Zum Inhalt springen

ADB:Trautmann, Leopold

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Trautmann, Leopold“ von Carl Leisewitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 518, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Trautmann,_Leopold&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 08:52 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Trautmann, Franz
Band 38 (1894), S. 518 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Leopold Trautmann in Wikidata
GND-Nummer 13022054X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|38|518|518|Trautmann, Leopold|Carl Leisewitz|ADB:Trautmann, Leopold}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13022054X}}    

Trautmann: Leopold T., k. k. österreichischer Regierungsrath und Mitglied des Ausschusses der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft zu Wien, gestorben daselbst am 17. August 1825. Er war in Wien 1766 geboren und erhielt auch dort seine Erziehung, sowie eine wissenschaftliche Bildung durch den Besuch der Universität. Nach Absolvirung seiner Studien functionirte er als Erzieher bei dem Hofkanzler Freiherrn v. Eger und fand durch dessen Vermittlung demnächst Verwendung zu Geschäften im Staatsrathe. Aus Gesundheitsrücksichten mußte er jedoch diese Thätigkeit aufgeben und sich dem landwirthschaftlichen Berufe widmen. Sein Verlangen nach wissenschaftlicher Fachbildung führte ihn in das Auditorium des Professors Peter Jordan, welcher damals an der Wiener Universität als berühmter Oekonom docirte. Durch dessen Vorbild mächtig angeregt, entschied er sich auch für den Lehrberuf, und führte die Vorbereitung darauf mit solchem Erfolge durch, daß er 1805 zum Nachfolger seines Lehrers in der Professur für Landwirthschaft ernannt und zugleich zum ersten Secretär der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft designirt wurde. Als Lehrer begabt und mit Hingebung thätig, fand er bald Anerkennung in den Kreisen seiner Hörer, auch als Secretär hat er sich durch eifrige Förderung der Vereinszwecke verdient gemacht. Durch sein Werk: „Versuch einer wissenschaftlichen Anleitung zum Studium der Landwirthschaftslehre“, welches 1810 zuerst erschienen und bis 1822 in dritter Auflage erneuert war, suchte er das Verständniß für einen rationellen Betrieb der Landwirthschaft in weitere Kreise zu tragen. Mit dieser Schrift lenkte er in eine neue Richtung ein, indem er die meisten Lehrsätze, nach dem Vorgange seines Lehrers, auf chemisch-physiologische Grundlagen zurückzuführen bemüht war, dadurch hatte er auch seinem Werke größere Verbreitung gesichert und sich einen litterarischen Namen erworben. Nachdem er 1819 zum niederösterreichischen Regierungsrath ernannt worden, gab er zwar die Professur und das Secretariatsamt auf, aber seine Wirksamkeit blieb auch ferner den landwirthschaftlichen Angelegenheiten gewidmet, da er als Mitglied im Ausschuß der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft dazu veranlaßt und seitens der Regierung mit dem Referat der Grundsteuer-Regulirungscommission betraut war. Nebenbei befaßte er sich noch mit der Herausgabe eines ökonomischen Almanachs, wozu ihm seine amtliche Stellung ausreichende Hülfsmittel geboten hatte. Durch Kränklichkeit mehrfach heimgesucht, mußte er der gewohnten Arbeitsamkeit sich öfters entziehen und fand schon im 59. Lebensjahre seinen Tod.

Vgl. Wurzbach, Biograph. Lexikon für den österr. Staat und Lengerke, Landwirthschaftliches Conversationslexikon.