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ADB:Schreiber, Guido

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Artikel „Schreiber, Guido“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 185–186, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schreiber,_Guido&oldid=- (Version vom 8. Oktober 2024, 21:13 Uhr UTC)
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Schreiber: Guido Sch., Mathematiker, geboren am 11. Januar 1799 in Rastatt, † am 16. Februar 1871 in Karlsruhe. Zum Militärdienste erzogen, wurde Sch. schon 1817 Secondlieutenant bei der badischen Artillerie, ging 1824 zur Infanterie über, wurde 1825 pensionirt mit der Erlaubniß, die Uniform der Suite zu tragen, und erhielt im März 1827 die nachgesuchte Entlassung von der Suite. Neun Monate später (November 1827) erhielt Sch. die Lehrstelle des gebundenen Zeichnens an dem Karlsruher Polytechnikum, [186] welcher er bis 1851 vorstand. Daneben wirkte er bis zu dem gleichen Endpunkte zuerst als Mitglied, dann als Vorstand der zur Einrichtung von Gewerbeschulen eingesetzten Commission, zuletzt als Theilnehmer an der Gewerbeschulconferenz. Schreiber’s Unterricht an dem Polytechnikum in darstellender und in praktischer Geometrie wurde als in hohem Grade klar und anregend gerühmt. Seine schriftstellerische Thätigkeit, welche seine Lehrthätigkeit überdauerte, war vorzugsweise der darstellenden Geometrie, theilweise auch der Feldmeßkunst gewidmet. Seine nach Monge und Hachette bearbeitete „Darstellende Geometrie“ von 1828 war das erste umfassende Buch über diesen Gegenstand in deutscher Sprache. Sein „Portfolio“ von 1839-1843 führte zuerst Poncelet’s und Steiner’s Gedanken der projectivischen Geometrie in die darstellende Geometrie ein. Die „malerische Perspective“ von 1854 ist für Künstler geschrieben und hat beifällige Aufnahme verdient und gefunden. Auch ein militärwissenschaftlicher Band von 1849: „Der badische Wehrstand seit dem 17. Jahrhundert bis zu Ende der französischen Revolutionskriege“ wird gelobt.

Vgl. Badische Biographieen, herausgegeben von Friedr. v. Weech II, 280-281. Artikel von Chr. Wiener (Heidelberg 1875).