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ADB:Teutobod

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Artikel „Teutobod“ von Felix Dahn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 618, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Teutobod&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 03:39 Uhr UTC)
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Teutobod, König der Teutonen, ca. 125–101 v. Chr. (da unerachtet der späteren Aufnahme keltischer Schaaren, zumal in der Schweiz, die Völkerschaft der Teutonen zweifellos echt und rein germanisch war, ist die germanische Endung -bod der keltischen -boch unbedingt vorzuziehen) ward nach der Niederlage der Wanderer bei Aquae Sextiae (Aix en Provence) a. 102 auf der Flucht im nächsten Walde gefangen, von den Sequanern Marius eingebracht und von diesem im Triumph zu Rom aufgeführt, wo er durch seine riesige Körpergröße auffiel: er überragte alle Trophäen. Florus bemerkt höhnisch: „er, der sonst vier, ja sechs nebeneinandergestellte Rosse zu überspringen gewohnt war, vermochte auf der Flucht kaum eines zu besteigen“; also war er wol verwundet; nach dem Triumph werden ihm die Römer nach ihrer Gepflogenheit wol im Kerker die Gurgel gebrochen haben; daß er König war zu bezweifeln, besteht kein Grund; die Angabe des Florus ist den zum Theil nachweisbar unrichtigen späteren vorzuziehen.

Quellen: Florus, (unter Hadrian) bellorum omnium annorum DCC libri duo (nach Livius) ed. Halm 1854, III 3.10. Eutropius (unter Valens) breviarium ab urbe condita ed. Droysen, Monumenta Germaniae historica. Auctor. antiquissim. II, 1878 ad a. 102. – Orosius, Historiarum adversus paganos libri septem (a. 418) ed. Haverkamp 1767.
Litteratur: s. über den Zug der Kimbern und Teutonen die bücherreiche Litteratur Dahn, Könige der Germanen 1861 I, 98 f., und Deutsche Geschichte 1883, I, 314; über das angebliche Grabmal Teutobod’s mit dessen riesigen Knochen s. Maskou, Geschichte der Teutschen 1787, I, 18. – F. Müller, die deutschen Stämme und ihre Fürsten, 1840 I, 349. – Horkel, die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit 1849, S. 82 (es sind Elephantenknochen!).