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ADB:Stollhofen, Martin Friedrich von

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Artikel „Stollhofen, Martin Friedrich von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 411, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stollhofen,_Martin_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 19. Dezember 2024, 07:15 Uhr UTC)
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Stollhofen: Martin Friedrich v. St., königlich preußischer Generalmajor, war der Sohn eines Predigers in der Uckermark, muthmaßlich im November 1691 geboren, trat im April 1707 beim Infanterieregimente v. Dönhof (Nr. 2), welchem er sein ganzes Leben hindurch angehört hat, in das Heer, machte den Spanischen Erbfolgekrieg mit, war 1715 bei der Belagerung von Stralsund Unterofficier und leistete dann beim Werbegeschäfte so gute Dienste, daß König Friedrich Wilhelm I. ihn zum Fähnrich beförderte. In den Feldzügen von 1734 und 1735 am Rhein commandirte er als Premierlieutenant die Leibcompagnie des Generals v. Röder. Seine unadelige Herkunft und der Umstand, daß er schon als Unterofficier eine Tochter des Stadtmusikus in Rastenburg geheirathet hatte, standen seiner weiteren Beförderung im Wege; erst König Friedrich II. ernannte ihn 1740 zum Capitän; zu Ende dieses Jahres ward er mit 200 Soldaten nach dem Kloster Heiligenlinde gesandt, wo er die Eidesleistung der Aebtissin herbeizuführen hatte, welche sich der preußischen Oberherrschaft zu entziehen suchte. 1742 nahm er am Kriege theil und focht am 17. Mai in der Schlacht bei Chotusitz, 1743 ward er Major, 1744 verlieh ihm der König, welchem er bei der Revue seinen ältesten Sohn vorstellte, den Adel. Im zweiten Schlesischen Kriege war er 1744 bei der Belagerung von Prag, stand dann in Oberschlesien unter Leopold von Dessau, welcher von dort die Oesterreicher vertrieb und am 14. Januar 1745 den General Graf Wallis bei Habelschwerdt schlug, und ward am 4. Juni in der Schlacht bei Hohenfriedberg, in welcher er sich auszeichnete, schwer verwundet. Bei Ausbruch des siebenjährigen Krieges war er Oberst und Commandeur des Regiments, gehörte mit diesem zu den zuerst in Preußen gegen die Russen, später in Pommern gegen die Schweden fechtenden Truppen des Feldmarschalls v. Lehwaldt, unter welchem er an der Schlacht bei Großjägerndorf am 30. August 1757 theilnahm, und nachher des Generals Graf Dohna. Am 15. April 1758 wurde er zum Generalmajor ernannt. Als Dohna zum Kampfe gegen die Russen an die Oder berufen wurde, erkrankte St. im Lager bei Lebus so schwer, daß er sich nach Küstrin bringen lassen mußte. Hier angekommen, starb er am 9. August 1758, bevor er noch den Wagen verlassen konnte, welcher ihn dorthin gebracht hatte. St. besaß den Orden pour le mérite.

C. F. Pauli, Leben großer Helden, 3. Theil, Halle 1759.