ADB:Tümpling, Ferdinand von
Friedrich dem Großen zum Premierlieutenant bei dem in der Provinz Preußen neu errichteten Husarenregimente v. Owstien ernannt wurde. Mit dem Regimente nahm T. als Rittmeister 1778 in der Armee des Prinzen Heinrich am Bairischen Erbfolgekriege theil. Nach der zweiten Theilung Polens (1793) wirkte das Regiment mit an der Niederwerfung des polnischen Aufstandes; T., der 1794 zum Oberstlieutenant aufgerückt war, hatte in der Nacht vom 14. zum 15. März 1794 bei Sprenske mit seinem kleinen Commando einen mit zehnfacher Uebermacht erfolgenden Ueberfall durch die Brigade des polnischen Generals Madalinski zu bestehen, wobei er nach tapferer Gegenwehr einige Zeit in feindliche Gefangenschaft gerieth. Als Oberst und Commandeur des Regiments (seit 1795) blieb er in den durch die dritte Theilung Polens an Preußen gekommenen Gebietstheilen und hatte seine Garnison zuletzt in Warschau. Dort verlieh ihm Friedrich Wilhelm III. bei der Revue 1802 den Orden pour le mérite und dort starb er am 17. October 1803. Von seinen beiden Söhnen aus seiner Ehe mit Sophie v. Stedingk, Enkelin des Feldmarschalls Schwerin, ist der ältere, Adam (s. o.), zu den höchsten militärischen Würden in Preußen gelangt, während sein jüngster Sohn Wolf Oberschenk und erster Hofmarschall in Dresden ward.
Tümpling: Ferdinand v. T., preußischer Oberst, geboren auf dem väterlichen Gute Arnsdorf bei Hainichen in Sachsen am 20. September 1750, † zu Warschau am 17. October 1803. Im J. 1768 wurde er Lieutenant bei der kursächsischen Garde du Corps und trat, um seinem militärischen Drange besser genügen zu können, 1773 in die preußische Armee über, wo er von- C. M. v. Schöning und W. O. v. Tümpling, Geschichtliche Nachrichten über die v. Tümpling’sche Familie, S. 87–89. – Wolf v. Tümpling, Geschichte des Geschlechts v. Tümpling II, 474–507. – H. O. Stölten, Erbaulich-patriotische Bilder aus der v. Tümpling’schen Geschlechtsgeschichte, S. 18–22.