ADB:Seybold, Christian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Seybold, Christian“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 79, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seybold,_Christian&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 13:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 34 (1892), S. 79 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Christian Seybold in der Wikipedia
Christian Seybold in Wikidata
GND-Nummer 13842683X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|79|79|Seybold, Christian|Karl Weiß|ADB:Seybold, Christian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13842683X}}    

Seybold: Christian S., auch Seibold, Seywald vorkommend, Maler (geboren in Mainz 1690; † in Wien am 29. September 1768). Ueber seine Jugendjahre und den Gang seiner künstlerischen Ausbildung ist nichts Näheres bekannt. Ebenso wenig wissen wir, welche Umstände ihn nach Wien führten und in welchem Jahre dies geschah. Nach Nagler’s Angaben bildete sich Seybold als Autodidakt zum Maler aus. Später bemühte er sich, die in jede Zufälligkeit eingehende Detailmalerei seines jüngeren Zeitgenossen Balthasar Denner, des an verschiedenen deutschen Höfen vielbeschäftigten Portraitmalers, nachzuahmen. Seinem Namen begegnen wir zuerst 1749 in den kaiserlichen Hofzahlamtsrechnungen als Titular-Kammermaler, anläßlich der Erwerbung zweier Bildnisse eines Jünglings und eines Knaben, welche für die kaiserliche Belvedere-Gallerie um 1000 Gulden erworben worden und in dieser Sammlung noch heute vorhanden sind. Außer diesen beiden Werken sind noch ein drittes: „Brustbild eines Mädchens“, dem erwähnten ähnlich und sich nur in Einzelnheiten der Gewandung unterscheidend, im Belvedere aufgestellt. Auch der Gemäldesammlung des regierenden Fürsten Liechtenstein in dem Wiener Vorstadtbezirke Alsergrund sind zwei lebensgroße, auf Kupfer gemalte Bildnisse, welche S. und seine Tochter darstellen, eingereiht. Selbstportraite des Künstlers sind im Louvre in Paris, in der Dresdener Gallerie und im Besitze des Grafen Edmund Zichy in Wien. Nach der Ansicht des Directors Eduard v. Engerth (im 3. Bande seines Kataloges der Belvedere-Gallerie S. 222) ist das letztere vielleicht das beste von allen. S. malte in Pastell und Oel und die Bilder der letzteren Technik sehen nicht selten wie Pastellbilder aus. Der Künstler starb nach den Sterbematrikeln des Wiener Stadtarchives im Hause zur kleinen Weintraube am Hof am 29. September 1768 im 78. Lebensjahre, woraus sich ergiebt, daß alle bisherigen Angaben seines Geburts- und Todestages unrichtig sind.