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ADB:Tromm, Abraham

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Artikel „Tromm, Abraham“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 640–641, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tromm,_Abraham&oldid=- (Version vom 12. Oktober 2024, 12:58 Uhr UTC)
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Tromm: Abraham T., geboren zu Groningen in den Niederlanden am 23. Aug. 1633, ward nach längeren wissenschaftlichen Reisen zuerst Prediger in Haren, einem holländischen Dorfe, seit 1671 in Groningen, wurde 1717 von der dortigen Akademie zum Dr. theol. creirt und starb am 29. Mai 1719 (vgl. Winer, Hdb. der theol. Litt. Bd. 2 Sp. 808, wo aber irrig Haarlem statt Haren geschrieben ist). Tromm’s Verdienste liegen auf dem Gebiete der hellenistischen Lexikographie. Nachdem schon Konrad Kircher (s. d. Art.) im Jahre 1607 eine Concordanz zu der griechischen Uebersetzung des A. Testaments gearbeitet hatte, welche eine Anordnung nach der alphabetischen Reihenfolge der hebräischen Wörter beliebte, denen dann die Aequivalente der LXX nebst Stellenangaben beigefügt waren – schien es T. richtiger die griechischen Wörter, die in den LXX vorkommen, zu Stichworten zu nehmen und ihnen dann die hebräischen Aequivalente nebst genaueren Stellenangaben beizuordnen. Auch dehnte er seine Wort- und Stellensammlungen auf die Fragmente der anderen alten griechischen Uebersetzungen und theilweise auch auf die Apokryphen des A. Testaments aus. Dazu druckte er das in Bernh. v. Montfaucon’s Ausgabe der Hexapla von 1713 angefügte griechisch-hebräische Lexikon vollständig ab. Außerdem enthielt der Anhang einen ausführlichen index Hebraeus et Chaldaeus. Den langen Titel dieser concordantiae Graecae versionis vulgo dictae LXX interpretum, in 2 Foliobänden 1718 erschienen, findet man in Rosenmüller’s Hdb. für die Litt. der bibl. Kritik u. s. w. Bd. 2 1798, S. 450 f. – Einen heftigen Gegner fand die Tromm’sche Concordanz in Joh. Gagnier, dessen Angriffe theilweise offenbar von Concurrenzneid eingegeben waren, da er mit einer ähnlichen Arbeit beschäftigt war. Seine vindiciae Kircherianae Oxford 1718 (s. den vollst. Titel bei Rosenmüller a. a. O. S. 452) hatten nur darin Recht, daß er Kircher’s Arbeit gegen die ebenfalls übertriebene Herabsetzung Tromm’s (in der Vorrede zu seiner Concordanz) in Schutz nahm. T. vertheidigte sich noch in demselben Jahre in einer epistola apologetica (s. den vollst. Titel bei Rosenmüller a. a. O.) – Tromm’s Arbeit wirkte auch auf die Folgezeit befruchtend ein. Die lexikalische Arbeit von J. Chr. Biel 1779, 80 (s. A. D. B. II, 623) über die LXX beruht fast ganz auf dem Wortschatz der Tromm’schen Concordanz (vgl. Rosenmüller a. a. O. S. 454; Diestel, Gesch. des A. Testaments 1869, S. 575; Bleek-Kamphausen, Einl. in das A. T. 1870, S. 791). – In einer der Wissenschaft genügenden Weise beginnt die Aufgabe einer Septuagintaconcordanz erst jetzt gelöst zu werden durch E. Hatch und H. A. Redpath, a concordance to the Septuagint and the other greek versions of th O. T.; bis jetzt erschienen P. I–III, 1892–94, Oxford. – Von seinen sonstigen Arbeiten mag noch [641] erwähnt sein die Fertigstellung einer bereits von Jos. Martini begonnenen holländischen Concordanz zum A. u. N. T., die er zuerst 1685 in 3 Foliobänden zu Amsterdam veröffentlichte und zu deren Neubearbeitung er wenige Jahre vor seinem Tode zurückkehrte, ohne sie vollenden zu können. Titel von ein paar kleineren Schriften findet man bei Jöcher s. v.