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ADB:Schinz, Johann Georg

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Artikel „Schinz, Johann Georg“ von Carl Brun in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 305, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schinz,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 22:57 Uhr UTC)
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Schinz: Johann Georg S., Landschaftsmaler, geboren 1794 in Zürich, † daselbst 1845. Er bildete sich bei Konrad Geßner, dem Sohne Salomon Geßner’s, zum Maler aus und widmete sich zunächst der Thiermalerei, der Darstellung von Pferden und Ochsen. Aber im Gegensatz zu Geßner, auf dessen Gemälden und Aquarellen die Thiere die Hauptsache sind, verwendete S. sie in seinen Compositionen meistens als Staffage, so auf der Landschaft, welche das Künstlergut in Zürich (Nr. 95 im Katalog von 1890) von dem Meister besitzt. Im Vordergrunde des Bildes (hoch Meter 0,90, breit 1,29), das 1853 von Dr. Geßner-Bürgi der Sammlung geschenkt wurde, gewahren wir einen Hirt mit Hund und Ziegen. In der Landschaft lag die Stärke des Künstlers, ihr gab er sich gegen Ende seines Lebens ausschließlich hin. Fahrten in Nord- und Süddeutschland, sowie in Italien lieferten ihm die Motive zu seinen Bildern. 1840 stellte er in Zürich folgende Cartons aus: eine „Gebirgsgegend“, „Ansicht unweit Jasmund auf der Insel Rügen in Gewitterbeleuchtung“ und „Schloß Sternfels in Württemberg“. In die Malerbücher des Züricher Künstlergutes legte S. eine Reihe von Albumblättern ein, zum Theil colorirte Federzeichnungen und Aquarelle, zum Theil Blätter in Sepia und Tusche, die von großer Tüchtigkeit im Entwurf zeugen. Siehe Bd. 9 (S. 26 und 47): „Pferdegestüte in Italien“, „Italienische Ochsenheerde“; Bd. 11 (S. 11, 12 und 40): „Schloß mit Ruinen“, „Räuberhöhle“, zwei Nachtstücke, „Jägerhaus“, bez. 1825; Bd. 12 (48): „Italienisches Posthaus“, bez. 1833; Bd. 13 (28): „Componirte Landschaft“, bez. 1834; Bd. 14 (S. 24 und 47): „Ausritt“, bez. 1841, Lebt wohl, ihr glücklichen Tage, „Studienritt.“ In dem „Studienritt“ klingt die humoristische Saite an, die beiden Nachtstücke, welche vom Mond und künstlichen Feuern beleuchtet werden, zeigen in wilder Natur, zwischen Felsen und in Grotten, dort eine mittelalterliche Burg, hier eine nach Beute ausschauende Räuberbande. Das doppelte Licht verleiht diesen Compositionen etwas Geisterhaftes, wie denn überhaupt betont werden muß, daß S. von der romantisch-grotesken Richtung der damaligen Zeit stark beeinflußt wurde. Dies geht auch stellenweise aus den 12 lithographischen Originalzeichnungen hervor, welche J. Brodtmann 1822 in Zürich herausgab: es sind italienische Landschaften mit antiker und moderner Staffage, Scenen in der Campagna, Ruinen und Kriegscenen.

Nagler’s Künstlerlexikon XV, 261–262. – Cotta’sches Kunstblatt von 1832. – W. Füßli, Kunstwerke am Rhein I, 156, 214.