Zum Inhalt springen

ADB:Socher, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Socher, Joseph“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 530–531, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Socher,_Joseph&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 21:52 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Socher, Anton
Band 34 (1892), S. 530–531 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Dezember 2010, suchen)
Joseph Socher in Wikidata
GND-Nummer 119014769
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|530|531|Socher, Joseph|Franz Heinrich Reusch|ADB:Socher, Joseph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119014769}}    

Socher: Joseph S., katholischer Geistlicher, geboren am 12. Juni 1755 zu Peutingen in Oberbayern, † am 17. Jan. 1834 zu Kelheim. Er machte seine Studien zu München, wurde 1777 Repetitor der Theologie daselbst, 1778 Professor der Moral und Pastoral am Lyceum in Landsberg, 1783 Archivar des Malteserordens, 1785 Pfarrer zu Oberhaching bei München. 1799 wurde er zum Professor der „theoretischen Philosophie und der Geschichte der philosophischen [531] Systeme“ in Ingolstadt und gleichzeitig zum Pfarrer in Kelheim ernannt; er begann aber seine Lehrthätigkeit erst im Juni 1800 nach der Verlegung der Universität nach Landshut. 1803 wurde er zum Rector gewählt. 1805 gab er die Professur auf und bezog seine Pfarrei, die er bis dahin durch einen Vicar hatte verwalten lassen. Er war auswärtiges Mitglied der Münchener Akademie. 1819–31 war er auch Mitglied des bairischen Landtages, an dessen Verhandlungen er sich lebhaft betheiligte. Einige praktisch-theologische Schriften von ihm haben mehrere Auflagen erlebt: „Grundlinien des christlichen Religionsunterrichts“, 1802, 3. Aufl. 1816; „Christenlehrbuch für katholische Seelsorger, Katecheten und Lehrer“, 4 Bde. 1795, 2. Aufl. 1804 (ein Auszug daraus ist daß „Lehrbuch der christlichen Religion“ von Fr. X. Mayer, 3 Theile, 2. Aufl. 1810); „Biblische Geschichte der Offenbarungen Gottes im Alten und Neuen Testament“, 1806; 3. Aufl. 1815. Mit seiner Thätigkeit als Lehrer der Philosophie hangen zusammen: „Grundriß der Geschichte der philosophischen Systeme von den Griechen bis auf Kant“, 1801; „Ueber Platons Schriften“, 1820. Eine Anzahl von Broschüren von S. behandeln Tagesfragen: „Leben und Thaten des berüchtigten und landverderblichen Herkommens, auch Observantius genannt“, 1798; „Die Landstände in Baiern, was waren sie, was sind sie, was sollten sie sein?“ 1800; „Materialien über den Kleinschrod’schen Entwurf des peinlichen Gesetzbuches“, 1802 (s. A. D. B. XVI, 109); „Ueber die Verwendung einiger Klostergüter zu Bildungs- und Wohlthätigkeitsanstalten“, 1802 (dagegen schrieb der Benedictinerabt Beda Aschenbrenner von Oberaltaich anonym „Pflichtmäßige Zurechtweisung des Verfassers der Pièce: Ueber die …,“ 1802); „Ueber Vertheilung der Pfarreien und Besoldung der Geistlichkeit in Baiern“, 1803. Auch die Schrift „Ueber die Ehescheidung in katholischen Staaten“, 1810, ist durch die damals ausgesprochene Absicht der bairischen Regierung, in der Gesetzgebung die Auflöslichkeit der Ehe anzuerkennen, veranlaßt. S. erklärt dieses für zulässig; gegen ihn erschienen 1810 „Bemerkungen über Socher’s Abhandlung von der Ehescheidung“. S. schrieb auch viel für Zeitschriften.

N. Nekrolog XII (1834), 1128. – Felder, Lexicon, II, 351. – Prantl, Geschichte der Ludwig-Maximilians Universität II, 523.