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ADB:Schreiber, Johann Ferdinand

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Artikel „Schreiber, Johann Ferdinand“ von Karl Friedrich Pfau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 186, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schreiber,_Johann_Ferdinand&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 09:45 Uhr UTC)
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Schreiber: Johann Ferdinand Sch., Verlagsbuchhändler, geboren am 6. Februar 1809 in Ulm a.D., † am 28. October 1867 in Eßlingen. Von Beruf Lithograph, begründete Sch. im J. 1831 mit sehr bescheidenen Mitteln eine lithographische Anstalt, verbunden mit Verlagsbuchhandlung, womit er den Keim zu dem jetzt in hohem Ansehen stehenden Etablissement J. F. Schreiber in Eßlingen legte, das seinem Umfange nach auf dem Gebiete der graphischen Künste und ihrer Hülfsgewerbe einen hervorragenden Platz im Deutschen Reiche beanspruchen darf. Sch. widmete sich der Herausgabe von guten Bilderbüchern und Lehrmitteln für den Anschauungsunterricht, in welcher Richtung er epochemachend wirkte. Schreiber’s Bilderbücher, welche in zahllosen Auflagen erschienen, dabei in alle Sprachen übersetzt wurden, sind allbekannt und hochgeschätzt. Die vielseitigen Unternehmungen Schreiber’s hier sämmtlich aufzuzählen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Nur einige davon mögen genannt sein: „Die zwölf Monate des Jahres“, Schreiber’s lackirte Leinwandbilderbücher, unzerreißbare Bilderbücher, Bohny’s Neues Bilderbuch (in 12 deutschen Auflagen verbreitet und außerdem in neun fremdsprachlichen Ausgaben hergestellt); die allbekannten Meggendorfer’schen Bilderwerke und Ziehbilderbücher; Schreiber’s große Wandtafeln der Naturgeschichte; Schubert’s Naturgeschichte des Thier-, Pflanzen- und Mineralreichs; Engleder’s Wandtafeln der Thier- und Pflanzenkunde, zusammen 135 Wandtafeln; Weiler’s Physikbuch und Lampert’s Groß-Schmetterlingsbuch. Die Erfolge der Firma erzeugten naturgemäß eine rasche Ausdehnung derselben; so zählte das Geschäft bereits im J. 1867, beim Hinscheiden des Begründers 70 Angestellte.

Deutsche Buchhandels-Blätter. Erfurt (Ohlenroth) 1904, Heft 7: Die Offizin J. F. Schreiber in Eßlingen a. N., von H. Meyer.