dessen Beamter er, der Bauabtheilung angehörend, mittlerweile geworden war, fernerhin große Dienste. So stieg auch seine Stellung von der eines Cameralingenieurs und Straßeninspectors zu der eines Hofbaurathdirectors, Hofbaubuchhaltungsvorstehers und Hofraths, wozu noch die mehr ehrenden Titel eines Rathes der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, eines Ehrenmitgliedes der k. Akademie der schönen Künste in Venedig und der Gesellschaft des Ackerbaues in Laibach traten. Schließlich erhielt er für seine Verdienste das Ritterkreuz des Leopoldsordens und wurde 1811 in den Ritterstand erhoben.

Als nennenswerthe Früchte seiner praktischen Thätigkeit seien erwähnt: 1772 die „Regulirung und Schiffbarmachung der Save“, „die Brücke von Tschernutsch über die Save“, „die Restaurirung der verfallenen Straßen in Krain“. Seit 1799 unterstand der Bau des Wiener Schiffahrtcanals seiner Direction; 1802 wurde er bis über die Leitha vollendet und 1803 dem Verkehr eröffnet. Im Triester Gebiet wurde durch die Anlage neuer Straßenzüge (so zwischen Oberlaibach und Adelsberg) Handel und Verkehr bedeutend erleichtert. 1804 fungirte er als Mitglied und Referent der Hofbaucommission und wirkte als solcher namentlich fördernd auf die Restaurirung der verfallenen Straßen Niederösterreichs ein.

Auch zahlreiche fachliche Schriften, die namentlich als Anleitungen zur Praxis dienen sollen, entstammen seiner Hand. Zu ihnen gehören folgende:

„Abhandlung über die vorzüglichste Art, an Flüssen und Strömen zu bauen“ (Wien 1782, Kraus; neue Aufl. 1803); „Abhandlung über die Schiffbarmachung der Ströme“ (Mit 14 Kupfern; Wien 1788); „Ausführliche Anleitung zur Entwerfung, Erbauung und Erhaltung dauerhafter und bequemer Straßen“ (3 Theile; mit 28 Kupfern; Wien 1807); „Erfahrungen im Wasserbau“ (Mit 13 Kupfern; Wien 1809); „Vorschläge zur Erleichterung und Erweiterung der inländischen Schiffahrt und des Handels in dem Erbkaiserthum Oesterreich“ (Mit 4 Kupfern; Wien 1810).

Ritterstandsdiplom am 10. August 1811. – Nagler, Allgemeines Künstlerlexikon XV. – Wurzbach, Biographisches Lexikon XXIX.