ADB:Sibeth, Karl Joachim

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sibeth, Karl Joachim“ von Theodor Pyl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 136, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sibeth,_Karl_Joachim&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 03:11 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Siberti, Jakob
Nächster>>>
Sibmacher, Hans
Band 34 (1892), S. 136 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Joachim Sibeth in der Wikipedia
Karl Joachim Sibeth in Wikidata
GND-Nummer 104300531
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|136|136|Sibeth, Karl Joachim|Theodor Pyl|ADB:Sibeth, Karl Joachim}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104300531}}    

Sibeth: Karl Joachim S., Theologe, am 4. October 1692 zu Marlow (Großherzogthum Mecklenburg) geboren, besuchte, 12 Jahre alt, das Rostocker Gymnasium, studirte alsdann in Rostock und in Leipzig, war, nachdem er einige Jahre an der Rostocker Universität Vorlesungen gehalten hatte, Rector in Güstrow, und seit 1725 Pastor an der Marienkirche in Stralsund und Mitglied des dortigen Consistoriums. In dieser Zeit (1734) kam Graf Zinzendorf, unter dem Namen eines Candidaten Freideck, um sich im Predigen zu üben, nach Stralsund, und wurde zu diesem Zweck von S. und dem Superintendenten Langemak hinsichtlich seiner Rechtgläubigkeit geprüft. Da beide Geistliche nach einem längeren Colloquium ihm ein ausführliches Zeugniß ausstellten, welches die von dem Begründer der Brüdergemeinde zu Herrnhut vorgetragenen Lehren billigte, so läßt sich daraus schließen, daß S., wenn auch im allgemeinen der Orthodoxie anhängend, dennoch eine vermittelnde versöhnliche Richtung befolgte. Von Stralsund erhielt S. im Jahre 1737 einen Ruf nach Danzig, wo er seit 1. April als Senior des dortigen geistlichen Ministeriums und Pastor an der St. Marienkirche bis zu seinem Tode am 1. November 1748 wirkte. „Er war ein sehr eifriger Lehrer“ heißt es in einem von einem Zeitgenossen verfaßten Abriß seines Lebens. Nach etlichen Verhandlungen im „geistlichen Ministerium“ zu schließen, die S. veranlaßt hatte, scheint er gegen das aus dem Pietismus hervorgegangene Conventikelwesen besonders thätig gewesen zu sein. Seine theils die Exegese des neuen Testaments, theils die Lehre von der Rechtfertigung betreffenden lateinischen Schriften sind in Jöcher’s Gelehrten-Lexikon aufgezählt.

Moser, Lexikon lebender Gottesgelehrten. – Kosegarten, Geschichte der Univ. Gr. I, 286. – J. v. Bohlen, Gesch. des Geschlechts Krassow, I, 113, wo er „Karl Jakob Sibeth“ genannt ist. – Jöcher, Gelehrten-Lexikon. – Kataloge der Stralsunder und Greifswalder Bibliothek.