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ADB:Soltwedel, Alexander von

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Artikel „Soltwedel, Alexander von“ von Carl Friedrich Wehrmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 589, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Soltwedel,_Alexander_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 02:59 Uhr UTC)
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Soltwedel: Alexander v. S. gehörte einer aus Salzwedel stammenden und nach diesem Orte benannten Familie an und war Mitglied des Lübeckischen Raths. Obwohl weder das Jahr seiner Erwählung noch das seines Todes sich mit Sicherheit bestimmen läßt, so steht doch fest, daß er nur kurz vor 1256 gewählt sein kann und um das Jahr 1291 gestorben ist. Ungeachtet seiner demnach langjährigen Amtsführung gehörte er nicht zu den angesehenen und einflußreichen Mitgliedern des Raths. Er war nicht Bürgermeister, auch nicht Kämmereiherr. Nur in den letzten Jahren wird sein Name mehrfach erwähnt und nur einmal, 1257, erscheint er als selbständiger Vertreter des Raths, indem er Namens desselben gegen die Ansprüche der Markgrafen Johannes und Otto von Brandenburg, denen die Stadt vom deutschen König Wilhelm zu Lehen gegeben war, Protest erhob. Spätere Chronikenschreiber, zuerst Korner, dann hauptsächlich Rehbein, haben ihn zum Urheber einer List gemacht, durch welche Lübeck sich am 1. Mai 1226 von der Herrschaft der Dänen befreite, und zum Anführer der Lübecker in der Schlacht bei Bornhövd 1227. Aber die neuere Geschichtsforschung hat diese Angaben in das Gebiet der Sage verwiesen. Die dänische Besatzung zog aus Lübeck ab, nachdem König Waldemar’s Truppen unter Führung des Grafen Albert von Orlamünde von den verbündeten Fürsten 1225 bei Mölln geschlagen waren, und von Alexander S. war damals überhaupt noch nicht die Rede. Auch die Nachricht Detmar’s, daß er 1249 eine lübeckische Flotte gegen Stralsund geführt habe, ist unglaubwürdig.

Brehmer, Der Rathsherr Alexander von Soltwedel in Sage und Geschichte, in der Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte IV, 194 fg.