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ADB:Stutterheim, Ludwig August von

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Artikel „Stutterheim, Ludwig von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 75–76, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stutterheim,_Ludwig_August_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 08:15 Uhr UTC)
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Stutterheim: Ludwig August v. St., königlich preußischer General der Infanterie, ward 1750 in Pommern geboren und trat am 4. Februar 1763 bei seines Vaters, des obengenannten General Joachim Friedrich v. St., Infanterieregimente, damals „Alt-Stutterheim (Nr. 30)“, in den Militärdienst, ward am 10. Juni 1776 Stabscapitän, am 1. Juli 1778 Compagniechef, nahm als solcher am Bairischen Erbfolgekriege in Böhmen und in Schlesien theil, ward am 2. April 1789 zum Infanterieregimente Nr. 55 versetzt, am 4. Juli 1790 zum Major befördert und focht 1794 im Kriege gegen die Aufständischen in Polen, insonderheit im Treffen bei Rawka am 6. Juni und Ende August vor Warschau, wo er den Orden pour le mérite erhielt. Im November 1795 ward er zur Ostpreußischen Füsilierbrigade versetzt und im September 1797 zum Brigadier derselben ernannt. In dieser Stellung war er der Vorgesetzte Yorck’s, für welchen er stets ein Muster strengster Pflichterfüllung, ein Vorbild im unerschütterlichen Streben nach den höchsten Leistungen geblieben ist. Am Kriege [76] von 1806/7 gegen Frankreich nahm er erst theil als dieser östlich der Weichsel entbrannte. Für sein einsichtiges und tapferes Verhalten in der Schlacht bei Preußisch-Eylau wurde er am 8. März 1807 außer der Reihe zum Generalmajor befördert. „Ein jeder hat sich über das Avancement von Stutterheim gefreut“, schrieb Scharnhorst am 10. März aus Peterswalde an den Generaladjutanten v. Kleist (später Kleist von Nollendorf). Nach dem Kriege gehörte St. zu den Mitgliedern der Untersuchungscommission, welche niedergesetzt wurde, um das Verhalten eines jeden der während der Feldzüge in Gefangenschaft gerathenen Officiere zu beurtheilen. Bei dieser Gelegenheit schreibt M. Lehmann („Scharnhorst,“ 2. Theil, Leipzig 1887, S. 42) über ihn: „Stutterheim hatte sich bei Preußisch-Eylau gut gehalten, aber auf den ihm jetzt anvertrauten Posten gehörte er nicht: er hatte in der guten alten Zeit eigenhändig Bürger geprügelt, außerdem sagte man ihm nach daß er schwach sei und sich von schlechten Subjecten beherrschen lasse.“ Der König erkannte seine Wirksamkeit durch ein sehr gnädiges Cabinetsschreiben an, neben welchem er ihm am 9. Juli 1809 die 1. Classe des Rothen Adlerordens übersandte. Am 11. December 1809 wurde er Gouverneur von Königsberg, am 26. November 1811 trat er als Generallieuteuant mit Pension vorübergehend in den Ruhestand, am 18. Juli 1813 aber kehrte er, zum Militärgouverneur des Landes zwischen Weichsel und Oder ernannt, in den activen Dienst zurück, ward am 8. Juni 1814 zum zweiten Male Gouverneur von Königsberg und bekleidete diesen Posten bis zu seiner am 13. Juni 1825 erfolgten abermaligen Pensionirung, am März 1824 hatte er den Charakter als General der Infanterie erhalten. Er starb am 13. October 1826 zu Königsberg.

Acten der Geheimen Kriegskanzlei zu Berlin.