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ADB:Sparr, Johann Gottfried August

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Artikel „Sparr, Johann Gottfried August“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 63–64, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sparr,_Johann_Gottfried_August&oldid=- (Version vom 15. Oktober 2024, 16:14 Uhr UTC)
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Sparr: Johann Gottfried August Sp., Schulmann des 18. und 19. Jahrhunderts. Er wurde am 13. Januar 1772 in Gotha geboren, wo sein Vater Johann Christoph S. damals Professor am Gymnasium war. Hier erhielt [64] er auch seine wissenschaftliche Vorbildung. Nach absolvirten Universitätsstudien wurde er 1803 als Lehrer am Gymnasium in Gotha angestellt, aber bereits Anfang 1808 nach Nordhausen berufen, um dort die Leitung und Neugestaltung des Gymnasiums und des gesammten städtischen Schulwesens zu übernehmen. Schon im April d. Js. erschien die von ihm ausgearbeitete umfangreiche „Nachricht über die männlichen Schulanstalten“, welche einen umfassenden Einrichtungs- und Lehrplan für das Gymnasium enthält, der sodann für eine große Zahl der damaligen mitteldeutschen Gymnasien vorbildlich geworden ist: auf zwei „deutsche“ Unterclassen (Sexta und Quinta) folgten zwei Mittelclassen (Quarta und Tertia) mit je einer deutschen und lateinischen Abtheilung, dann zwei lateinische Oberklassen (Secunda und Prima); das Griechische wurde in Tertia begonnen. – Weitere Ausführungen brachte die „Fortgesetzte Nachricht über die Schulen für die männliche Jugend“, 1809. Auch diese zeigt den praktischen Mann und tüchtigen Organisator, dem die Lösung der ihm gestellten Aufgabe in unerwartet glücklicher Weise gelang. Seine vielseitige Bildung, die sich auf theologische und philologische ebenso wie auf mathematische und naturwissenschaftliche Studien gründete, befähigte ihn zur Leitung eines vielgestaltigen Schulorganismus ganz besonders; durch größere wissenschaftliche Arbeiten hat er sich nicht bekannt gemacht. Er starb, erst 39jährig, vielbetrauert, am 30. Januar 1811.

Ludwig, Kirchen-, Pfarr- und Schulchronik von Nordhausen 1817, S. 249. – Nachrufe im „Nordhausischen Nachrichtsblatte“ und im Osterprogramm des Gymnasiums von 1811. – Meusel, XV, 503 und XX, 537.