ADB:Sperling, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sperling, Joh.“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 136, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sperling,_Johann&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 03:33 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Sperl, Joseph
Nächster>>>
Sperling, Otto
Band 35 (1893), S. 136 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Sperling in der Wikipedia
Johann Sperling in Wikidata
GND-Nummer 117492752
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|35|136|136|Sperling, Joh.|Wilhelm Heß|ADB:Sperling, Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117492752}}    

Sperling: Joh. S. wurde am 12. Juli 1603 zu Zeuchfeld bei Laucha in Thüringen geboren. Nachdem er das Gymnasium absolvirt, studirte er in Wittenberg Theologie. Als ihm jedoch bei einem Streite die linke Hand derartig verletzt wurde, daß er dieselbe verlor, ging er zu dem Studium der Medicin und der Naturwissenschaften über. Im Jahre 1625 wurde er Doctor und 1634 Professor der Naturwissenschaften in Wittenberg. Er veröffentlichte zahlreiche kleinere Schriften aus den verschiedenen Zweigen der Naturwissenschaften, namentlich der Zoologie, mit der er sich vorzugsweise beschäftigte. Bemerkenswerth ist besonders die nach seinem Tode von Kirchmaier herausgegebene „Zoologia physica“ Leipzig 1661. Das Werk ist für die Studirenden geschrieben und ist das erste Handbuch, welches in compendiöser Weise das Wissenswürdigste aus der Zoologie übersichtlich darzustellen sucht. Zur Beurtheilung der zoologischen Kenntnisse der damaligen Zeit ist das Werk von Wichtigkeit. Es fehlen noch vollständig alle physiologischen Vorbegriffe. Statt Nerven und Muskeln als bewegende Elemente wird der mystische „Spiritus“ gesetzt. Im zweiten Theile versucht der Verfasser, Diagnosen der verschiedenen Thiere aufzustellen. Allein die Definitionen sind durchaus nicht scharf. Es wird sogar die Stimme der Thiere als entscheidendes Merkmal mit herangezogen. Auch die Eintheilung muß als ein Rückschritt bezeichnet werden, indem z. B. die Eidechsen und Frösche zu den vierfüßigen Thieren und dem Maulwurf und der Maus vorangestellt werden. Jedenfalls ist das Werk das erste Compendium der Zoologie und wurde in der Form den meisten späteren zu Grunde gelegt. S. starb am 12. August 1658.